Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#1 von Stephan , 28.07.2020 22:03

steht nicht nur als Preview online unter:
http://www.hamburger-rundbrief.com/

sondern ist auch schon am Montag dieser Woche in die Post gegangen. Ich hoffe, dass Heft gefällt allen. Diesmal ist es ein bunter Strauß an Themen geworden.
Herzliche Grüße
Stephan


 
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RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#2 von Michael Andreas , 02.08.2020 12:47

Auch für diesen HR meinen besten Dank. Besonders gut gefallen haben mir die Beiträge über die Anfänge britischer Marinefliegerei und das G
eheimnis der Magdeburg. Hoffe auf viele weitere Beiträge dieser Art.



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zuletzt bearbeitet 02.08.2020 | Top

RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#3 von Niels Neelsen , 04.08.2020 20:58

Der Artikel über die britische Seefliegerei ist sehr interessant. Neben Engadine und Vindex hier noch der Hinweis auf Ben-my-Chree, ein weiteres kleineres Fährschiff (Youngerman YSM 04 - war mal als Bausatz bei Herrn Wiedling erhältlich. Ben-my-Chree ist der einzige britische Seeflugzeugträger, der im Ersten Weltkrieg verloren gegangen ist. Ein Bild ist angehängt.


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RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#4 von Godeke Michels , 04.08.2020 21:14

Moin!

Nachdem ich den HR 277 durch hatte und verärgert "in die Ecke gedroschen" habe, war ich kurz davor, das Abo zu kündigen. Das habe ich nicht getan, ich bin mittlerweile sehr froh darüber!
Grund für den seinerzeitigen Ärger war der ... Artikel über das Versailler Diktat und die Selbstversenkung der Hochseeflotte von Herrn Stang. Besonders unangenehm waren mir die unzähligen und zum Teil schlicht unsinnigen Vermutungen.
Um meinen Standpunkt zu diesem Artikel nachprüfbar zu machen, im Folgenden meine seinerzeitigen Gedanken dazu.

"
Über die Beweggründe zur Selbstversenkung wird spekuliert wie an der Börse. Spekulationen führen aber nicht weiter und sollten daher unterbleiben. Die einzig auf DAMALIGEN Anschauungen und Kenntnissen (alles Andere ist unwissenschaftlich) gründende Erklärung ist, daß Schiffe schlicht nicht in Feindeshand zu fallen haben, da dieses in höchstem Maße unehrenhaft ist. "Gleich, ob ich lebe oder sterbe,..." Fertig! Das galt im Übrigen für die meisten Seestreitkräfte und war kein "typisch deutscher Fanatismus" oder ähnlicher Nonsens. Gerade in diesem Punkt haben sich die Anschauungen derartig weiter entwickelt, daß es hier und da schon einmal schwer fallen kann den Fehler zu vermeiden, mit heutigen Maßstäben damaliges Geschehen zu beurteilen. Das ging hier offensichtlich gründlich schief.
Schließlich äußert Herr Stang die Ansicht, die Folgen der Versenkung seien verheerend gewesen, da damit "das Vertrauen auf die Ehre des Gegners" dahin war. Auf so etwas kann eigentlich nur kommen, wer dieses Ereignis isoliert betrachtet und nicht im Kontext der Stimmungslage der gesamten Kriegszeit, letztere vielmehr komplett ausblendet. Es gab für die Entente schlicht keinen Gegner! Es gab nur einen Kampf der Kultur und Zivilisation wider das Reich des Bösen, wider die Barbaren, die Hunnen, denen längst jegliche Ehre abgesprochen worden war, da diese sich durch ihr "brutales Vorgehen" selbst außerhalb jeder Zivilisation gesetzt hatten. Das war damals ein Faktum. Daß es heute zum Glück, auch bzw. GERADE beim damaligen Gegner, etwas anders aussieht, kann diese Tatsachen nicht negieren! Die berüchtigten abgehackten Kinderhände in Belgien seien hier als Beispiel in Erinnerung gerufen (Deren tatsächlich existierendes Vorbild waren von den Belgiern im Kongo den Einheimischen abgehackte Hände bei schlechter Arbeitsleistung in den Minen. Eine Tatsache, der man nur eine kleine Richtungsänderung zu geben brauchte, dann war jedem klar: "stimmt, Belgien, abgehackte Hände. Darüber hab ich schon vor 10 Jahren etwas gelesen" - aus propagandistischer Sicht also geradezu genial). Oder die Hetze wider die Hunnen nach Versenkung des Munitionstransporters LUSITANIA (Achtung, absichtlich etwas überspitzt formuliert). Oder oder oder! Mord- und Blutdurst der Hunnen überall!
Wie ermahnte schließlich B. die Besatzungen der Grand Fleet bei Auslieferung der Hochseeflotte? „Vergesst nicht, dass der Feind eine verabscheuungswürdige Bestie ist“.
Ehre des (deutschen) Gegners? Mir ist schleierhaft, wie man auf so eine Idee überhaupt kommen kann...
In dieses Schwarzweißgemälde passt dann aber wieder sehr gut, daß Herr Stang auf die näheren Umstände bei der Versenkung (und die ständigen Schikanen während der Internierung selbst) nicht eingeht. In Ruge "Scapa Flow 1919" findet man dazu auf S. 149: "... und fuhr mit heftigem Gewehrfeuer eiligst hinter uns her. Nicht nur die Marinewache betätigte sich mit ihren Gewehren, sondern auch einige Zivilisten der Besatzung benutzten die seltene Gelegenheit zum Schießen." Auf S. 156 / 157 erfahren wir: "Gefallen war der Kommandant der Markgraf, Korvettenkapitän Schumann, und sieben Unteroffiziere und Mannschaften. 21 Mann waren verwundet, meist durch Streifschüsse, einige aber auch durch Bajonette und Fausthiebe."
Nicht nur mit dem was man schreibt, auch mit dem was man weglässt kann man Meinungen und Auffassungen manipulieren. Ob nun bewusst oder unbewusst sei dahingestellt.
"

