Ohne in Hektik verfallen zu wollen, aber heute schon das nächste Fach, dann sind wir mit Asien (fast) durch.

In der hinteren Reihe der Rest der japanischen Marine, Landungsschiffe, Hilfsschiffe, Spezialschiffe, etc., damit bin ich sehr zufrieden. Natürlich, hier und da fehlt noch was, aber na ja, dafür sammelt man ja. Ich finde es immer wieder herrlich, so ca. alle sechs Monate auf ein weiteres Modell von HAI zu stoßen, welches noch in der Sammlung fehlt. Nochmal herzlichen Dank an Peter Krtina für sein Schaffen, wie in Kassel mehrfach besprochen: Schade, dass Du den Zeitraum nach 1950 modelltechnisch verlassen hast!

Kommen wir zur vorderen Reihe: Das Tal der Tränen meiner Sammlung. O.K., mich interessieren mehr technische Entwicklungen als geschichtliche Begebenheiten, und genau da hakt es meiner Meinung nach. Die fehlenden Chinesen als maritime Großmacht hatte ich ja schon angesprochen. Jetzt kommt es schlimmer: Indien, ein paar Type 12 und Nachfolger, ein paar U-Boote von Aria Master. Wer den HR liest, über diese Marine und die fehlenden Modelle hatte ich mich dort ja schon in zwei Teilen ausgemehrt.

Dann Süd-Korea, ähnlich wie Japan technologisch stark USA-orientiert, aber auch mit sehr interessanten eigenen Entwicklungen. Mal aufgenommen (durch Pirat Paul), dann wieder vergessen. Immerhin, moderne Entwicklungen der z. B. von Damen, gibt es als Modell (wieder Pirat Paul und Matti) wie die malaiische Tarik ben Ziyad.

Natürlich, bei Shapeways ist die Auswahl weitaus größer. Aber ich stehe, wie offensichtlich viele andere Sammler auch, noch voll im Beruf und habe nicht die Zeit zum Selbstbemalen. Ich suche nach wie vor in erster Linie Fertigmodelle und außer Christan fällt mir niemand ein, welcher das erledigen könnte. Und selbst wenn: Ohne ein Nitpicker zu sein, die Qualität muss schon wenigstens halbwegs passen. Mich interessiert ja z. B. die malaiische Kasturi, deutsche Klasse HDW FS 1500gibt es von Shapeways. In der vorliegenden 3D-Druck Form nicht brauchbar, ich werde in Zukunft mal versuchen, es mit einem doppelten Modell der kolumbianischen Variante zu verfeinern. Und es gibt noch viel mehr technologische Schmankerl, gerade mit europäischem Hintergrund, in Malaysia, Thailand, Indonesien, ….. .

Soweit zur „Mecker-Ecke“ in diesem Thread. Direkt gefragt, verpasst die Sammler-Szene gerade bei klassisch hergestellten Modellen (für Leute wie mich, und vielen anderen bestehenden oder potentiellen Sammlern) die weltweite Entwicklung? Könnten mit neuen Modellen neue Sammler angesprochen werden?

So, nach dem doch ehr „Jammer-Fach“ nun das nächste: Australien und Kanada. Ein Fach, an dem ich sehr viel Spaß habe, wobei hier aber auch recht viel: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“-Charakter hat.

Fangen wir doch mal achtern an, also die hintere Reihe: Australien und Neuseeland. Wieder eine recht wüste Mischung von 12 Herstellern, eindeutig eine Nischenmarine im Modellangebot. Aber es gibt Hoffnung: Die War Emergency Carriers wurden vor ein paar Jahren in Kassel ja schon mal angesprochen und, mal ehrlich, eine HMAS Melbourne würde sich doch gut machen, oder? Und Albatros hat hier ja (endlich) einige Varianten im Programm. Adams und Darings-Typen haben die schon, und die Aussies interessante Varianten! Zum Thema: „Hilf dir selbst ….“: Zwei River-Fregatten (britischer Type 12) stehen da schon aus der Kooperation Stephan/Karl, fünf weitere hab ich als Rohling und muss sie „nur“ noch bemalen. Oder besser: Ich überzeuge Christian, das zu machen, bei für meine Sammlung wichtige Modelle habe ich es schon lieber, wenn ein Könner das macht. Wie gesagt: Type 12. Und den neuseeländischen Type 12 HMNZS Canterbury habe ich aus einem Albatros-Modell umgebaut und hier schon mal vorgestellt.

