Mahlzeit Rudolf!
Vielleicht hilft das hier weiter:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/NAOS-Typ_P362
Ich vermute mal das der Scrubber für die Dieselmotoren eingebaut wurde.
Thomas
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Interessante Frage, mich würde es wundern, wenn ein schiff mit Dual Fuel Dieselmotoren und LNG-Kraftstofftanks zusätzlich mit einem Scrubber ausgestattet ist. Das wäre doppelt gemoppelt.
Verkehrt ein Schiff in der Emission Control Area, hat es die Wahl entweder teuren schwefelarmen Diesel oder, falls ein Scrubber installiert ist, mit herkömmlichen Schweröl zu fahren. Dazu benötigt man keine Dual Fuel Dieselmotoren.
Als Alterniative kann man, falls man mit einem Dual Fuel Dieselmotor ausgestattet ist, auch in der ECA mit dem fast schwefelfreiem LNG fahren, was bei dieser Fähre der Fall ist. Ist LNG nicht verfügbar, muss man den teuren schwefelarmen Marine Diesel tanken und außerhalb der ECA kann man ja sowieso mit Schweröl fahren, was diese Motoren auch können.
Ein Schiff, welches mit LNG in der ECA fahren kann auch noch für Schweröl (Scrubber) in der ECA auszurüsten ist viel zu teuer, da ist es günstiger für den Fall dass LNG nicht verfügbar ist auf schwefelarmen Marine Diesel umzusteigen für das kein Scrubber benötigt wird.
Also der veränderte Schornstein hat eine andere Bewandnis.
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Zitat von Rudolf im Beitrag #121
Hypatia de Alejandria"
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Interessant, es würde bedeuten, dass das LNG-Antriebskonzept gescheitert ist und man nun wieder auf Schweröl-Betrieb in der ECA-Zone umgestellt hat.
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Die Bilder der "Silver Shadow" möchte ich zum Anlass nehmen, einmal auf die gerade im Luxussegment in letzter Zeit in Dienst gestellten Schiffe mit sehr interessantem Design hinzuweisen. Dies ist auch als Anregung an unsere Produzenten zu verstehen. Einige Beispiele :
Emerald Sakara ( Design ähnelt in interessanter Weise der Luxusyacht "Azzam" ( Modell von Albatros)).
Ilma und Evrima von Ritz-Carlton
Ein Schiff der Infinity Klasse von SunStoneShips, z. B. der Ocean Albatros.
Die Liste ist erheblich erweiterbar ..... .
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Zwei überaus gelungene Modelle dieser "Schiffsklasse sind z. B. die "Crystal Endeavour" von WDS und die "Scenic Eclipse" von FRS.
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Hier eine ähnliche Frage wie zu den Visentinis: Der Neubau GNV Polariis hat einen extrem unförmigen Schornstein, wie man ihn bei einigen wenig gelungenen Scrubber Nachrüstungen bewundern kann. Welche Funktion hat er hier?
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Habe inzwischen die Info bekommen, dass es tatsächlich ein Scrubber ist. Das untermauert die Aussage von "sealord", daß das LNG Konzept wohl von mindestens einigen Reedereien als gescheitert huschen wird. Hier tut sich eine interessante Parallele zum E-Auto auf.
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Nun, da Hapag-Lloyd und Maersk gerade insgesamt 28 x 17.000 TEU Containerschiffe mit Dual Fuel (LNG) Antrieb bestellen, liegt es wahrscheinlich nicht daran, dass das LNG-Antriebs-Konzept gescheitert ist.
Der Antrieb scheint jedenfalls zuverlässig zu funktionieren. Ich glaube es liegt an der fehlenden LNG-Infrastuktur, d.h. wahrscheinlich sind ausreichend LNG-Bunkermöglichkeiten nur in den großen Häfen ausreichend vorhanden und für die etwas abseitigeren Häfen fehlen halt die Bunkertanker für LNG. Die großen Linienreedereien sind darüber hinaus auch selbst in der Lage, sich in ihren Haupt-Hubs diese Bunkermöglichkeiten selbst zu schaffen, während andere auf unabhängige Drittanbieter angewiesen sind, die es nachweislich nicht in ausreichender Zahl gibt.
Vermute, dass dies der Grund ist, die Bunkerinfrastruktur kommt nicht hinterher also ähnlich wie bei den Ladestationen bei den E-Autos. Und wenn dann nur eine Auflademöglichkeit vorhanden ist, kann man auch nicht mehr über den Preis verhandeln.
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Guten Abend Rudolf!
Könntest die die Parallele zum E Auto genauer erläutern?
Thomas
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Guten Abend in die Runde,
ich schreibe ja nicht oft hier, möchte es zu diesem Thema dann aber doch mal tun. Ich denke, die Frage LNG als Brennstoff oder Schweröl mit Scrubber hängt wohl in erster Linie vom Fahrtgebiet ab. Ich kenne die Versorgungslage mit LNG im Mittelmeer nicht. Für die Ostsee kann ich aber aus beruflicher Erfahrung sagen, dass die LNG-Versorgung vorhanden und wirtschaftlich darstellbar ist. Das Konzept funktioniert also.
Dagegen ist der Betrieb von Abgaswäschern (Scrubbern) zumindest im sogenannten "Open-loop"-Betrieb in der Ostsee mittlerweile stark in Frage gestellt. Einige Ostseeanrainerstaaten arbeiten daran, Die Einleitung von Scrubberabwasser in ihren Gewässern völlig zu verbieten. Zwar sind Scrubber meiner Meinung nach von Anfang an nur eine Übergangslösung gewesen, um die vorhandene Tonnage über das Jahr 2015 hinaus wirtschaftlich in den ECAs (Emissionskontrollzonen) betreiben zu können. Aber diese neue Entwicklung stellt die Reedereien nun natürlich vor ein Problem.
Am Beispiel der GNV-Neubauten, die für das Mittelmeer vorgesehen sind, aber z. B. auch bei der "W. B. Yeats" für Irish Ferries läßt sich erkennen, dass Reedereien in anderen Fahrgebieten als der Ostsee offenbar auf Grund anderer Randbedingungen zu anderen Ergebnissen bei dieser Frage kommen.
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