Hallo liebe 1250er,
dass Kühlschiffe zu meinen Lieblingsschiffstypen gehören, konnte man in meinem Beitrag darüber ja gut erkennen. Das heißt jedoch nicht, dass ich vor anderen Gattungen die Augen verschlossen halte. Im Laufe der Zeit hat sich bei mir so einiges an verschiedenen Kartonmodellen angesammelt, die ich hier gerne zwischendurch vorstellen möchte.

Recht wenig interessiert haben mich über viele Jahre Fährschiffe, das änderte sich jedoch mit dem Kauf meiner ersten Fähre, der "Corsica Express" von Risawoleska. Seitdem habe ich mir einige weitere Fertigfährmodelle zugelegt, aber auch so manche aus Karton gebaut.

Meine erste 1/1250 Papierfähre war die "Moby Vincent", die Basis stammt von dem irischen Konstrukteur "Ceb's Models". Das Modell habe ich eigentlich neu aufgebaut, die "Looney Tunes" Grafik ist jedoch von dem Originalbogen komplett übernommen und angepasst worden. Das Vorbild wurde 1974 als "Stena Normandica" bei der damaligen Rickmers-Werft in Bremerhaven gebaut. Seit 1990 ist die Fähre für die Moby Lines hauptsächlich zwischen dem italienischen Festland und Korsika eingesetzt. Die "Moby Vincent" gab es auch als Metallmodell von Sextant, allerdings mit der anfänglichen Seitenbemalung.




Das Modell der Papenburg Sister "Apollo" stammt von "Paper Shipwright" aus England und die "Finlandia" ist ein alter Kartonklassiker von dem bekannten Wilhelmshavener Modellbau Verlag. Beide Modelle sind in 1/250 erhältlich und ich habe sie vereinfacht aus den Bögen gebaut.




Ich hoffe, dass Euch die Fotos gefallen.

Viele Grüße
Torsten

Zitat von Tor im Beitrag #1

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Ich hoffe, dass Euch die Fotos gefallen.

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Einfach nur wunderbar!
Besonders die Bilder in flacher Perspektive sind umwerfend realistisch. Das ist spitzenmäßiger Modellbau!

Traumhaft schöne Modelle.
Ganz besonders freut mich die FINLANDIA. Habe nur ein Modell von Pilot in 1:1000. Es soll ein Modell in 1:1250 von Nordic Customs gegeben haben.
Aber dieses Papier-Modell ist wunderschön.
Vielen Dank fürs Zeigen
Gunter

Vielen Dank für Eure Kommentare und fürs Tastendrücken.

Zwei weitere fürs europäische Auge etwas gewöhnungsbedürftige Fährmodelle möchte ich heute noch zeigen.

Japanische Fährschiffsbauten haben für mich ihren besonderen Reiz, viele davon sind später im Mittelmeer gelandet. Die "Theologos P" ist eine davon, 2000 als "Ferry Kochi" für den Dienst zwischen Kochi und Osaka gebaut, ging sie 2006 nach Griechenland, wo sie umfassend umgebaut wurde und seitdem im dortigen Inselverkehr eingesetzt wird. Das Modell stammt vom Konstrukteur "Kashiwazaki Paper Model Studio" und ist ursprünglich in einem erheblich größeren Maßstab entwickelt worden. Auf Facebook kann man seine Modelle mit durchaus interessanten Vorbildern betrachten.



In Japan gibt es eine recht große Kartonmodell Szene, die viele Bereiche von Anime über Architektur bis zum Schiffsmodellbau abdeckt. Als Freedownloadmodell gibt es auf "http://iruka.g.dgdg.jp/iruka1002/papercraft.htm" unter anderem die "Sunflower Sapporo", die ich ein wenig mit Grafikprogramm und Details "aufgebrezelt" habe, um sie an meine anderen Modelle anzugleichen. Das Vorbild meines Modells wurde 1998 gebaut und wurde 2017 nach Südkorea verkauft. Sie heißt nun "Queen Mary"...




Viele Grüße Torsten

Lieber Tor,

Danke für erneut großartige Fotografien und Informationen zu den Vorbildern Deiner feinen Miniaturen.
Deine Beiträge gehören für mich zu denen, die dieses Forum wirklich bereichern!

Herzliche Grüße
Manfred

Hallo,
heute habe ich einen Fotomix von 1/1250 Modellen älterer Kümos und Frachter zusammengestellt, die ich im Laufe der Jahre aus Karton gebaut habe. Sie basieren zumeist auf Bögen des Jade Verlages, aber ein paar sind auch holländischen und polnischen Ursprungs.
Die 1/250 Klassiker aus Wilhelmshaven sind Euch möglicherweise noch von früher bekannt. "Troyburg", "Anneliese Oltmann", "Antilope", "Audentia", "Jason", aber auch die "Cindria" sind in den 60ern und 70ern recht oft gebaut worden. Nicht ganz so verbreitet waren wohl die WHV 1/500 "Schnellbaubögen" der Frachter "Aquila" (Argo Reederei) und "Fenja Dan" (Lauritzen). Von beiden gab es vor einigen Jahren Nachdrucke, von letzterem allerdings in so mieser Qualität, dass ich den Bogen mit dem Programm "Corel Draw" überzeichnet und erst dann gebaut habe.

