Schiffe oder schwimmende Frachteinheiten?

#1 von Fiete Allers , 07.03.2022 13:03

Moin,

jedes Schiff ist ja eine schwimmende Frachteinheit. An die Änderungen des Designs und der Optik der letzten 100 Jahre hat man sich ja meistens gewöhnt. Ist alles auch Geschmacksfrage, was man sammelt.
Die Containerfrachter, die jetzt auf Bremerhaven fahren haben sich schon sehr weit entwickelt. Brücke weiter zum Bug etc. Aber was ich jetzt zu Hause bei meinen Eltern in der Fachzeitschrift vorfand, war doch etwas gewöhnungsbedürftig. Da es in unserer Familie Kapitäne, Lotse, Schiffsoffiziere und Reeder in größerer Anzahl gibt, war die Fachdiskussion schnell eröffnet.

Jedenfalls müssen die Modellhersteller nun schon etwas sehr kreativ sein, denn das Design, was Marsk nun in Fahrt setzen wird, ist schon aussergewöhnlich. Man muss schon etwas suchen auf dem ersten Blick, wo ist denn hier noch die Brücke. Bestimmt wird das erste Modell hier für Aufmerksamkeit sorgen.

Interessant ist, das in den 1950/ 60 er Jahren mein Vater als Offizier und Kapitän bei der DDG Hansa auf den Schiffen Wasserfels ( Picassaoklasse ) etc auch schon die Brückenaufbauten sich vorn befanden und die Aufbauten für Maschine und Mannschaftsunterkünfte achtern.

Anbei die Artikel und Bilder aus der Fachzeitschrift.

Tschüß Fiete aus Bremerhaven


Angefügte Bilder:
Artikel.jpg   Bugansicht.jpg   Container Seitenansicht.jpg  

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zuletzt bearbeitet 07.03.2022 | Top

RE: Schiffe oder schwimmende Frachteinheiten?

#2 von Kleineslicht , 07.03.2022 17:53

Also ich finde die Konstruktion recht interessant....



 
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RE: Schiffe oder schwimmende Frachteinheiten?

#3 von Sealord , 07.03.2022 18:42

Moin,

Das Design finde ich hässlich zwar aber jetzt nicht besonders innovativ. Die Brennstoffeinsparungen im Verhältnis zu anderen 16.000 TEU Schiffen resultieren wohl darauf, dass hier diese Menge an Containern auf 350 x 53,5m untergebracht werden (durch Höherstapeln) anstatt auf 398 x 56m heutiger 16.000 TEU Schiffe. Kleinerer Rumpf bei gleicher Containerzahl = weniger Stahl = weniger Brennstoff.

Das eigentliche Problem der Schifffahrt im Hinblick auf die Dekarbonisierung (bis 2050) wird hiermit leider nicht gelöst. Synthetische Brennstoffe benötigen bei der Herstellung immer noch einen unverhältnismäßig hohen Einsatz an erneuerbaren Energien (ca. 5 fache) und elektrische Energie aus Batterien kommt bei den Massen (50.000 – 100.000 ts), die hier durchs Wasser bewegt werden sollen, nicht in Frage.

Grüße aus Bremen


 
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RE: Schiffe oder schwimmende Frachteinheiten?

#4 von Sealord , 07.03.2022 23:03

Moin nochmal,

Thema Dekarbonisierung bis 2050, hierbei muss man im Auge behalten, dass Seeschiffe bisher mit einer wirtschaftlichen Nutzungsdauer von 25 Jahren kalkuliert werden.
Jetzt haben wir das Jahr 2022, d.h. Schiffe, die ab dem Jahr 2026 mit den jetzt bekannten und verfügbaren Antriebstechniken in Fahrt gesetzt werden haben dann definitiv eine kürzere wirtschaftliche Nutzungsdauer als bisher. - Also ein sehr dringendes Problem für die Investitionen der Reedereien bereits in den kommenden 4 Jahren.

Grüße aus Bremen


 
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