RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#91 von Manfred Grimm , 04.12.2021 18:20

Liebe Sammler,

Schmack und Galiot und Kuff sind fast vergessene Küstenfracht-Segelschiffstypen des 18. Und 19. Jahrhunderts. Diese kleinen, plattbodigen, rundgebauten Schiffe waren gemeinsam niederländischer Herkunft.
Sie entstanden zum Ende des 17. Jahrhunderts und erlebten den Höhepunkt ihrer Verbreitung im 19. Jahrhundert, der Zeit, in der sie einen großen Teil des Warentransporte auf Nord- und Ostsee bestritten. In allen Häfen dieser Seegebiete waren sie seiner Zeit zahlreich präsent. Einige segelten sogar über den Nordatlantik, ins Mittelmeer und nach Ostasien.
Trotz ihrer früheren schiffahrtsgeschichtlichen Bedeutung haben diese Schiffstypen bisher nur wenig Beachtung gefunden. In Deutschland, wo im 19. Jahrhundert diese Kleinsegler ebenfalls in großer Stückzahl gebaut wurden, gibt es kaum verläßliche Literatur, sieht man einmal vom 1997 erschienenen Werk Horst Menzels, Smakken, Kuffen, Galioten, ab; in den Schiffahrtsmuseen sind Modelle dieser „Arbeitsbienen“ eher die Ausnahme.

Vor diesem Hintergrund danke ich Roland Klinger dafür, daß er sich mit seiner der Kuff wenigstens einer dieser drei Küstenfracht-Segelschiffstypen angenommen hat und nun nach der niederländischen Kuff (RKHS 400) auch die Deutsche Kuff (RKHS 401) in meiner Vitrine steht.
Die Geschichte dieses Segelschiffstyps beinhaltet mein bereits geschriebener Beitrag über die niederländische Kuff.

Viel Freude beim Anschauen der Bilder.
M. Grimm








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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#92 von Manfred Grimm , 07.12.2021 19:30

Liebe Sammler,

Die Gründung der Russischen Kriegsmarine veranlaßte Zar Peter I. der Große mit einem Erlaß von allerhöchster Stelle, einem sogenannten Ukas, an die seinerzeitige Bojaren-Duma, am 20. Oktober 1696. Er lautete kurz und bündig, „Kriegsschiffe sollen gebaut werden“. Dieses Datum ist bis heute traditionell das Gründungsdatum der russischen Kriegsmarine.

INGERMANLAND, ein mit 64 Kanonen bestücktes Linienschiff, war das erste von Zar Peter I. dem Großen eigenhändig entworfene und gezeichnete Schiff dieser Marine und wurde unter der Leitung des englischen Marine-Ingenieurs Richard Cosenza auf der Werft Admiralität St. Petersburg gebaut. Nach Fertigstellung wurde INGERMANLAND in die baltische Flotte eingegliedert und aufgrund ihrer guten Segeleigenschaften, Zaren-Flaggschiff. Unter seinem Kommando nahm sie am Großen Nordischen Krieg (1700 – 1721) gegen Schweden teil.

Die INGERMANLAND-Klasse bildete die Grundlage für alle ihr nachfolgenden Klassen von russischen Linienschiffen mit 66-Kanonen, die im 18. Jahrhundert gebaut wurden. Die nachfolgenden Schiffe der SLAVA ROSSII- (59 Schiffe, gebaut zwischen 1733-1779) und AZIIA-Klasse (28 Schiffe, gebaut von 1773-1810) zeigten im Vergleich zur INGERMANLAND-Klasse zwar minimale stilistische Änderungen, verbunden mit geringfügiger Änderung der Rumpflänge (+ 5 ft, ca. 152 cm), aber Schiffsbreite und Armierung blieben im Wesentlichen unverändert. So gesehen repräsentiert die INGERMANLAND siebenundachtzig Linienschiffe der Russischen Kriegsmarine in einem Zeitraum von 77 Jahren – eine gute Vorbildauswahl für ein Sammlungsmodell im M. 1:1250!