Die kleine "Unterelbe" stammt vom Hamburger Modellbaubogenverlag und das NDL Fruchtschiff "Liebenstein" vom Münchner Verlag CMF, beide gibt es in 1/250 zu kaufen. Das Modell der "Zinnowitz", vom Vorbild her recht markant durch die Form der Aufbauten, stammt von einem alten 1/500 DDR Bogen, den ich ebenfalls eingescannt und mit Corel Draw überzeichnet habe.

Aus den Niederlanden stammen die Bögen der "Vrijburgh" (Veritas 1/250) und des Liberty Frachters "Blijdendijk" (Scaldis 1/400). Frachtdampfer "Krakow" und Frachter "Gdansk" sind frühe 1/500 Werke des polnischen Verlages JSC.

Zum Schluß noch meine Eigenkonstrution, die dänische "Mercantic", für Schiffs RC-Bauer sicher nicht unbekannt, gab es diese doch in 1/50 von der Firma Billing Boats. Als Jugendlicher hatte ich diesen Bausatz auch, er ist aber bei mir nicht so fertig gestellt worden wie eigentlich vom Hersteller gedacht.
Zumindest als Papiermodell habe ich es dann Jahrzehnte später vollendet.



Ich hoffe, dass Euch Modelle und Fotos gefallen.

Viele Grüße
Torsten

Oops, da fehlt ein Bild... hier die "Blijdendijk"

Moin Torsten!
Wunderschön anzusehen! Die Vrijburgh und der Pole gefallen mir besonders gut. Bin jedes mal wieder aufs Neue beeindruckt. Auch die Bilder sind Dir super gelungen.
Vielen Dank!
Hinnerk

Passend zu den Schiffchen oben möchte ich Euch noch kurz eines meiner Lieblingsmodelle zeigen, die "Oriental Ruler" ex "Schwabenstein".
Das Modell basiert auf einem mit Corel Draw teils umgemalten Bogen vom Jadeverlag Wilhelmshaven. In NDL oder Hapagfarben konnte mich das Vorbild eigentlich nie so recht begeistern. In der Version von der Orient Overseas Line aus Hong Kong, die das Schiff und deren Schwestern Ende der 60er Jahre übernommen hatte, finde ich es erheblich attraktiver.

Hallo,
nach dem obigen Schnelldurchlauf durch meine älteren 1/1250 Papierfrachtschiffe möchte ich Euch heute drei Modelle zeigen, die ich in den letzten Monaten gebaut habe.

Das Modell der griechischen "Renetta" basiert auf dem 1/500 Bogen des Jadeverlages der Eisenbahnfähre "Deutschland", von dem ich seinerzeit einen ziemlich miesen Nachdruck zugesandt bekam. Da ich das Modell sowieso mit Corel Draw hätte überzeichnen müssen, entschied ich mich dann für die spätere, für mich attraktivere Version. 1972 wurde die "Deutschland" nach Griechenland verkauft, um zu einer Autofähre umgebaut zu werden. Die Bugklappe wurde fest verschweißt und die Anker wurden auf eine "normale" höhere Position verschoben. Auch im hinteren Bereich gab es einige Umbauten, die ich bei dem Modell berücksichtigt habe.




Der Bogen der türkischen Personenfähre "Kalender" ist von MB-Modelle in 1/250 sehr aufwändig konstruiert worden. Es ließ sich natürlich beim 5-fach verkleinerten Bau nicht vermeiden, dass ich viele Details verändert, vereinfacht oder auch weggelassen habe.
Das Original wurde 1911 in Großbritannien gebaut und war bis 1981 im Bosporus Fährdienst eingesetzt.




Das Modell des SD 14 Frachters "Imme Oldendorff" stammt von einem neuen 1/400 Bogen des polnischen Verlages JSC. Dieser Schiffstyp ist ja auch als Fertigmodell sehr bekannt, gibt es ihn doch in zahlreichen Variationen von Helvetia, aber auch zum Selbstbemalen von Len Jordan.
Die Reeder konnten sich seinerzeit für die Basisversion entscheiden, aber die Schiffe auch mit Extras aufrüsten. Die Lübecker Reederei Oldendorff hatte bei der "Imme Oldendorff" nicht die billigste Ausrüstung gewählt, in dem JSC Bogen kann auch günstigere Varianten anderer Schifffahrtsunternehmen finden und bauen.




Ich hoffe, dass Euch die Bilder ein wenig Freude bereiten.

Viele Grüße
Torsten

Heute möchte ich Euch ein weiteres Laeisz Papierschiff zeigen, den 1983 in Bremen gebauten Oil-Bulk-Ore Carrier "Pharos", damals ein recht populärer Schiffstyp, allerdings der einzige seiner Art bei der Reederei.
Um Leerreisen, wie bei normalen Tankern oder Massengutfrachtern üblich, zu vermeiden, konnte dieser Zwitter nach kurzer, aber arbeitsintensiver Umstellung jeweils die eine oder die andere Ladung transportieren. Eine typische Rundreise waren Ölprodukte aus Algerien in die USA und von dort Kohle nach Europa, um danach wieder für die nächste Ölreise nach Nordafrika zu fahren.
Unterdessen sind OBOs praktisch von den Weltmeeren verschwunden, sie hatten es immer schwerer mit den ständig verschärften Umweltvorschriften. Viele von ihnen fuhren später nur noch als reine Massengutfrachter.





Auch wenn das Vorbild vielleicht nicht so die Augen umschmeichelt, hoffe ich, daß Euch Modell und Fotos trotzdem gefallen.

Viele Grüße
Torsten