Heute einmal der Fokus auf eine Umschlags-Technik:
Side Loaders, Schiffe mit seitlichen Ladeeinrichtungen
Seitenladeeinrichtungen kamen verstärkt in den 80ger Jahren in Mode. Sie bestehen aus einer, in der Außenhaut Steuerbord angebrachten ungeteilten, nach oben (manchmal auch geteilten und zusätzlich nach unten) aufklappenden Seitenpforte hinter der sich ein Lastenaufzug befindet, mit dem die Decks des Schiffes erreichbar sind. Sie sind nicht mit seitlichen RoRo-Einrichtungen oder simplen Seitenpforten als einfachen Zugang zum Deck zu verwechseln.
Diese Lade-/Löschvorrichtung eignet sich besonders für standardisierte, vereinheitlichte Ladungseinheiten wie z.B. Paletten, Paper-Reels oder Paketholz.
Am Kai bzw. Pier kann der Aufzug zum Laden/Löschen aus dem Schiff über die Ebene der Kaimauer, der Pier ausgefahren werden. Beladen wird er in das Schiff wieder eingefahren und bedient dann vertikal die Decks, beim Löschen umgekehrt. Beladung und Entladung der Aufzugseinrichtung erfolgt am Kai und im Schiff horizontal durch Gabelstapler oder andere Hebefahrzeuge (z.B. Clamp-Trucks bei Paper-Reels).
Die Maximale Arbeitslast der Fahrstühle beträgt in der Regel zwischen 8 und 20t, die Hebegeschwindigkeit zwischen 20 und 40m/min. Ist die Pier bzw. der Kai überdacht, kann bei Regen und Schnee gearbeitet werden, ohne dass Ladung oder die Räume des Schiffes nass werden. Darüber hinaus müssen die zu ladenden Einheiten für den Transfer Pier/Schiff/Pier nicht wie beim Einsatz eines Krans gelascht und an- und abgehakt werden. Die Lade-/Löschgeschwindigkeit ist wesentlich höher, die Liegezeiten sind verkürzt.
In unserem Maßstab gibt es einige Schiffe mit der beschriebenen Ladeeinrichtung:
KENT EXPLORER ex WESER HARBOUR (Stückgutfrachter mit Seitenladeeinrichtung)
1986 von Bremer Vulkan AG, Bremen an Weser-Schiffahrts-Agentur, Brake
7.904tdw, 604TEU, 2 Holds 2 Hatches 2 Decks, 1 Side Door 2 Lifts, 2 Cranes 40t, 14,5kn
das Schiff ist ein konventioneller Stückgutfrachter mit Container-Kapazität und Seitenladeeinrichtung, die mittschiffs im Deckshaus untergebracht ist. Damit die vorderen Decks und die hinteren Decks durch die Aufzüge bedient werden können, wurde die Maschinenanlage nach achtern verlegt. Es wurden zwei Schiffe dieses Typs gebaut.