Viel Freude beim Anschauen der Lieblingsminiatur meiner "Wolkersdorfer-Schiffe"
Manfred Grimm

Sammlungsgebiet Schiffahrtsgeschichte Neuzeit – Seeherrschaft Russland 1696-1917
Sammlungsthema Segellinienschiffe
__________________________________________________________________________________

Miniaturhersteller Johann Wolkersdorfer
Verfeinerung ORIGINAL RODKLING® DIORAMEN M 1:1250, Roland Klinger ( Bespannung u.
Vitrinen Szenerie)
Miniaturnummer JW 074






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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#93 von Manfred Grimm , 08.12.2021 18:46

Liebe Sammler,

1862 wurden die restlichen noch verbliebenen Segelschiffe aus der russischen Kriegsschiffsliste gestrichen. Damit endete die mit Gründung der Russischen Kriegsmarine 1696 begonnene Segelschiffsära dieser Marine. Allerdings waren die in der Liste verbliebenen Schiffe mit Schraubenantrieb in der Mehrzahl immer noch hölzerne Schiffe.

Nachdem bereits im Krim-Krieg (1853-56) erstmals mit gusseisernen Platten gepanzerte Dampfkriegsschiffe zum Einsatz kamen, welche die französische und britische Marine nach dem Krieg zu sogenannten „Ironclads“ weiterentwickelten, kam es sechs Jahre später, im März 1862 zu dem Ereignis, das nicht nur Großbritannien und Frankreich, sondern auch Russland als seinerzeit drittgrößte Seemacht, aufhorchen ließ. Stichwort: „Hampton Roads“. Die Schlacht in der Mündung des James, den Hampton Roads, in Virginia, am 8. u. 9. März 1862, oft auch als „Die Schlacht der Panzerschiffe“ oder „Schlacht zwischen Virginia und Monitor“ bezeichnet, ging als erstes Gefecht ausschließlich zwischen Panzerschiffen in die Marinegeschichte ein. Dieses Geschehen verlieh der bereits 1858 mit der französischen LA GLOIRE begonnenen Panzerschiff-Ära einen zusätzlichen, deutlichen Impuls.

Bei der russischen Kriegsmarine beispielsweise wurden 1862 zwei geplante und im Bau befindliche hölzerne Fregatten umgeplant und als Panzer-Einzelschiffe SEVASTOPOL und PETROPAVLOSK fertiggestellt.
Die erste von Beginn an geplanten russischen Panzerschiffe waren die der PERVENEC-Klasse (PERVENEC, KREML und NERTON MENYA); Küstenpanzerschiffe zur Verteidigung der russischen Ostseeküste, denn dort befanden sich seinerzeit die bedeutendsten russischen Marinewerften.

Das Modell der PERVENEC, dessen Vorbild als einziges Schiff dieser Klasse noch in England gebaut wurde, habe ich bereits vorgestellt. Nun folgt das Schwesterschiff KREML. Der Fotovergleich mit der
PERVENEC zeigt sehr schön das auch achterlich vorstehende und gepanzerte Heck, sowie die stark eingezogenen Bordwände der PERVENEC, Merkmale, die sie als einziges Schiff der insgesamt drei dieser Klasse aufwies.

Viel Freude beim Anschauen der Bilder
Manfred Grimm

Zu den Bildern: Links mein Neuzugang KREML, rechts, zum Vergleich, die PERVENEC


Sammlungsgebiet Schiffahrtsgeschichte Neuzeit – Seeherrschaft Russland 1696-1917
Sammlungsthema Panzerschiffe
__________________________________________________________________________________

Miniaturhersteller Johann Wolkersdorfer
Verfeinerung ORIGINAL RODKLING® DIORAMEN M 1:1250, Roland Klinger (Bespannung u.
Vitrinen Szenerie)
Miniaturnummer JWX 009

KREML
Küstenpanzerschiff, PERVENEC-Klasse, Russische Kriegsmarine, Stapellauf 26. August 1865, Fertigstellung und erste Indienststellung 1866
Zustand: 1866
Verbleib: Außerdienststellung am 15. September 1905. Aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen am 12. Oktober 1905; am 8. August 1908 abgebrochen








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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#94 von Manfred Grimm , 09.12.2021 17:41

