Hier noch eine meiner kleinsten Sammlungen, die der Spanischen Passagierschiffe.

Sie besteht bisher nur aus zwei fertigen Modellen, von Schiffen vor dem 1. Weltkrieg der CTE Compañía Trasatlántica Española, Barcelona.

Es handelt sich um die beiden - vor allem für den Südamerika-Verkehr geplanten - Liner Reina Victoria Eugenia und Infanta Isabel de Borbón. Die beiden Schiffe waren sozusagen Stiefschwestern, wurden sie doch ungefähr gleichzeitig von zwei verschiedenen Werften gebaut. Die Reina Victoria Eugenia wurde von C.S.Swan & Hunter Ltd., Newcastle-on-Tyne, am 26.09.1912 vom Stapel gelassen, die Infanta Isabel de Borbón drei Tage später bei William Denny and Brothers Ltd., Dumbarton.

Nachdem 1931 die Spanische Republik ausgerufen wurde, waren Namen von Mitgliedern der Königsfamilie für Schiffe verpönt, die CTE benannte daher die Reina Victoria Eugenia in Argentina um, die Infanta Isabel de Borbón in Uruguay. Beide Schiffe wurden 1939 bombardiert und in seichtem Wasser versenkt, später im selben Jahr gehoben und aufgelegt. 1940 wurde die Infanta Isabel de Borbón verschrottet, 1945 die Reina Victoria Eugenia.

Schöne Bilder der Schwestern und eine ausführlichere Geschichte (auf Spanisch, aber dafür gibt es ja Übersetzprogramme) findet man hier:
https://vidamaritima.com/2008/08/trss-in...ctoria-eugenia/

Wie es sich für Stiefschwestern gehört, gab es ein paar äusserliche Unterschiede. Der augenfälligste ist bestimmt der höhere Schornstein bei der Reina Victoria Eugenia, aber da waren auch noch Unterschiede bei den Lüftern und andere Details. Rainer Grouls, der die Reina Victoria Eugenia schon länger hergestellt hatte, konnte im 2017 ein paar noch vorhandene Rohlinge der Reina in die Infanta umwandeln. Ein paar Einzelheiten dazu findet man hier, vom Meister persönlich angemerkt: RG 43a Infanta Isabel de Borbon

Hier also die Modelle:

Die Reina Victoria Eugenia:

Modell: Rainer Grouls (RG 43)

Und die Infanta Isabel de Borbón:

Modell: Rainer Grouls (RG 43a)

Hier beide Modelle zusammen, vorne die Reina, hinten die Infanta:

Ich habe gesehen, dass die Reina anscheinend bei meinem Umzug einen Farbschaden an einem der schwarzen Lüfter davongetragen hat! Muss ich dringend beheben!

Weitere Modelle der CTE sind bereits in meiner "Werft" bzw. in Planung, da sie Umbauten und (Um-)Lackierung benötigen:

1. Aus der Spree von Mercator (M 423) wird die Alfonso XII (3) entstehen.

Hier ist - trotz solidem Grundmodell - am meisten Arbeit vonnöten: das Modell braucht höhere Schornsteine, neue (zwei statt drei) Masten, ein kleines Umversetzen von Lüftern, ein paar kleine Detaillierungen (Entfernen einer unschönen Railing-"Mauer" am Heck), das Bemalen der Decks, Umbemalen von Lüftern und noch ein paar Kleinigkeiten. Ich werde vom Umbau nach dessen Beendigung berichten.

2. Aus der Oceana (ex Scot) von Albatros (AL 159a), die Anfang Dezember aus einem Tausch bei mir eintreffen wird, soll die Alfonso XIII (2) entstehen.

Hier wird sich die Umwandlung im speziellen auf eine Umlackierung beschränken. Auch hier: Umwandlungsbericht nach Vollendung.

Danke für euer Interesse und Gruss,
Peter

Schöne Aussichten Peter !
Ich denke ,ein Hobby wie unseres reduziert den Streß schon sehr.Wenn der Postweg zwischen D und CH doch einfacher wäre....