Und dann die Kanadier: Eigentlich nur 3 x Mountford und 1 x Delphin. O.K., die Modelle sind da, die Qualität lassen wir mal raus. Aber dann: Die HMCS Ontario, das einzige im ursprünglichen Zustand gebaute Schiff der Minotaur-Klasse, von NNCAD. In Modellauswahl und -Ausführung einzigartig. Die anderen überlebenden Schiffe dieser Klasse gingen dann in der Tiger Klasse auf. Ganz interessant der Vergleich, in unserem Maßstab dreidimensional problemlos möglich

Der Rest wieder: „Hilf Dir selbst“. Das Ganze fing ja an, als ich bei Recherchen zum britischen Type 15 auf die kanadischen Schwestern gestoßen bin. Pirat Paul hat damals mit mir das Urmodell gebaut, welches dann bei RJ by PP erschienen ist: Die HMCS Algonquin. Näheres dazu im HR, Heft 01/2017. Die Zusammenarbeit hat richtig Spaß gemacht und es hat mich (und ihn) gefreut, das fertige Modell vor seinem Tod noch sehen zu können. Zwei weitere Varianten sind dann auf meinem Basteltisch entstanden.

Tja, und dann: Die Destroyer Escorts, kanadische Halbschwestern der britischen Type 12: Den Werdegang habe ich ja auch im HR, Hefte 01/2020 und 05/2020 beschrieben. Ich hatte vorher mit MoM (also Stephan) ja schon einige Modelle gemacht, und da ich in einem kanadischen Marinemuseum einen Basisplan bekommen konnte, ging es los. Die gesamte Familie, vier Unterklassen in allen wesentlichen Umbauvarianten. Vorgaben im Wesentlichen von mir, gebaut von Stephan, bemalt von Christian. Sollte ich mal gefragt werden, was der Stolz meiner Sammlung ist, ich denke, es sind diese 12 Modelle.

Stephan und ich arbeiten an weiteren Modellen, diverse sind in Planung, einige schon in Umsetzung. Ihr dürft gespannt sein!

Die letzte Vitrine: Südamerika, Afrika und die arabischen Staaten. O.K., hier stimme ich wirklich zu, dass es sich um Nischenmarinen handelt, die von den klassischen Herstellern eher zurückhaltend behandelt werden. Aber trotzdem, insbesondere deutsche Entwicklungen sind recht gut vertreten, insbesondere Fregatten und Korvetten, die nigerianische Ambe hat Peter Krtina auf meinen Wunsch hin gebaut. Und vereinzelt mal sehr schöne Varianten, wie der brasilianische Kreuzer Tamandare von WDS.

Natürlich, es fehlt viel Interessantes, hier habe ich aber das Glück, dass diverse Modelle, mich interessieren natürlich in erster Linie britische Exporte, recht gut im 3D-Bereich vertreten sind. Da freut man sich schon auf die Rente, um hier viel hinzuzufügen. Und einige Eigenumbauten sind ja auch dabei, da kommen sicherlich noch welche für dieses Fach. Ein Argentinier ist schon seit Längerem auf dem Basteltisch, dauert noch was, aber er wird kommen. Es wäre trotzdem schön, wenn hier noch ein paar Modelle klassischer Herstellung kommen würden. Die War Emergency Carrier, auch in Südamerika mit mehreren Schiffen vertreten wären schön, oder die brasilianischen neuen Fregatten, nach deutschem Design, oder einfach nur moderne OPVs oder eisgängige Forschungsschiffe diverser Marinen. Sicherlich nicht nur für mich interessant.

Das ist sie, meine Sammlung. Bunte im Wesentlichen was schön und interessant ist und was gefällt. Graue fast konsequent ab 1950, mit dem Schwerpunkt der technischen Entwicklung. Also keine Schlachten und Admirale, sondern politische und technische Entwicklungen und deren Widerspiegelung in der militärischen Schifffahrt. Einzigartig mit so einer Sammlung darzustellen und zu verfolgen. Ich gehe daher auch für Vergleiche öfters an einzelne Modelle, auch ein Grund warum einige, wie sagte Nobbi so richtig, etwas „zerrupft“ aussehen. Eine Sammlung, die lebt und verwendet wird, und nicht nur als Museum dient.