Liebe Sammler,

schon frühzeitig hat Rußlands Kriegsschiffbau internationale Aufmerksamkeit erregt, z.B.:
Das 1883 bis 1889 gebaute Linienschiff SINOP wurde als erstes Kriegsschiff der Welt mit dreifachwirkenden Expansionsmaschinen ausgerüstet. Ihr Schwesterschiff, die GEORGIY POBEDONOSETS besaß als erstes Kriegsschiff der Welt elektrisch betätigte Munitionsaufzüge und Turmantriebe.
1894/95 entstand die ROSTISLAV, das erste Linienschiff der Welt auf dem ölbefeuerte Kessel aufgestellt wurden. Außerdem war sie das erste Schiff in der Geschichte des Linienschiffbaus, auf dem die Mittelartillerie in Türmen aufgestellt wurde; bei anderen Marinen geschah dies erst 30 Jahre später.

Es wurden allerdings auch weniger gute Ideen verwirklicht, womit ich beim Vorbild meiner neu zugegangenen Sammlungsminiatur NOVGOROD bin, dessen gedanklicher Vorbildursprung allerdings aus Großbritannien stammt. Den Anstoß hatte der damals amtierende Chefkonstrukteur der britischen Royal Navy, Sir Edward James Reed, gegeben. Auf Grund seiner Überlegungen diskutierte man in jenen Jahren innerhalb der Royal Navy, ob das Längen-Breiten-Verhältnis geändert werden müsse, um den britischen Kriegsschiffen eine größere Standfestigkeit zu geben. Diskussionsteilnehmer einer Glasgower Werft machten dabei, in extremer Weiterverfolgung dieses Gedankens den Vorschlag, ein kreisrundes Panzerschiff zu bauen. Das ging der britischen Admiralität dann doch zu weit, weshalb sie ihn ablehnte.
Völlig gegensätzlich verhielt sich Jahre später der russische Vizeadmiral Popov. Als es erstmals seit dem Ende des Krim-Krieges wieder möglich war, russische Seestreitkräfte im Schwarzen Meer zu stationieren, erinnerte er sich an den erwähnten Vorschlag kreisrunde Kriegsschiffe zu bauen, denn Priorität hatte für die russische Marineführung zunächst die Sicherung der Gewässer vor den Mündungen der Flüsse Dnjepr und Bug. Dafür schien ihr der Einsatz wendiger, flach gehender und schwer bewaffneter Schiffe als besonders geeignet. So kam es zum Bau und zur Indienststellung der beiden kreisrunden Panzerschiffe NOVGOROD und VICE-ADMIRAL POPOV. Probegefahren wurde sie auf der Neva und nicht im späteren Einsatzgebiet, dem Schwarzen Meer. Nach absolvierten Probefahrten wurden die Schiffe in Einzelteile zerlegt und per Eisenbahntransport (die Kessel per Schiff) nach Nikolayev (Schwarzes Meer) verbracht, wo der Zusammenbau erfolgte.

Zu ihrem Glück sind die „Popovka´s“ – wie sie vielfach nach ihrem Initiator Vize-Admiral Popov bezeichnet wurden – von Kriegseinsätzen verschont geblieben. Ihre Geschütze hatten kein seitliches Richtfeld, daher mußten die Schiffe erst sehr umständlich gedreht werden, bevor ihre Artillerie zielführend eingesetzt werden konnte, was bei den ausgesprochen schlechten Steuereigenschaften beider Schiffe sehr kompliziert war. Trotz ihrer auf sechs Wellen arbeitende Antriebsanlage, erwiesen sie sich als deutlich zu langsam. Da der Rumpf sich nicht den Bewegungen der See anzupassen vermochte und infolgedessen die Wellen über selbigen zusammenschlugen, war der sehr flach konstruierte Boden permanent naß. Trotz ihrer ausgesprochen schlechten See-Eigenschaften und ihres geringen militärischen Nutzwertes, blieben sie erstaunlicher Weise recht lange – NOVGOROD 36- und POPOV 34 Jahre – im Dienst. Danach hat es weder kreisrunde Kriegsschiffe noch Kriegsschiffe mittels Antrieb von sechs Schiffsschrauben nie wieder gegeben.

Soweit die Gedanken, die mich veranlaßt haben, diese Miniatur in meine schiffahrtsgeschichtliche Sammlung aufzunehmen. Nun viel Freude beim Anschauen der Bilder dieses zwar nicht schönen aber durchaus interessanten „Schiffes“.

