CM- 332 FRIESENLAND (KAT) D.1937 Deutsche Lufthansa
CM-P 76 FRIESENLAND (KAT) D.1937/41 Kriegsmarine
Bauwerft : Howaldtswerke AG. Kiel
Bau Nr. 755
BRT 5.434
Lüa. 140,4m / Breite 16,6m
Antrieb 2 MAN 2 Takt Motoren
5800 PS
16 kn.
23.3. 1937 Stapellauf. Ablieferung 13.5.1937
Seit Mitte der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden Pläne entwickelt, mit Flugzeugen die
Ozeane - hier vor allen Dingen den Atlantik- zu überqueren .
In der Regel reichten jedoch die technischen Möglichkeiten nicht, die Distanz regelmäßig und in einem
Flug zu überwinden. Auch die deutsche Lufthansa stellte sich diesem Problem, dessen Lösung schwimmende Insel im Meer waren.
Die Idee war, Wasserflugzeuge einzusetzen und diese dann auf halber Stecke zu betanken ,gegebenenfalls zu reparieren
und die Besatzungen auszutauschen.
Hierbei ging es nicht um die Beförderung von Passagieren sondern um Postversendungen - Briefe und gedruckte Dokumente
waren damals die wesentlichen interkontinentalen Kommunikationsmittel .
Schwer vorstellbar im Zeitalter von Internet und Satellitenkommunikation.
Da die einzusetzenden Wasserflugzeuge bei der Meeresdünung zwar landen, aber nicht wieder starten konnten,
benötigte man Schiffe , die diese über Katapulte erneut starten lassen konnten.
Nachdem 1933 die WESTFALEN, ein Frachter des Norddeutschen Lloyd , hierfür umgebaut wurde, konnte ein
Postdienst von Deutschland nach Südamerika unterhalten werden, womit die Post in fünfeinhalb Tagen von Hamburg
nach Rio transportiert werden konnte.
Später kam noch die SCHWABENLAND hinzu.
Dass die Schiffe zwar der Lufthansa gehörten, jedoch vom Norddeutschen Lloyd in Bremen bereedert wurden
(d.h. mit Besatzungen ausgerüstet und technisch betreut ) liegt an der engen Verbindung beider
Unternehmen-immerhin gehörte der Norddeutsche Lloyd zu dem Mitgründern der Lufthansa.
Nachdem 1936 mit der OSTMARK die erste speziell als Katapultschiff gebaute Einheit in Dienst gestellt wurde,
sollte die FRIESENLAND Flugzeuge auf dem Nordatlantik für den Postverkehr in die USA aufnehmen-
hierfür bekam die Lufthansa jedoch keine Lizenz, so dass das Schiff die WESTFALEN im Südamerikaverkehr ablöste.
Während alle anderen Schiffe nur über ein Katapult verfügten, hatte die FRIESENLAND zwei .
So konnte ein Flugzeug starten, während das andere gewartet wurde.
Ein anderes besonderes Kennzeichen des Schiffe war sein Siegelheck, heute üblich an allen Schiffen.
Es war nötig um ein Netz hinter dem Schiff zu spannen, um die Flugzeuge mit dem Kran aufzunehmen.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Schiff nach Deutschland beordert und traf dort nach
einem Aufenthalt in Las Palmas am 11. Aug. ein.
Es wurde während des Krieges als Versorgungs-und Reparaturschiff der Luftwaffe in der Ostsee
und in Norwegen genutzt.
Am 19.Sep. 1944 wurde sie durch ein sowjetisches Torpedo in Bille ( Norwegen) schwer beschädigt,
wobei das Vorschiff abnickte.
Bereits repariert wurde sie bei Kriegsende von den Royal Air Force beschlagnahmt .
Die Briten verkauften das Schiff 1949 an die italienische Viasow-Gruppe ( heute V-Ships),
die es bei der Deutschen Werft zum Kühlschiff umbauen lies.
Unter dem Namen FAIRSKY und registriert in Panama transportierte es Bananen von Somalia nach Italien.
1952 wurde es als CASTEL NEVESO unter die italienische Flagge verbracht.
Nach ihrem Verkauft 1968 verkehrte sie als ARGENTINA REEFER in Südamerika bevor im Folgejahr in Faslane (GB)
der Abbruch erfolgte.
CM-332 FRIESENLAND (KAT) ohne Flieger
CM-332a FRIESENLAND (KAT) mit Flieger
CM-P 76 FRIESENLAND (KAT) ohne Flieger
CM-P 76 FRIESENLAND (KAT) mit Flieger