Fazit dazu: DAS war leider gar nix.
Ich fragte mich traurig, wohin nur sind die Zeiten gegangen, in denen man im HR fundiertes Wissen zum WK I erfahren und seinen Horizont großzügig erweitern konnte. Mit Dankbarkeit denke ich an die Artikel insbesondere von Herrn Dirk Nottelmann zurück. Dieser hatte zwar mitunter recht harsch formuliert, doch sich offenbar mit der Materie intensiv vertraut gemacht und sich auch nicht gescheut, gegen den pc-konformen Mainstream anzuschreiben, wenn es die Aktenlage nun einmal nicht anders hergab. Auch an die Artikel von Herrn Bernd Schwarz zu diesem Themenkomplex sei hier explizit erinnert und auch dafür nochmals ausdrücklich gedankt.
Meine Gedanken schlossen mit der Hoffnung, daß das nur ein Ausrutscher war.

Der HR 282 erfüllt meine seinerzeitige Hoffnung!
Mit Herrn Glaser ist ein Großmeister der Formulierungskünste und mit riesigem Wissensfundus nun auch wieder "voll eingestiegen", dem Leser scheinbar Altbekanntes in neuem Licht darzustellen und durch Nennung bisher weniger oder gar nicht bekannter Details dessen Wissen zu mehren. Wenn ich dann lese "Teil 1" dann ziehen sich die Mundwinkel automatisch ganz weit nach oben. Und die Vorfreude wurde (natürlich!) nicht getrübt. Die Art und Weise der Darstellung des Angriffs zu Weihnachten 14 bewusst aus britischer Sicht, macht es beispielsweise doppelt interessant. Deutsche Sicht: dann und dann da und da ein paar Flugzeuge, nix weiter passiert, fertig. Was aber alles dahinter steckte wie auch die genauen Abläufe der Ereignisse, das war mir längst nicht alles bekannt. Und das, obwohl ich gerade den WK I und da auch und gerade die Seefliegerei besonders interessant finde. Entsprechend findet sich auch Einiges, auch an englischsprachiger, Literatur dazu bei mir. Aber in dieser Detaillierung? Nein, unmöglich. Ergo: wieder etwas dazugelernt durch den HR!
Herr Glaser wieder beim HR. Wunderbar, vielen Dank dafür!
Hinzu ein wunderbarer Bericht über den Seenotkreuzer HAMBURG der DGzRS, welcher mich ermunterte, weiter zu suchen, zu gucken - mit dem Ergebnis einer weiteren "Haben-Muss-Liste" für Schiffe dieser Art. ;-)
Sogar den Bericht über die NORWEGIAN GETAWAY habe ich gern gelesen, obwohl diese Art "Schiff" gar nichts für mich ist, zumindest nicht in Modellform. Warum auch immer... Wahrscheinlich einfach eine Geschmackssache.
Der Bericht über die MAGDEBURG ist auch gut, nur habe ich "den Mäkelä" dazu und das Admiralstabswerk, sowie noch ein paar weitere Quellen. Deswegen für mich persönlich nichts Neues, was aber den Wert des Artikels an sich natürlich nicht im geringsten zu mindern vermag. Dies umso weniger, als daß auch diese sehr gut geschrieben ist.

