Guten Abend,
ich finde, Florian Österreicher hat recht. Es gibt schon eine ganze Menge Fährschiffsmodelle - man kann sicher sagen, daß die Gruppe der passagierbefördernden Schiffe prozentual in der zivilen Sparte am stärksten vertreten ist. Auf gar keine Fall bilden die nachgebauten Modelle die wahren Verhältnisse auf den Weltmeeren ab.
Ein lieber Kunde, der auf Bulkern gefahren hat, ist diesbezüglich vollkommen frustriert.
Sammler von Tankern desgleichen.
Ich selbst trage als Hersteller auch nicht dazu bei, hier einen "politisch korrekten" Proporz herzustellen.
Warum nicht?
Weil mir die Schiffe, auf die ich mich konzentriere besser gefallen oder ich als Nicht-Seemann eben als Passagier eine persönliche Beziehung aufbauen konnte.
(Daher habe ich mir ja auch eine "Marco Polo" eingebrockt!)
Um zum eigentlichen Thema zurückzukehren:
Es ist zwar nett von Laiva, mich als Produzenten moderner Fähren anzusprechen, aber eigentlich gibt es von Risawoleska nicht viele "moderne Fähren".
Das ist ja auch eine Frage der Definition:
Ich sehe eine "Dana Sirena" nicht unbedingt als moderne Fähre -eher als ein Schiff im Übergang von der traditionell gedachten Bauweise eines "echten Schiffes" zu einer modernen (Jumbo)-Fähre.
Für mich hört der Begriff "Schiff" eigentlich da auf, wo der Deckssprung fortgefallen ist - oder Navigationsbrücken viel zu weit vorne und gefährlich weit unten plaziert wurden.
Dennoch gefallen mir einige der modernen Fähren inzwischen - aber eben eher als Beispiele von Architektur.
Auch finde ich, daß der Tiefstpunkt in der Gestaltung von Fähren unterdessen durchschritten wurde und es wieder mehr Fähren gibt, bei denen man einen "über die Form des zu verdienenden Geldes" hinausgehenden Gestaltungswillen erkennen kann.
Aber das ist Ansichtssache, hier werden viele wiedersprechen.
Immerhin ist es möglich, daß ich schon im nächsten Jahr mit den für die Reederi AB Gotland gebauten Schwestern "Visby" und "Gotland"/"Vasa Star" von 1980 einen Kundenauftag erhalte.
Da ich diese Schiffe schon immer großartig fand - vermutlich für die Konsequenz mit der alles, was ich an modernen Fähren verabscheute, hier umgesetzt wurde ;) - muß ich mich dafür nicht verbiegen...
Immerhin habe ich schon mal ein Schiff, das später zu einem meiner Lieblinge wurde, auf den Auftrag eines Kunden hin gebaut - die französische "La Marseillaise".
Davor aber soll doch noch die "Stena Nautica" in diversen Farbgebungen erscheinen.
Auch dieses Modell wurde durch das große Formensterben in der ersten Hälfte dieses Jahres verzögert.
Aber produziert werden soll es - mit und ohne Kuhfänger....
Herzlichen Gruß aus München
Risawoleska