Moin in die Runde
ein immer wieder interessantes Thema und darum sehr geeignet hier meinen ersten Beitrag im Forum zu schreiben. Der ein oder andere wird mich sicherlich aus dem "echten Leben" kennen und auch schon mal Modelle von mir gesehen haben. Für alle anderen, ich fand mein erstes Schiffsmodell bei meiner Einschulung in der Zuckertüte im Jahr 1967, bin also schon etwas länger im Geschäft. Mit Vorliebe verbessere ich Modelle der Royal Navy und bin auch schon als "Waschküchenproduzent" und Urmodellbauer aktiv gewesen.
Nun aber zum Thema. Ich schwöre seit Jahren, wenn ich denn Modelle mit einer Takelung versehe, auf gezogene Kunsttsoffäden. Man kann damit wirklich sehr feine Fäden erzeugen, die sich mit Hilfe einer Wärmequelle nach der Befestigung auf Spannung bringen lassen und man kann sie mit Nitro(Lösungsmittel) exakt auf Länge bringen. Zur Not lassen sich auch zu helle Fäden mit stark verdünnter Acrylfarbe und einem weichen Pinsel noch etwas abtönen. Zum Befestigen benutze ich auf der einen Seite zum Fixieren des Fadens Sekundenkleber und löse dann am anderen Ende den Faden mit Nitro so lange an, bis das Ende sauber abschließt. Dafür sollte das Ende einigermaßen frei zugänglich sein, wie beispielsweise bei einer Rah. Dann noch etwas Sekundenkleber oder farbloser Mattlack(beispielweise Matt Varnish von Vallejo) antupfen, um das Ganze dauerhaft zu Fixieren. Nach einer kurzen Trockenphase wird dann der Faden mit einer heißene Nadel o.ä. gespannt.
Varianten dieser Methode findet man auch reichlich im Internet. Ich empfehle da gerne die Anleitungen von Jim Baumann, beispielsweise auch hier auf der Tips+Tricks Seite von finewaterline - ich habe einfach mal die komplette Seite verlinkt, weil hier für dne geneigten Bastler noch mehr zu finden ist:
http://www.finewaterline.com/pages/tips&...tips&tricks.htm
Und hier einige Beispiele aus meiner Werkstatt:
(1) Royal Charles 1667 und Ceasar 1793, beides Modelle von Andreas Prinz(Aquarius), die ich in 80er Jahren aufgebaut habe und die fast komplett mit gezogenen Plastifäden getakelt sind. Nur die dickeren Stage sind aus Kupfer- oder Messingdratht. Damals war mir das spannen der Fäden mit Wärme noch unbekannt, was leider an einigen Stellen auch zu sehen ist.
(2) SMS Sachsen und SMS Wespe von Helge Fischer (HF) und Andreas Prinz (Aquarius), die ich Anfang der 90er Jahre gebaut habe.
(3) Und hier noch hier nocht etwas Aktuelles, HMS Jervis, ein Umbau aus einem Neptun J,K,N Zerstörer im Zustand Frühjahr 1941.