So, das war’s. Den Spruch: „Ich hoffe, es hat Euch gefallen“ erspare ich mir, ich gehe einfach mal davon aus .

Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Beste für ein schönes und erfolgreiches Sammlerjahr 2024.

Karl

JA, also mir hat es gefallen! Vielen Dank für das Zeigen dieser tollen Sammlung!!
Wünsche Dir ebenfalls - sowie auch allen anderen - ein schönes Weihnachtsfest. Ich gehe mal davon aus, dass der ein oder andere "Lückenfüller" für Deine Vitrine unter dem Baum liegt;-)

Lieber Karl,

vielen Dank für die Präsentation der sehr umfangreichen Sammlung.

Für mich war dieser Thread das Highlight des Jahres, hat man sich doch auf jedes neue Foto eines weiteren Vitrinenfaches gefreut. Dazu noch einige Anmerkungen und Annekdoten, aber auch PN. Das hat zu einem großen Teil meine eigenen Sammelgebiete betroffen und auch zu neuen Modellen auf meiner Suchliste geführt, die ich noch gar nicht auf dem Schirm hatte.

Hat wirklich Spaß gemacht...

.... ich habe mal ein wenig umsortiert und alle Mittelmeer-Fähren (bis auf die ganz Kleinen, die sind weiterhin im Fach "Ganz Kleine") mal zusammengeführt. Sind wieder einige interessante Neuzugänge dabei.

Don't worry wegen der weiterhin "Bug voraus"-Aufstellung, für die letzten Liegeplätze nach meiner Rente in einigen Jahren ist Platz für eine 45° Aufstellung vorgesehen.

Viele Grüße

Karl

Sehr schön!!!
Für eine Ausrichtung muss man sich halt entscheiden, immer abhängig vom Platz, Anzahl der Modelle und Maße der Fächer.....

Bug voraus und eng nebeneinander..macht es mir persönlich schwer ,die einzelnen Modelle richtig anzusprechen..

Für den ,der die Modelle so aufgestellt hat natürlich kein Problem.

Aber wie Ralf schon schrieb: jeder wie er mag und/oder kann.

Und: Sammlungsbilder sind IMMER willkommen ! Danke dafür .

Es ist natürlich klar, daß jeder Sammler nach seinen individuellen Bedürfnissen seine Vitrinen gestaltet. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle einmal meine Meinung dazu darstellen:
Als Sammler möchte ich meine Modelle natürlich so darstellen, dass ich selbst sie jederzeit anschauen und auch meine Gäste (so sie denn interessiert sind) sie in volleer Schönheit bewundern können. Dazu ist die schräge Ausrichtung eindeutig die beste Möglichkeit. Die Modelle müssen dann auch nicht zu genauerer Betrachtung herausgenommen werde, was das Risiko einer Beschädigung stark herabsetzt. Weiterhin sollten die Vitrinen nicht zu tiefe Böden haben und der Abstand der Böden sollte nicht zu gering sein. Eine Beleuchtung wäre natürlich das i-Tüpfelchen des Ganzen.
Das könnte dann z. B. so aussehen.

Bei mir sind die langen Modelle diagonal aufgestellt, die kleineren aber teilweise auch mit der Breitseite nach vorne und zu mehreren hintereinander, die ganz kleinen vorne, die größeren hinten (z. B. ganz vorne Torpedoboote, in der Mitte kleine Kreuzer, hinten Schlachtschiffe oder vorne kleine Küstendampfer, hinten Hochseefrachter und -passagierschiffe). Um nicht immer alle kleinen Modelle im Vordergrund abbauen zu müssen, um an die größeren im Hintergrund zu kommen, habe ich mir im Baumarkt aus 2 mm Plexiglas sozusagen doppelte Regalböden zuschneiden lassen, teils für die volle Breite eines Glasbodens, teils nur für die halbe Breite, jeweils mit etwas Abzug, damit sie - anders als die Glasböden - problemlos waagerecht durch die geöffneten Vitrinentüren passen. Anders als bei Karl sind meine Wandvitrinen nicht sehr tief, sondern mehr breit. So liegen jetzt da, wo kleinere Modelle ausgestellt sind, diese Plexiglasböden auf den festen Glasböden des Regals, entweder ein breiter oder zwei schmalere nebeneinander. Darauf stehen die Modelle. Um an hinten stehende Modelle heranzukommen oder auch eine thematische Sammlung kleinerer Modelle in einem Stück zu betrachten, nehme ich den entsprechenden Plexiglasboden mit den Modellen aus dem Regal. Im Regal selbst fallen die doppelten Böden kaum zusätzlich auf, zumal sie ja durchsichtig wie die Glasböden sind, also die Beleuchtung nicht beeinträchtigen. Vom Gewicht der Modelle her muss man natürlich darauf achten, keine zu großen Plexiglasböden mit zu vielen und zu schweren Modellen zu belasten, damit sie sich beim Herausnehmen nicht verbiegen, aber zumindest bei den Böden mit der halben Breite ist das nach meiner Erfahrung kein Problem, auch wenn ich darauf z. B. 6 oder 8 Navis-WK I-Großkampfschiffe stehen habe. Vor allem ist es aber eben hilfreich bei Sammelthemen mit vielen kleinen und leichten Modellen (wie bei mir z. B. der kuk-Donauflottille).