Fazit dazu: ich bin HEILFROH, den HR nicht in meiner seinerzeitigen Verärgerung gekündigt, sondern abgewartet zu haben, wie es sich weiter entwickelt. Und DAS ist genau die Richtung, wie sie mir persönlich sehr gefällt. Aus meiner persönlichen Sicht kann man die Redaktion dazu nur sehr herzlich beglückwünschen und alles Gute bei der weiteren Entwicklung wünschen. Und natürlich danken:
Vielen herzlichen Dank für HR Nr. 282!

Beste Grüße,

Thorsten F.


p.s. die BEN-MY-CHREE (Mädchen meines Herzens) wurde ausgerechnet von Landartillerie in Kastellorizo (dicht unter der türkischen Küste) versenkt. Das Modell gab es auch in einer fertigen Version.


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RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#5 von proflutz , 04.08.2020 21:23

Und dann gibt es noch die Pegasus von HAI (Nr. 361).


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RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#6 von Niels Neelsen , 05.08.2020 10:21

Richtig, die Pegasus hatte ich natürlich (wieder einmal!) vergessen, obwohl sie auch in meiner Sammlung steht! Also: Dank an proflutz für den 'reminder'. Und selbstverständlich gab es die Ben-my-Chree auch als Fertigmodell - aber bei meinem Besuch bei Herrn Wiedling waren nur noch Bausätze vorhanden.


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RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#7 von Stefan K. , 05.08.2020 11:05

Na ja ich denke es wird wohl immer mal wieder Artikel geben die einem persönlich nicht ganz gefallen aufgrund des Schreibstils, dem Umgang mit Fakten etc.
Aber als von Schreibereiter wiederum kann man auch nicht jedem "Maul" gerecht mit dem was man "kocht". Dazu gibt es einfach zu unterschiedliche Geschmäcker und Ansprüche.
Generell würde ich sagen möge man sich erfreuen an jedem, der Energie und Herzblut reinteckt und sich die Arbeit macht etwas zu diesen Heften beizusteuern. Ein Großteil derer dürften Hobbyisten sein und keine fachgerechten Autoren/Historiker etc.

Und wenn dann eventuell Früchte tragende Diskussionen angestossen werden kann das ja durchaus auch Spaß machen und verschiedene Sichtweisen herbeiführen.


 
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RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#8 von Stephan , 05.08.2020 14:10

Ein schönes Wort. Ich hätte es besser nicht schreiben können.
Viele Grüße
Stephan


 
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RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#9 von Godeke Michels , 06.08.2020 18:17

Moin!
Jedem Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Schon klar.
Einen gewissen, objektiven Umgang mit historischen Ereignissen sollte man aber schon erwarten dürfen, auch von "Hobbyschreibern". Die Bewertung derselben und daraus zu ziehende Schlüsse können dann ja durchaus wieder sehr unterschiedlich sein und Anlass zu Diskussionen bieten. Es hat nach meinem Dafürhalten aber nur wenig mit Geschmacksfragen zu tun, wenn (fehlende) Fakten durch eigene Mutmaßungen unter Zugrundelegung gänzlich anderer Wertvorstellungen als sie zum Zeitpunkt des Geschehens vorherrschten ersetzt werden. So etwas kann nicht zur Darstellung geschichtlicher Ereignisse führen, sondern letztlich eher zu einem Roman. Wenn der dann entsprechend gekennzeichnet ist, hat damit wohl niemand ein Problem.
Seltsam finde ich dann aber, daß mein ausdrückliches Lob für den HR 282 von einem der Verantwortlichen anscheinend nicht einmal wahrgenommen wurde, sondern ausschließlich der Tadel für den benannten Artikel im HR 277. Scheinbar interessieren die mitgelieferten Begründungen für den Tadel auch nicht.
Zunächst fühlte ich mich von Stefan K. noch ordentlich motiviert, mich auch mal wieder hinzusetzen und etwas für den HR zu verfassen - allein schon um zu gucken, was bei mir so alles schief geht und in dem vollen Bewusstsein, daß es nicht wenig sein wird. Aber das kann man ja auch hier machen.
Dann künftig doch ohne HR für mich, Mail an die Redaktion folgt.
Beste Grüße,
Thorsten F.