Nebenbemerkung: Meine Serie heißt und hieß immer nur -RG- . Der ausgeschriebene Name hat sich aber wohl seit Sammelhafen verselbständigt,was aber egal ist ,weiß man ja so ,wer hinter dem Kürzel steckt.Was mir früher und auch jetzt noch bei manch anderen Serien nicht so geläufig war.
Ein bißchen kam damals auch meine Freude an den -G- Modellen zum Ausdruck ,eben meine eigenen " R-G" Modelle zu machen,einen ausgedachten KunstNamen (wie zB Risawoleska) wollte ich auch nicht..

Schöne Aussichten Peter !
Ich denke ,ein Hobby wie unseres reduziert den Streß schon sehr.Wenn der Postweg zwischen D und CH doch einfacher wäre....


Nebenbemerkung: Meine Serie heißt und hieß immer nur -RG- . Der ausgeschriebene Name hat sich aber wohl seit Sammelhafen verselbständigt,was aber egal ist ,weiß man ja so ,wer hinter dem Kürzel steckt.Was mir früher und auch jetzt noch bei manch anderen Serien nicht so geläufig war.Wäre
vielleicht sogar eine Zusatzinfo ,die der Sammelhafen bieten könnte.
Ein bißchen kam damals auch meine Freude an den -G- Modellen zum Ausdruck ,eben meine eigenen " R-G" Modelle zu machen,einen ausgedachten KunstNamen (wie zB Risawoleska) wollte ich auch nicht..

Eine weitere grosse Spanische Reederei, vor allem ab den Vierziger-Jahren, war Ybarra y Cía in Sevilla.

Das erste Schiff, das ich abbilden möchte, ist die Cabo de Buena Esperanza, die ursprünglich 1920 als 535 class cargo liner (EFC design 2019) für die War Shipping Administration der USA gebaut wurde, dann mit dem Namen Hoosier State für die Dollar Lines und später - als President Lincoln - für die APL fuhr, bevor sie 1940 von der Spanischen Reederei gekauft wurde. Das Schiff wurde 1958 verschrottet.

Das Modell, das für die Umwandlung geeignet ist, ist die President Roosevelt von Navis (NM 905 N). Es wird vor allem eine leichte Erhöhung der beiden Kingposts vor dem Schornstein (mit einem zusätzlichen Ladebaum am rechten), durchgehende Gangways im Aufbau, sowie zusätzliche Rettungsboote benötigen. Und viele kleine Details. Ausserdem muss das Schiff weiss bemalt werden und der Schornstein schwarz (mit Ybarra-Decals natürlich).

So sieht das Modell jetzt aus:


Und so soll es nachher aussehen:

Foto von vidamaritima.com, Eigentum von Manuel Mohedano Torres und Laureano Garcia.

Bei gutem Gelingen werde ich später auch noch das Schwesterschiff Cabo de Hornos (ex President Wilson ex Empire State, 1940-1959 bei Ybarra) umwandeln.

Hier die Cabo de Hornos in Genua:

Foto von vidamaritima.com, aus dem Buch La Naviera Ybarra

Das nächste Schiff, - ebenfalls der Naviera Ybarra - ist die Cabo San Roque. Sie und ihre Schwester Cabo San Vicente gingen 1957 bzw. 1959 in Dienst und wurden 1977 bzw. 1975 verkauft.

Risawoleska hatte die beiden Schiffe in je drei Zuständen (1957/59 - 1965 - 1973) hergestellt, doch hatte ich nie eines der Modelle zum Kaufen gesehen. Neulich hat ein US-Verkäufer in der E-Bucht die Cabo San Vicente 1965 (Risawoleska Ri 291a) zu einem derart tiefen Preis angeboten, dass die teuren Versandkosten mehr als zu verschmerzen waren. Der Wermutstropfen (der allerdings auf den Fotos im Angebot abgebildet war): das Modell hatte zuvor arg gelitten. Die Kingposts auf einer Seite waren verbogen, die Verbindung der beiden vordersten Kingposts hatte sich gelöst (war aber noch vorhanden) und der oberste Teil des Mastes fehlte, ebenso wie 4 der 6 Ladebäume. Ich habe inzwischen die nötigsten Reparaturen vorgenommen, es braucht aber noch etwas "Feinschliff".