Freundlichen Grüße
Manfred Grimm






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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#95 von Achim , 09.12.2021 21:35

Ich habe in irgendeinem Buch einen Report eines kaeptains einer dieser "Missgeburten" gelesen!
muss mal checken wo genau der report herkam...

In jedem fall sagte dieser Captain dass sein schiff nach Abfeuern der Geschuetze wie ein kreisel um sich selbst spann...und er etliche zeit brauchte, das Schiff auch nur wieder zu stabilisieren!
man kann es sich schon vorstellen.....

slds
Achim


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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#96 von Manfred Grimm , 09.12.2021 22:09

Zitat von Achim im Beitrag #95
muss mal checken wo genau der report herkam...



Hallo Achim,

interessiert mich. Schreibe bitte, wenn Du die Report gefunden hast.

Herzliche Grüße
Manfred


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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#97 von Achim , 10.12.2021 15:50

Hallo Manfred, ich denke, die aussage mit der sich drehenden "Popofka´s" muss ich etwas relativieren!

Das steht tatsaechlich so bei Anthony Preston in The Worlds Worst Warships!
Ich habe davon eine billig Auflage, die keinerlei Referenzen hat!
Keine ahnung ob es auch eine ausgabe MIT referenzen gibt?
Jedenfalls kann man diese aussage in einem recht kontrovers diskutierten buch (jedenfalls anfang der nuller jahre) nun als wahr annehmen, oder auch nicht....

jedenfalls hab ich keine aehnliche aussage in keinem anderen text gefunden, den ich zur verfuegung habe!
Auf der anderen Seite, diese Schiffe werden ueberall als schwer zu manioevrieren, langsam und "nass" bezeichnet....

slds
Achim


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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#98 von Claudius , 12.12.2021 17:40

Gerne sehe ich mir hier die Fotos der historischen Schiffe in unserem Maßstab an, die begleitenden Texte (oder umgekehrt) sind meist sehr informativ.

Etwas verspätet möchte ich mich aber doch noch zu der angeblichen Drehbewegung der NOVGOROD nach dem Abfeuern der Geschütze äußern.

Bei dem mit der Materie nicht so vertrauten Leser kann der Eindruck entstehen, dass die NOVGOROD und die ebenfalls genannte VIZE ADMIRAL POPOV Schwesterschiffe sind. Das ist aber nicht der Fall, NOVGOROD war mit einem Durchmesser von ca. 30,8 m kleiner als die ca. 39,3 m messende VIZE ADMIRAL POPOV (nach Gomm, andere Maße in anderen Publikationen). Auch die Aufbauten und die Bewaffnung unterschieden sich.

Der Kreiseleffekt nach dem Abfeuern der Geschütze ist ein widerlegter, aber dennoch scheinbar unsterblicher Bestandteil der Historie zumindest der NOVGOROD.
Die deutsche Wikipedia beschreibt ohne Quellenangabe die Gefahr der Eigenrotation durch den Rückschlag eines Geschützes. In der englischen Ausgabe der Wikipedia wird (leider wieder ohne Quellenangabe) umfangreicher erklärt: „The guns were mounted on separate revolving turntables that could be moved independently or locked together. Each turntable took about two or three minutes to rotate 180°. Also konnten die Geschütze sehr wohl unabhängig vom Schiffsrumpf gerichtet werden. Allerdings waren die Verriegelungen der Lafetten offenbar zu schwach konstruiert, so dass ein Abfeuern der Geschütze zu einer Drehbewegung der Lafetten führen konnte. „Schießübungen im November 1874 zeigten, dass die Arretierung für die Drehscheiben zu schwach war; und zwar so sehr, dass der Rückstoß des Geschützes dazu führen konnte, dass es sich drehte, was zu dem hartnäckigen Mythos führte, dass sich das ganze Schiff drehte, wenn ein Geschütz abgefeuert wurde. Eine Verstärkung der Arretierungen löste das Problem, aber der Mythos blieb bestehen.“
Dies wird auch durch ein russisches Büchlein von V.G. Andrienko gestützt, der in „Runde Schiffe von Admiral Popov“ genau darüber berichtet. Es handelte sich also um einen bald behobenen Fehler bei der Konstruktion der richtbaren Lafetten und nicht um eine andauernde Auswirkung auf den Schiffskörper.


