RE: Varianten

#16 von F.Hahn , 26.02.2023 09:04

Hallo Karl,

vielen Dank für den tollen und umfangreichen Bericht zum Umbau. Das macht mal wieder Lust auf mehr.
Maraseti stand im letzten Durchgang in der To-Do-Liste bei SNAFU, ist aber leider wieder verschwunden bzw. nicht umgesetzt worden. Hatte mich auch schon darauf gefreut...
Beste Grüße
Florian



F.Hahn  
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RE: Varianten

#17 von Karl , 26.02.2024 11:53

Ich hatte vor einigen Jahren ja mal meine Grauen in Skandinavien und der Ostsee vorgestellt. Darunter auch die der baltischen Staaten (bisher ein Modell ). Ich hatte überlegt, diesen Zustand durch Decal-Tuning zu verbessern.

Na gut, ganz so einfach war dann doch nicht, das Modell, der estnische Minenjäger EML Sakala unterscheidet sich doch ein wenig vom ursprünglichen Modell der HMS Sandown von Albatros.

Drei Schiffe der britischen Sandown-Klasse wurden zwischen 2007 und 2009 an die estnische Marine verkauft und stehen dort noch im aktiven Dienst. Darunter die EML Sakala, ex. HMS Inverness.

Hier neben der HMS Shoreham (ALK 94A) mit schon einigen Modernisierungen im Gegenzug zur HMS Sandown (ALK 94) im Zustand der Indienststellung, die als Basis zum Umbau genommen wurde. Diese Klasse wurde mit Absicht genommen, im Original gab es schon einige Änderungen (wie der ZSU-23-2 Kanonen statt einer DS30B im Dienst der Royal Navy). Außerdem habe ich bei neueren Fotos neben dem bekannten Type 1007 ein zweites, weißes Navigationsradar gefunden. Keine Ahnung, was das ist, ich habe es im Modell aber beachtet.

Decals wie immer von Stefan, hier auch der erste Einsatz des NATO-Emblems, kam für die Regele Ferdinand zu spät.

Es wurde ja mal nach den Farben gefragt: Die Revell 74 als Spray Color und Aqua Color für Rumpf und Seitenwände, Revell 77 Aqua Color für die Decks. Als Finish jeweils Revell 02 farblos klar Als Spray Color.



Ich bin schon seit Längerem am Schauen, was sonst noch so Passendes in der E-Bucht einläuft. Es dürfte nicht der letzte Balte in der Sammlung sein.


 
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RE: Varianten

#18 von Karl , 10.11.2024 10:35

Hier nun mal ein Modell, welches wirklich sehr lange auf dem Basteltisch war. Das hatte seinen Grund: Ich brauche hierfür Zodiacs, also Schlauchboote, die habe ich jetzt schnell und unkompliziert von Stephan (MOM, von wem sonst) bekommen.

Die argentinische ARA Hércules in letzten Bauzustand, etwa im Jahr 2020 kurz vor der Außerdienststellung. Schon ein ziemlich seltsames Schiff: Ein Mehrzwecktransporter, auf Basis eines Flugabwehrzerstörers. Wie kam es dazu?

1970 orderte die argentinische Marine zwei etwas modifizierte britische Type 42 Zerstörer, der erste, die ARA Hércules, wurde noch bei Vickers in Großbritannien gebaut, das Schwesterschiff ARA Santísima Trinidad allerdings bei AFNE im argentinischen Rio Santiago.


Das Schwesterschiff ARA Santísima Trinidad (TT-R 1831), ein nicht ganz so gelungenes Modell, u. a. ist die Positionierung der MM38 Starter falsch, im Vergleich zum ursprünglichen Type 42, HMS Glasgow (ALK 83). Die wesentlichen Unterschiede zu den britischen Type 42 Zerstörern war der Einbau von MM38 Exocet Lenkwaffen sowie der Einbau von „Micky Mouse“ Schornsteinerweiterungen (letztere mussten alle Piloten im Falklandkriegs zur Vermeidung von friendly Fire genaustens kennen).

Beide Schiffe nahmen am Falkland-Krieg teil, zunächst bei der Invasion selbst, dann beim gescheiterten Zangenangriff auf die mittlerweile im Operationsgebiet eingetroffene britische Task Group 317.8 (die vorausgeeilte Trägerkampfgruppe unter dem Kommando von Admiral Woodward): Am 01. und 02. Mai 1982 begleiteten sie den argentinischen Flugzeugträger ARA Veinticinco de Mayo und hätten im geplanten weiteren Verlauf mit ihren Exocet-Lenkwaffen angreifen sollen. Wie bekannt schlug dieser Angriff fehl, danach waren beide Schiffe nicht mehr unmittelbar in den Kampfhandlungen beteiligt.