Ich habe mich entschlossen, nicht die Cabo San Vicente, sondern die baugleiche Schwester Cabo San Roque abzubilden (Decals benötigt), weil ich zwei schöne Fotos von ihr an der Hamburger Überseebrücke im Jahr 1968 gefunden hatte:


Beide Fotos aus vidamaritima.com, Eigentum von Hans-Wilhelm Delfs

Auf dem zweiten Foto sieht man übrigens den Treppenturm, den Forum-Mitglied 1:6000 auf shapeways anbietet. Hat jemand diesen Treppenturm schon mal gebaut? Ich hätte nicht übel lust, ein Stück der Überseebrücke ebenfalls - als Mini-Diorama - zu bauen.

Ich verstehe Burkhard Schütt, warum er diese schönen Schwestern hergestellt hat. Es sind wunderschöne Schiffe, und die Modelle werden ihnen gerecht. Ich wünsche mir, irgendwann ein weiteres zu finden.

Lieber Herr Rathgeb,
wie schön, daß Sie so ein Thema aufgeworfen haben. Spanische Passagierschiffahrt und Schiffahrt im allgemeinen ist komplett unterschätzt und übersehen. Die Spanier hatten eine gewaltige Flotte unglaublich schön gestalteter Passagierschiffe, groß wie klein.
Was fehlte, waren die ganz großen Schiffe, daher hat es wohl auch relativ wenig Wahrnehmung außerhalb der iberischen Halbinsel gegeben.
Auch waren die großen spanische Passagierschiffe - vermutlich wegen der Isolation Spaniens - zwar auch mit Kreuzfahrten beschäftigt, dennoch wurden sie relativ wenig auf dem internationalen Markt angeboten. Scheint mir zumindest, wenn ich Kreuzfahrtkataloge der vergangenen Jahrzehnte durchblättere.
Das Design spanischer Schiffe war aber oft ganz exzellent. Ich bin sehr froh einige großartige Bücher zu besitzen, die sich mit diesem Thema beschäftigen.
Übrigens habe ich mal Arnold Kludas gefragt, welche Nachkriegspassagierschiffe ihm am besten gefallen hätten. Daraufhin sagte er, es habe viele schöne Schiffe gegeben, aber die "Cabos San Vicente" und "Cabo San Roque" hätten ihm immer sehr gut gefallen.
Und noch etwas - das kann ich aber nicht selbst bestätigen.
Bruce Peter hat mir am Telephon mal erzählt, daß der Naval Architect - zumindest der vielen Kombischiffe deren Namen mit "Monte" begann, der Bruder Francos gewesen sei.
Aus irgend einem Grund kann ich das nicht glauben, aber es wäre interessant das mal zu ermitteln.
Und wenn ich mehr als ein Leben zur Verfügung hätte, würde ich sicher viele spanische Schiffe bauen. Wenigstens habe ich einige der schönsten Portugiesen geschafft!
Es gab übrigens einen sehr schönen Entwurf eines Zweischornsteiners, der für die Reederei Elcano hätte entstehen sollen. Ein Schiff, das stark an die edle "Vega" der Bergenskes DS in Norwegen (in Italien gebaut) erinnerte. Leider materialisierte er sich nicht. Bei einem Besuch in Lissabon habe ich in einem Antiquariat ein stark beschädigtes Modell davon gesehen. Leider habe ich mich nicht getraut, es zu photographieren. Sprachbarrieren... Soviel für heute.

Lieber Herr Schütt,
Vielen Dank für die interessanten Ergänzungen! Die beiden "Cabos" sind wirklich wunderschöne Schiffe, und es ist schade, dass Sie nicht mehr Spanische Passagierschiffe gebaut haben! Immerhin haben Sie ja noch die Kühlschiff-Schwestern der Naviera Vizcaína, die Plencia und die Portugalete gemacht, die ja auch einer Spanischen Werft entstammen.
Vielleicht erbarmt sich ja Flo? Immerhin liefen einige der Spanier auch Mittelmeer-Destinationen wie z.B. Genua an...

Nachrag:
Das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen und ich habe noch mal bei Bruce Peter nachgefragt.
Zunächst aber im Hinblick auf meinen ersten Beitrag: "Franco" natürlich, nicht "Franko".

Dies ist die Antwort von Bruce:

With regard to Nicolao Franco Bahamonde, he was Chief Naval Architect of Union de Levante and so he was either involved in, or responsible for, the design of many passenger ships and ferries from the Explorador Iradier type onwards until the mid-1970s and was responsible for ships such as the J.J. Sister, Manuel Soto, Monte Toledo and Monte Granada. It is a quite incredible body of work, really. I once had translate a paper in Spanish from a technical journal about all of the ships he had designed, but I can't recall where I put it. There was a major house move in 2015 after which several things have failed to reappear!