Vielleicht wäre das für den einen oder anderen auch eine Möglichkeit.

Viele Grüße
Sammler

Nun möchte ich euch auch meine "Vitrinen-Landschaft" nicht vorenthalten...

Ohne 1:144 Flugzeuge hätte ich noch gut Platz...

In vielen Bereichen ändert sich praktisch nichts mehr,zB WK 2 ,WK 1 und Mercator ,Welfia ,Hammonia und alles was es heute nicht mehr gibt .
So konzentrieren sich meine Sammelbemühungen auf schöne , qualitativ hochwertige Modelle und selber umgebaute ,umgetönte Modelle .

Und das verkraftet der Raum noch...

In einem 8 qm Raum ("Büro") sind dann noch die sehr vielen 1:43 Automodelle in Billy- Schränken mit Glastüren.

Zwei Ansichten haben wohl noch gefehlt:

Guten Morgen,
eigentlich ist meine Art von Vitrinen und die Präsentation der Modelle ja schon bekannt - aber hier ein aktueller Auschnitt.
Ich verwende Bücherregale von IKEA (ehem. Expedia - heute Kallax), die Fächergröße beträgt 33 x 33 cm. Eingebaut habe
ich die weißen Einsätze mit einer Tiefe von 15 cm (heute würde ich wohl eher 20 cm wählen) und je 2 LED-Leuchten.
3 Glasplatten geben je Kasten 1,30 m Stellfläche - macht bei 28 Kästen fast 37 lfm Platz für meine Schiffchen.
Meinem Alter entsprechend hat jedes Schiff eine Nummer (vorne am Bug, auf transparente Folie gedruckt) - damit ich
nicht total den Überblick verliere (Ecxel sei Dank!).
Die schräge Aufstellung gefällt mir am Besten - leider müssen aber die längeren Modelle sich von der Seite zeigen.
Und alle Kästen sind in Augenhöhe - da kann ich ohne Hexenschuß meine Modelle betrachten und genießen.
Oberhalb und Unterhalb befinden sich Bücher und Klappen / kleine Schubladen in denen sich gerne meine Farben,
Werkzeuge und die LKWs für mein immer noch nicht fertiges Diorama "Fährhafen Kiel" verstecken.

Mir gefällt es so.

Die Fotos sind mit dem Handy und MS Lens erstellt - nicht immer entzerrt Lens so, wie ich mir das vorstelle.

Bild 1 - Forschung international, Leuchttürme und was sonst so nirgends reinpasst
Bild 2 - Forschung Deutschland und Behördenschiffe
Bild 3 - Luftwaffe, DGzRS und Eisenbahn sowie Frachter (vor dem Waldsterben)
Bild 4 - HDW Kiel Teil 1
Bild 5 - HDW Kiel Teil 2
Bild 6 - DDG Hansa Teil 1
Bild 7 - DDG Hansa Teil 2
Bild 8 - Ansicht Bücherregal

Schönes Wochenende!

Ulrich

Vielen Dank für das tolle Präsentieren eurer schönen Modelle. Nun möchte ich auch meine Vitrinen euch nicht vorenthalten. Ich habe sie in meinem "Captain's Room" integriert. Ich wünsche schöne Festtage und weiterhin viel Freude an unserem Hobby.