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RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#10 von Stephan , 06.08.2020 20:37

Liebe Leser, lieber Thorsten F.,
nun bin ich etwas schockiert. Gerade die Zuschrift, dass es Kritik (sicher in dem einen oder anderem Fall nicht zu Unrecht) an dem einen oder anderem Artikel innerhalb des HR gibt, die durch andere Artikel wieder aufgewogen werden, hatte mich sehr gefreut. Auch die Antwort darauf fand ich gut (deswegen meine zustimmemde Bemerkung). Ja, ich hatte mir gedacht, dass es zu einer konstruktiven Diskussion kommen würde, die zu neuen Autoren oder Artikeln führen würde.
Offensichtlich habe ich die Brisanz des Beitrages von Thorsten (wenn ich das so schreiben darf) unterschätzt. Dafür entschuldige ich mich und es tut mir leid. Das dies nun aber auch mit einer Kündigung des Abos endet, finde ich schade.
Nur mit Kritik und auch mal einem Lob werden wir besser. Ja, auch wir (in diesem Falle ich) machen Fehler. Aber, nur wer nix tut, macht keine Fehler. Aber, dann gibt es auch nix.
Viele Grüße
Stephan


 
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RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#11 von proflutz , 07.08.2020 09:06

Eingangs der Text eines eines kurzen Zeitungsartikels von mir, der am Jahrestag 2019 im Vogtland - Anzeiger erschienen ist:

Vor hundert Jahren: Selbstversenkung der Deutschen Flotte in Scapa Flow

Am 21. Juni 1919 wurde die internierte kaiserlich deutsche Hochseeflotte in der Bucht von Scapa Flow bei den schottischen Orkney-Inseln durch ihre Besatzungsmitglieder selbst versenkt. Neun der seinerzeit modernsten deutschen Schlachtschiffe, 5 Schlachtkreuzer, 8 Kleine Kreuzer und 50 Torpedoboots-Zerstörer wurden dort auf Geheiß der siegreichen Alliierten im Rahmen des Waffenstillstandes am Ende des Ersten Weltkrieges seit dem 19. November 1918 mit ihren Rumpfbesatzungen von insgesamt 2.200 Mann dort entwaffnet interniert. Unmittelbar vor der erwarteten Unterzeichnung des durch die Alliierten einseitig diktierten Versailler Friedensvertrages mit der Notwendigkeit der endgültigen Übergabe der Flotte an die Sieger wurden diese Schiffe durch Ihre Besatzungen durch verabredetes simultanes Öffnen der Flutventile versenkt. Die Briten versuchten die von Admiral Ludwig von Reuter befohlene Aktion zu verhindern, es gelang ihnen jedoch nur, 4 Schiffe und 16 Torpedoboots-Zerstörer in Landnähe auf Grund zu setzen. Neun deutsche Seeleute wurden von den Briten im Rahmen ihres Eingreifen erschossen – die letzten Opfer des Großen Krieges. In den folgenden Jahren gelang es, viele der versenkten Schiffe zu heben und zu verschrotten. Die Wracks von drei Schlachtschiffen und 4 Kleinen Kreuzern liegen dort jedoch noch immer in den Fluten des Fjords. Politisch erleichterte diese Selbstversenkung den Briten und Alliierten jedoch das Geschäft: Es konnte kein Streit über die Verteilung der deutschen Schiffe unter ihnen entstehen, und ihre halbherzigen weiteren Abrüstungsbemühungen konnten in den Washingtoner Flottenverträgen von 1922 zwischen den Siegermächten resultieren. Dieses System überdauerte noch bis zum Vorabend des Zweiten Weltkrieges.

lak

Fotos: Sinkender deutscher Schlachtkreuzer SMS Derfflinger (Wikipedia), Die Plauenerin Jessica D.-K. am Strand von Scapa Flow, dem Grab der Deutschen Flotte (lak), Ein Rettungsring des selbstversenkten deutschen Schlachtschiffs SMS Markgraf im Museum in Kirkwall/Orkneys (lak)

Zum strittigen Artikel im HR 277, den ich nochmal rausgekramt habe, aus meiner ganz persönlichen Sicht:

Prinzipiell war es richtig an das für die deutsche Marine-Geschichte wichtige Ereignis zu erinnern. Insgesamt ist der Artikel für heutige Leser sicher von Interesse und gibt viele Informationen, die nicht mehr vielen/allen Lesern geläufig sein dürften und bettet die Selbstversenkung der Flotte in Vorgeschichte und Nachwirkungen ein. Die von Thorsten zurecht recht kritisch als aus dem heutigen Verständnis und Zeitgeist geschriebenen Spekulationen des Autors zu den Motiven des kommandierenden Admirals und der Flottenleitung werden vom Autor eingangs der zwei bemängelten Absätze selbst als "spekulativ" bezeichnet. Spekulationen in einem solchen Artikel, die als solche gekennzeichnet sind, sind nicht illegitim. Allerdings musste ich in anderen Periodika (ich glaube, auch im Marineforum und in Leinen Los) von z.T. offiziöser Seite auch "Schlimmeres" zur Selbstversenkung ("Putsch der Admirale") und zum Matrosenaufstand lesen. Es gehört leider zur heutigen gesellschaftlichen Wirklichkeit, dass ex-post Urteile über historische Ereignisse und Personen aus der heutigen politisch-moralischen Sicht eher die Regel geworden sind (Columbus und Bismarck - die "bösen Kolonialisten"). Diese sollte aber nicht unwidersprochen bleiben, auch wenn man sie, realistisch betrachtet, nicht ignorieren kann. Bilderstürmerischen, selbst- und medienernannnten geschichtsvergessenen "Aktivisten" ist aber auf jeden Fall zu widerstehen.

Insofern wäre auch ein Leserbrief von Thorsten an den HR und ggf. eine daraus entstehende kritische Diskussion ein guter Weg gewesen.

Mein nächster Artikel für den HR, auch zu einem durchaus diskutablen historischen Thema, ist schon unterwegs an die Redaktion.


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zuletzt bearbeitet 07.08.2020 | Top

RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#12 von Joachim Thiel , 07.08.2020 09:49

Hallo Sammlerfreunde

das sind wir doch hoffentlich alle noch? Ich möchte keiner Partei Schuld zuweisen oder Partei ergreifen. Mir geht es ums Sammeln.
Deshalb bitte zurück zur Vernunft. Tragt Streitigkeiten über PM aus und schreckt bitte keine potentiellen Sammler ab. Denn das wird hier gerade
getan.

Viele Grüße


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RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#13 von Sealord , 07.08.2020 10:41

Joachim hat recht, es geht um das Sammeln von Schiffsmodellen und um die Geschichte der dargestellten Schiffe. Eine Auseinandesetzung mit der Geschichte kann zu Meinungsverschiedenheiten führen ebenso wie die Ausführung eines Modells. Doch dies sollte nicht zu einer persönlichen Auseinandersetzung und Vorwürfen führen (gegen Modellhersteller oder Artikelverfasser), sondern in der sachlichen Argumentation ohne persönliche Abwertung bleiben. Denn politische oder gesellschaftliche Auseinandersetzungen, die in der demokratischen Gesellschaft notwendig sind, sollten in Sammlerkreisen nicht geführt werden, sondern an anderer Stelle. Schlieslich sind wir alle freiwillig hier, um uns eines der schönsten Hobbies hinzugeben.
Gruß aus Bremen


 
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RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#14 von Godeke Michels , 07.08.2020 18:37

Richtig, um die Modelle geht es.
Da aber meine Motivation nicht ganz richtig verstanden wurde, MUSS ich abschließend (kurz) klarstellen: hätte ich wegen des meinerseits durchaus nicht sanft getadelten Artikels im HR 277 gekündigt, hätte ich das doch sofort getan, gell? Es ging mir um die Reaktion "von offizieller Seite" auf den immerhin ausführlich begründeten Tadel: inhaltlich Null, auch, nachdem ich noch einen Tag gewartet habe. Und wäre es nur ein kurzes "Geht gerade schlecht, kommt später." gewesen.
Warum mich das so dermaßen anficht, begründe ich hier aber natürlich nicht, denn: vgl. Satz 1.

Off topic Ende, zurück zu den Modellen, die Lieferung von Shapeways ist da.

Beste Grüße,
Thorsten F.


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RE: Der neue Hamburger Rundbrief Nr. 282 ...

#15 von Manfred Grimm , 07.08.2020 21:21

Zitat von Sealord im Beitrag #13
Denn politische oder gesellschaftliche Auseinandersetzungen,

Zitat von Godeke Michels im Beitrag #14
Richtig, um die Modelle geht es


wo hat denn bitteschön eine politische oder gesellschatliche Auseinandersetzung stattgefunden?
Sei mir bitte nicht böse Sealord, aber mir scheint da "hörst Du das Gras wachsen".

Liebe Sammlergrüße
Manfred Grimm



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