Die wirklich herrlichen majestätischen Fähren "Monte Toledo" und "Monte Granada" stehen bei mir schon lange auf der "sollte ich machen" Liste. Die Pläne habe ich, ebenso wie viele ziemlich seltene Photos.

Alles Gute aus dem verheulten München

Nicolás Franco Bahamonde (1891-1977) war in der Tat ein Bruder des späteren Staatschefs Francisco Franco Bahamonde. Er war auch Marineingenieur und Director der Union del Levante.

Sowohl Cabo San Roque als auch Cabo San Vicente sind als Modell erschienen:
Anguplas Los Mini Ships AMS 3 Cabo San Vicente Passagierschiff E Nachkriegszeit 1959
Anguplas Los Mini Ships AMS 4 Cabo San Roque Passagierschiff E Nachkriegszeit 1957

Wann genau sie erschienen sind, weiß ich nicht, habe mein inzwischen veräußertes Modell der Cabo San Roque 1962 in Madrid erstanden.

Eine Neuauflage in der heutigen Ansprüchen entsprechenden Herstellungsweise wäre für Sammler von Schiffen der Nachkriegszeit vielleicht lohnend.

Zitat von Michael Andreas im Beitrag #10

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Sowohl Cabo San Roque als auch Cabo San Vicente sind als Modell erschienen:
Anguplas Los Mini Ships AMS 3 Cabo San Vicente Passagierschiff E Nachkriegszeit 1959
Anguplas Los Mini Ships AMS 4 Cabo San Roque Passagierschiff E Nachkriegszeit 1957

Wann genau sie erschienen sind, weiß ich nicht, habe mein inzwischen veräußertes Modell der Cabo San Roque 1962 in Madrid erstanden.

Eine Neuauflage in der heutigen Ansprüchen entsprechenden Herstellungsweise wäre für Sammler von Schiffen der Nachkriegszeit vielleicht lohnend.

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Zitat von risawoleska im Beitrag #8

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Die wirklich herrlichen majestätischen Fähren "Monte Toledo" und "Monte Granada" stehen bei mir schon lange auf der "sollte ich machen" Liste. Die Pläne habe ich, ebenso wie viele ziemlich seltene Photos.

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Ja, das sind ganz wohlproportionierte Schiffe. Für mich sehen sie "erwachsen" aus.
Auf jeden Fall nach richtigem Hochsee-Einsatz.
Zur den Cabos: Erstaunlicherweise die ersten Schiffe, die schon bei Fertigstellung der Auflage komplett ausverkauft waren. Und - ich habe seither auch fast nie welche gebraucht gesehen.
Übrigens spielen die Schiffe in gleich zwei Filmen mit. Der eine heißt "The Truth About Spring", den Namen des anderen habe ich nicht parat. Im ersten Film kommt das Schiff ganz schön prominent vor. Die Inneneinrichtung der Schiffe war auch wirklich avantgardistisch. Durch und durch eigen. Ich habe wie ein Besessener Bilder der Modelle gesammelt und daraus - statt der früher üblichen Beipackzettel - PDF-Photosammlungen erstellt. Senden Sie mir doch bitte ein Erinnerungsmail - dann sende ich diese Sammlungen zu.
Jetzt muß ich wieder an die Urmodelle.
Alles Gute

Zitat von risawoleska im Beitrag #13

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Zur den Cabos: Erstaunlicherweise die ersten Schiffe, die schon bei Fertigstellung der Auflage komplett ausverkauft waren. Und - ich habe seither auch fast nie welche gebraucht gesehen.
Übrigens spielen die Schiffe in gleich zwei Filmen mit. Der eine heißt "The Truth About Spring", den Namen des anderen habe ich nicht parat. Im ersten Film kommt das Schiff ganz schön prominent vor. Die Inneneinrichtung der Schiffe war auch wirklich avantgardistisch. Durch und durch eigen. Ich habe wie ein Besessener Bilder der Modelle gesammelt und daraus - statt der früher üblichen Beipackzettel - PDF-Photosammlungen erstellt. Senden Sie mir doch bitte ein Erinnerungsmail - dann sende ich diese Sammlungen zu.
Alles Gute

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