Nach Ausbruch der Feindseligkeiten brachen natürlich sämtliche Zugänge von Ersatzteilen für die beiden Schiffe zusammen. Der letzte Schuss einer Sea Dart Lenkwaffe fand 1987 statt. Was also tun mit den beiden Schiffen? Diverse Versuche, sie zu verkaufen (auch an den Iran) schlugen fehl. ARA Santísima Trinidad verblieb bis in die frühen 2000er im begrenzen Dienst und wurde dann aufgelegt. 2013 kenterte sie am Pier in Puerto Belgrano, das halb auf der Seite liegende Schiff war vor einigen Jahren bei Google Earth zu sehen, leider habe ich verpasst, einen Bildschirmabgriff zu machen. Mittlerweile ist sie wieder gehoben und soll ein Museumsschiff werden.

Die ARA Hércules sollte allerdings in Dienst gehalten werden. Aber wie? Im Internet kursieren recht abenteuerliche Konzepte, mit einem niederländischen LW-08 Such- und MW-25 Feuerleitradar, amerikanischen ESSM Lenkwaffen und Phalanx CIWS, französischen MM40 Lenkwaffen und italienischen 53,5 cm Torpedos (das wären Heavy Weight, habe ich auf Überwasserschiffen noch nie gesehen).

Stattdessen ging das Schiff allerdings einen anderen Weg: Im Jahr 2000 erfolgte bei ASMAR im chilenischen Talcahuano (nota bene: Beim früheren Erzfeind von Argentinien) ein umfassender Umbau. Zunächst wurde ein größerer Hangar (mit dreiteiligem Schiebetor) für zwei Sea King Hubschrauber sowie Möglichkeiten zur Unterbringung von bis zu 238 Marineinfanteristen geschaffen. Die Marineinfanteristen konnten mit Hubschraubern oder Schlauchbooten angelandet werden. Die Sea Dart Starter sowie das Type 909 Feuerleitradar verblieben zunächst wohl noch an Bord, wurden später aber auch entfernt. Als ein daraus geschaffener Mehrzwecktransporter, weiterhin mit weitreichenden Radarsystemen und der 11.4 cm Mk. 8 Kanone verblieb das Schiff bis ca. 2020 in Dienst der argentinischen Marine und wurde erst vor kurzem dort offiziell außer Dienst gestellt.



Die ARA Hércules (B 52) als Umbau von einem Albatros Modell (ALK 83) im Bauzustand etwa Mitte der 2020er Jahre. Von den ehemaligen Hauptwaffensystemen ist nur noch das 4.5‘‘ Mk. 8 Geschütz vorhanden. Die Starter-Halterungen für die MM38 Exocet Starter sind zwar noch vorhanden, wurden allerdings nie wieder verwendet. Stattdessen fällt der neue Hangar sowie die an Deck gestauten Schlauchboote für die Marineinfanteristen auf.

Von der ursprünglichen Radarausstattung sind noch das Type 965 AKE2 Suchradar und das Type 992 Zielzuweisungsradar vorhanden (und offensichtlich noch einsatzfähig, wie ein YouTube Video zeigt: https://www.youtube.com/watch?v=zWKQrEVzc48). Das Type 1006 Navigationsradar ist vom Vormast auf den Hauptmast verlegt worden. Einige weitere Radare zur Navigation und zur Kontrolle der Der Hubschrauber sind dazugekommen, welche ich allerdings nicht zweifelsfrei zuordnen kann.

Sicherlich bei der Bemalung wiederum kein Glanzstück von mir (für folgende Modelle habe ich aber wie erwähnt Unterstützung), aber das Vorbild ist es so denke ich wert, in unserem Maßstab dargestellt zu werden. Danke an Stephan für die Schlauchboote, den S-61D-4 Sea King Hubschrauber an Deck hatte ich hier vor einigen Wochen ja schon mal vorgestellt. Die Decals wie immer von Stefan: Da ich ja nun wirklich nicht „Mainsteam“ baue brauche ich keine fertigen Sets. Ich habe aber mittlerweile eine schöne Sammlung von Basis-Decals, die ich (wie hier) dann individuell einsetzen kann.


 
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