 
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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#99 von Manfred Grimm , 12.12.2021 18:02

Danke für Deine Anmerkungen zum offensichtlichen Mythos der "Drehbewegungen" der Popovka's beim Feuern der Geschütze.

Zitat von Claudius im Beitrag #98
Also konnten die Geschütze sehr wohl unabhängig vom Schiffsrumpf gerichtet werden. Allerdings waren die Verriegelungen der Lafetten offenbar zu schwach konstruiert, so dass ein Abfeuern der Geschütze zu einer Drehbewegung der Lafetten führen konnte.


Satt "Wikipedia" neige ich hier allerdings eher den folgenden Quellen zu vertrauen: "Soldat u. Technik, 9/1964, S. 516 und "Warship International" 3/74, S. 218 ff zu vertrauen. Sie sagen übereinstimmen aus, daß dies nicht der Fall war.


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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#100 von Claudius , 13.12.2021 15:48

Lieber Manfred,
ich teile Deine Ansichten über Wikipedia nicht. Ich nutze Wikipedia gern um einen schnellen Überblick zu erhalten und um nach den angegebenen Quellen zu schauen. Das hilft oft kolossal weiter, denn die Artikel werden in aller Regel ständig aktualisiert. Leider waren gerade die Quellenangaben zu NOVGOROD alles andere als aussagekräftig …

Wie Du schreibst, hast Du „Soldat und Technik“, 9/1964, S. 516 und „Warship International“ 3/74 als Grundlage deines Textes verwendet. Letzteren Artikel kenne ich. Aber zwischen diesen Veröffentlichungsdaten und heute liegt der Zusammenbruch der Sowjetunion, der uns eine Riesenwelle an russischer Schifffahrtsliteratur beschert hat! Und das Internet kam auch noch dazu.
Und das heißt im Umkehrschluss, dass Deine Fachliteratur hoffnungslos veraltet ist. 47 bis 57 Jahre alt, und das auf einem Gebiet, auf dem eigentlich erst seit 1990 bessere Daten und Fotos zu uns kamen.
Aber egal und Schluss jetzt! Du beschreibst wirklich interessante Uraltschiffe (mal kein Mainstream !) im Modell und fotografierst sie gekonnt! Ich freue mich auf Deinen nächsten Beitrag!
Friede?


 
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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#101 von Manfred Grimm , 13.12.2021 17:24

Zitat von Claudius im Beitrag #100
Friede?


Lieber Claudius,
wir waren doch nicht im Krieg, wir haben nur unterschiedliche Auffassungen und das ist legitim.

Im Übrigen gibt es in Sachen Wikipedia grundsätzlich zwischen uns keine Meinungsverschiedenheiten. Auch ich nutze diese Informationsquelle wie jede andere auch kritisch. Deshalb halte ich, wie bereits erwähnt, im konkreten Fall der Popovka`s, die von mir genannten Quellen zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Quellenlage für glaubwürdiger, zumal Informationsalter für sich genommen kein Kriterium für Unglaubwürdigkeit ist, genauso wie Mehrheit nicht zwangsläufig - wie der Werbeslogan "Millionen können sich nicht irren" suggerieren will - ein Kriterium für Wahrheit ist.

Also, wir beide waren nie im Kriegszustand. Meine Feinde sind lediglich jene Menschen, die mir den Mund verbieten wollen und dazu gehörst Du keinesfalls. Ich denke auch es ist alles gesagt, deshalb Schluß und weiterhin, wie bisher, Frieden auch bei unterschiedlichen Auffassungen!

Herzliche Grüße
Manfred


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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#102 von Manfred Grimm , 17.12.2021 14:21

Liebe Sammler,

nachdem Norbert Bröcher von den Top 10 der weltweit größten Eisbrecher die Nr. 10 (POLARIS) miniaturisierte, folgte später die NR. 1 (ARKTIKA (II)). Wie die POLARIS ruft nun auch dieses großartige Modell ständig nach einer Dioramen-Präsentation. Ich denke, da muß noch was geschehen, damit sie endlich Ruhe geben. Heute zunächst die ARKTIKA (II) in der flüssigen Zustandsform des Wassers. Eine Präsentation im Eis zum Vergleich, sobald eine zufriedenstellende Idee ins Diorama umgesetzt werden konnte.
Dir Norbert auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für zwei ganz großartige Miniaturen!

