Moin ins Forum,
obwohl ich gerade im Augenblick nicht viel Zeit habe, Freitag Sammlertreffen in Leverkusen und danach Samstag direkt nach England, KURZ ein paar Anmerkungen...
wobei ich die Zusammenfassung schon vorweg nehmen möchte, die Frage, warum so weinig Kreuzfahrtschiffe oder so wenig neue Modelle, wird nicht beantwortet werden (können)!
DAZU MÜSSTEN SICH DEUTLICH MEHR HERSTELLER/MODELLBAUER HIER IM MR BETEILIUGEN, denn eines ist ja wohl klar, die Frage kann endlos unter den Sammlern diskutiert werden,
wenn denn die Modellbauer dazu nichts sagen....Das ist aber hier nicht der Fall! Bei solchen Fragen melden sich immer die gleichen wenigen Modellproduzenten/ -Künstler zu Wort.
Für viele andere ist der MR gerade einmal ein Medium, in das es reicht, einen link zu seiner Webseite einzustellen....
Zum Kernthema, schon gesagt:
-rechtliche Grundlage ist unsicher, das trifft vor allem den Bereich der Hersteller zu, die das als Gewerbe betrieben, bei Künstlern ist das ein Unterschied. Deshalb kann z.B. bei einigen ein
AIDA Schiff als Modell erscheinen, bei anderen nicht!!!!!!!!
-technische Hindernisse....von vielen, gerade neueren Kreuzfahrtschiffen gibt es keine genauen GA Pläne, oftmals nur "Kabinenpläne" oder andere einfache, "stilisierte" Ansichten. Das ist selbst für
versierte Hersteller eine kaum zu bewältigende Herausforderung. Neben den Unterlagen ist auch der Bau eines Kreuzfahrtschiffes auf Grund der Größe/Volumens als Urmodell sehr komplex, aufwendig
und schwierig, vor allem manuell. Die bekannten Scherbak Modelle entstehen im Urmodell auf dem Computer, sind also dort gezeichnet, anschließend dient der 3D print als Urmodell für den resin Guß.
Auf Grund der Größe der Schiffe kann nur mit einem vereinfachten Computerprogramm gearbeitet werden, da es keine Möglichkeit gibt, ein Modell in solcher Größe in höchster Auflösungsstufe zu printen,
es sei denn, man druckt das Modell in einzelnen Teilen aus. Urmodelle auf Basis von gedruckten Modellen werden bis jetzt nur von einigen wenigen Herstellern genutzt....
Bei Berücksichtigung der Größe/des Volumens eines neueren Kreuzfahrtschiffes ist ja klar, dass ein Modell der Titanic z.B. dahinter vollkommen verschwinden würde! Das macht ein nächstes Problem offensichtlich.
Der Formenbau für solch eine Größe verlangt einiges an Fähig-/Fertigkeiten desjenigen, der sich da heran wagt. Es ist eine sehr große Masse Metall in der Form, die Druckverhältnisse und auch das Hitzproblem
sind enorm. Da kann es leicht zu Verspannungen in einem solchen großvolumigen Guß kommen und durch die hohe Hitze verkleinern sich die Materialstärken, da der Kautschuk sich bei der Hitze in der Form
ausdehnt und aus z.B. Schanzkleidern 0,3 mm Stärke schnell 0,2 oder noch weniger werden. Auch werden wohl alle Details, wenn sie nicht (zu) massiv ausgeführt werden, beim Herausnehmen des Gusses aus der Form
möglicherweise abbrechen. Zudem dauert es recht lange, bis eine solche Form abkühlt, so dass der Guß herausgenommen werden kann. d.h. die Anzahl der zu gießenden Modelle pro Arbeitstag ist recht gering.
Und zum Schluß ist der Formverschleiß bei solchen Modellen durch die Größe, Hitze und die vielen Hinterschneidungen recht hoch.....
Diese ganzen Aspekte sind bisher noch nicht betrachtet worden und ich weiß, dass einige Hersteller sich aus diesen Problembereichen nur sehr ungern an solche Modelle geben (würden). Und anscheinend sind solche Überlegungen
ja wohl ausschlaggebender als die Aussicht ein vielfach nachgefragtes Modell in einer entsprechend hohen Stückzahl zu verkaufen.
Ich kann daher nur jedem Interessenten empfehlen, auf die Scherbak Modelle zurückzugreifen. Florian hat recht, im Verhältnis zu dem, was da als Modell geboten wird sind sie NICHT zu teuer. Bitte nehmt Abschied davon
zu glauben, solche Modelle in der Qualität ließen sich hier und jetzt in Metall zu einem günstigeren Kurs herstellen! Zu der Problematik eines Resinmodelles kann ich nichts sagen, dazu fehlt mir die Erfahrung.
Vor einiger Zeit gab es schon mal die Frage hier im Form, "§warum kommt bei Albatros nichts Neues". Damals habe ich schon darauf hingewiesen, dass der Großteil der Hersteller sich schon deutlich in der zweiten Hälfte
ihres Arbeitslebens befinden...um es einmal so auszudrücken.... Familiäre und/oder gesundheitliche Anforderungen können da schon einmal zu einer geringeren Produktion führen. Dazu komme etliche (früher hießen die
"Waschküchenhersteller"), die ihre Arbeit nicht tagesfüllend verrichten, sondern es mehr oder weniger je nach "Lust und Laune" machen. Und dann werden die Hersteller nicht mehr, vielmehr hat sich deren Zahl in den
letzten Jahren noch weiter reduziert und es scheinen wohl zu wenige zu sein, um die Ansprüche der Sammler hinreichend zu erfüllen. Dem ist einfach so. Und da gibt es noch ein Problem, jeder der Hersteller hat im Laufe
der Jahre "sein" Gebiet gefunden, das er "beackert"...und da ist keiner bei, der ein ausgesprochenes Interesse an großen Kreuzfahrtschiffen hat, soweit ich das überblicken kann. Ich kann für meinen Teil da auch sagen,
ich bleibe "abstinent", weder sammle ich diese schwimmenden Hotels noch werde ich welche bauen...sorry, ist einfach nicht mein Ding und bei mir wird wohl eher besser, was ich auch mag.... das soll hier und jetzt reichen...
solong, Norbert