In der Anlage mein Datenblatt, bei Interesse gern, wie immer zum Privaten Gebrauch, als PDF ausdruckbar.

Viele Freude beim Anschauen und herzliche Sammlergrüße
Manfred Grimm







[[File:Arktika (II) 2020.docx]]


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Dateianlage:
Arktika (II) 2020.docx

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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#103 von Manfred Grimm , 19.12.2021 13:48

Liebe Sammler,

Top 10 hin, Topp 10 her, die LENIN ist für mich der schiffahrtsgeschichtlich interessanteste Atomeisbrecher und deshalb vor allen anderen ein „Muß“ in meiner Sammlung . Meine Begründung beinhaltet die Dateianlage.

Herzlichen Dank an Klaus Kunath für seine schöne Miniatur nach diesem Vorbild.
Man kann nur hoffen, daß wir weiterhin in den Genuß so schöner Miniaturen kommen, weil unsere Hersteller weiterhin durchhalten. Und das, obwohl , wie ich dieser Tage zu meinem Erstaunen erfahren habe, der Metallpreis um das 1,7-fache gestiegen ist und gleichzeitig der Energiepreis zum Schmelzen des Metalls sich verdoppelt hat.

Was die Präsentation betrifft, gilt das gleiche, wie bei der ARKTIKA (II) geschrieben. Zu gegebener Zeit dann zum Vergleich das Schiff im Eis oder an der Pier als Museumsschiff? Mal sehen.

Viel Freude beim Anschauen und Lesen
M. Grimm







[[File:Lenin 1988.docx]]


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Dateianlage:
Lenin 1988.docx

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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#104 von Manfred Grimm , 27.12.2021 19:29

Liebe Sammler,

meine Fotos der RODKLING®-Neuheit „Deutsche Kuff“ (RKHS 401) habe ich bereits im # 91 gezeigt. Hier nun „Die Kuff, ein fast vergessener Schiffstyp des 18. und 19. Jahrhunderts“ als aktualisierte Dateianlage der RODKLING®-Miniatur „Niederländische Kuff“ (RKHS 400)

Viel Freude beim Lesen
M. Grimm

[[File:Kuff 1848.docx]]


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Dateianlage:
Kuff 1848.docx

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RE: Meiner Vitrine "Schiffahrtsgeschichte"

#105 von Manfred Grimm , 05.01.2022 16:11

Liebe Sammler,

im Hinblick auf Russlands kreisrunden Panzerschiffe (die Popovka`s) aus meinen Beitrag # 94 vom 9.12.2021, gibt es interessante Neuigkeiten zu berichten. Sie basieren auf insgesamt 37 Quellen, von denen viele Primärquellen sind. Ein ganz lieber und bescheidener Mensch, der offensichtlich meinen Beitrag gelesen hat, ließ mir auf dem Briefpostweg einen 15 DIN A4-Seiten umfassenden Artikel mit ausgezeichneten techn. Zeichnungen und Abbildungen zukommen. Dafür ganz herzlichen Dank! Sobald ich meine Dateianlage zu den bereits von mir eingestellten Bildern geschrieben habe, werde ich sie im MR einstellen. Ich möchte zunächst versuchen bei den Rechteinhabern der Abbildungen des Artikels die Veröffentlichungserlaubnis zu erhalten. Zu gegebener Zeit werde ich dann hier eine Zusammenfassung einstellen. Vorab schon einmal die vielsagende und mich sehr neugierig gemachte Einleitung des Aufsatzes:

"Die kreisrunden Panzerschiffe Nowgorod und Vize-Admiral Popov sind wahrscheinlich die in der westlichen Marinewelt bekanntesten russischen Kriegsschiffe, wurden sie doch oft verwendet, um die Dummheit – oder völlige Inkompetenz – der russischen Marinebehörden zu veranschaulichen. In diesem Artikel wirft Stephen McLaughlin einen neuen Blick auf diese besonderen Schiffe."

Alles Gute und herzliche Grüße
Manfred Grimm


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