Moderne russische Kriegsschiffe II

#1 von Michael R , 24.08.2014 14:28

Neuere russische Kriegsschiffe gefallen mir ganz besonders. Im Gegensatz zu westlichen Schiffen schauen sie noch aus wie richtige Kampfeinheiten, mit ihrer Vielzahl an teilweise redundanten Waffenstationen und elektronischen Systemen. Es ist auch durchaus interessant zu beobachten, wie in der Nachkriegszeit diese Flotte eine recht beachtliche in sich schlüssige Entwicklung durchgemacht hat. Etwas, das jetzt wieder bei der chinesischen Marine passiert.

Nachstehend möchte ich daher einige Einheiten meiner Sammlung vorstellen, die ich nachträglich noch etwas verbessert habe.
Leider kommen sie nicht an die von Stefan ran, ausser vieleicht tonnagemäßig, aber ich finde sie trotzdem vorzeigbar.

Zuerst möchte ich die Miniaturen im Vergleich zeigen, später werde ich sie dann einzeln vorstellen.
Das Bild zeigt von oben nach unten:
Aufklärungsschiff SSV 31 Ural
Kommunikationsschiff Kosmonaut Juri Gagarin
Flugzeugträger Admiral Kuznetzov
Hubschrauberkreuzer Leningrad
Docklandungsschiff Ivan Rogov


Angefügte Bilder:
P8247263.JPG  

 
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RE: Moderne russische Kriegsschiffe II

#2 von Michael Ramme ( Gast ) , 24.08.2014 17:12

Es war ja auch interessant, nach dem Falklandkrieg zu beobachten, wie z. B. britische Kriegsschiffe mit zusätzlichen Rohrwaffen bestückt wurden.


Michael Ramme

RE: Moderne russische Kriegsschiffe II

#3 von Michael R , 24.08.2014 18:15

Hier möchte ich nun das erste der aufgeführten Modelle vorstellen.

Es ist das Docklandungsschiff Ivan Rogov.
Mit diesem Schiff und seinen geplanten Schwestern, von denen nur noch die Mitrofan Moskalenko verwirklicht wurde, war die sowjetische Flotte zusammen mit dem neuen großen Flugzeugträger Admiral Kuznetzov und den Flottenversorgern der Boris Chilikin-Klasse erstmals in der Lage, Seemacht über transozeane Entfernungen zu projizieren. Nun ja, das Ende des Sowjetimperiums kam dazwischen und alle Neubaupläne waren obsolet. Heute ist der Nachfolgestaat nur noch in der Lage, kleinere Nachbarländer zu drangsalieren.

Die beiden anderen erwähnten Modelle gibt es auch in unserem Maßstab.
Der Träger wird in Kürze vorgestellt, den Flottenversorger habe ich auch, aber noch nicht gesupert.

Das Modell ist von Trident-alpha Nr. 10238.
Es wurde mit Decksbemalung, Hubschraubermarkierungen und taktischer Nummer versehen.
Zusätzlich wurden auf dem Landedeck zwei Hubschrauber in Ruheposition geparkt.


Angefügte Bilder:
Ta 10238 Ivan Rogov.JPG  

 
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RE: Moderne russische Kriegsschiffe II

#4 von Stefan K. , 24.08.2014 19:03

Also ich weiß gar nicht was Du hast: Die Modelle sehen doch top aus. Im großen und ganzen unterscheidet sich die Ivan Rogov doch auch nur durch den andersfarbigen Decksanstrich und ein paar kleiner Details von meiner.
Ich bin jetzt schon auf Deine Vorstellung der Leningrad gespannt. Diese sieht aus der Ansicht von oben schon sehr detailliert aus. Grade auch die kleinen Pünktchen auf dem Deck verleihen dem Modell schon sehr viel Lebendigkeit. Das habe ich bei einigen meiner Modelle auch, aber bei weitem noch nicht bei allen. Meine Leningrad ist auch bislang nur von Delphin. Und den Decksanstrich hat auch jemand anders schon gemacht. Sieht OK aus, ist aber Dunkelgrau und Beige.
Solltest Du für Deine Modelle entsprechende Decals benötigen, kannst Du mir auf jeden Fall immer gerne schreiben. Ich schau dann was ich für mich schon gemacht habe und Dir anbieten kann.
Die Juri Gagarin steht bei mir auch noch auf dem Programm. Da kommt dann die Sache mit dem undankbaren Grün zum Tragen. Welche Farbe hast Du denn hier genommen?
Zunächst habe ich aber jetzt ein paar Alligatoren und eine wunderhübsche Kirov von Trident zu verschönern ;-)



 
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RE: Moderne russische Kriegsschiffe II

#5 von Michael R , 25.08.2014 19:24

Als nächste Miniatur aus dem obenstehenden Gruppenbild möchte ich den Schweren Flugdeckkreuzer Admiral Kuznetzov vorstellen.

Die offizielle russische Bezeichnung „Schwerer Flugdeckkreuzer“ ist zum einen zurückzuführen auf den Vertrag von Montreux, der es den türkischen Behörden erlauben würde, Flugzeugträgern die Durchfahrt durch den Bosporus zu verwehren. Zum anderen ist das Schiff mit diversen Raketensystemen für unterschiedliche Anwendungsbereiche auch deutlich schwerer bewaffnet als vergleichbare Träger anderer Nationen. In der Literatur wird die Admiral Kuznetzov in der Regel als Flugzeugträger bezeichnet.
Nach seiner Fertigstellung und der Verlegung in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus dem ukrainischen Einflussbereich lag das Schiff mehrere Jahre vor Anker. Angeblich gab es in dieser Zeit Bereiche im Schiff, die von niemandem betreten wurden, da dort schon einige Besatzungsmitglieder spurlos verschwunden sind. Vermutlich handelte es sich dabei um das Hoheitsgebiet der bordeigenen Mafia. Das Gründen von Republiken gleich welcher Couleur scheint tief in der russischen Seele verankert zu sein.
Etwa seit der Jahrtausendwende nahm das Schiff deutlich aktiver am Flottenleben teil. Einsätze im Mittelmeer, Teilnahme an Manövern oder auch die Suche nach der Kursk sind Beispiele dafür. Seit einigen Jahren ist die Admiral Kuznetzov neben den von Anfang an vorhandenen Su-33 und Ka-27 auch mit einer Rotte Mehrzweckkampflugzeuge Su-29K ausgerüstet, mit das Beste, was die Russen für diesen Zweck haben.

Nun zum Modell. Es ist vom Hersteller CM mit der Nummer CM-P 1020.
Ich hatte bis vor einigen Jahren ein anderes Modell, mit graugrünem Deck und etwas mageren Decksmarkierungen. Das war bei der Erstausgabe Standard. Die vorliegende Miniatur mit braunem Deck und kompletten Markierungen konnte ich gebraucht erwerben. Zwischenzeitlich habe ich auch ein weiteres Exemplar in dieser Ausführung gesehen. - Der Macher dieser wunderschönen Exemplare hat sich aufgrund dieses Artikels bei mir gemeldet und es handelt sich tatsächlich um einen Umbau von wenigen handverlesenen Stücken für einzelne Sammler.

Die Bemalung ist nahezu perfekt. Ich habe daher nur einige kleinere Verbesserungen aufgebracht sowie eine Anzahl Antennen ergänzt. Und natürlich die Flugzeuge draufgesetzt.


Angefügte Bilder:
CM-P 1020 Admiral Kuznetzov 1.JPG   CM-P 1020 Admiral Kuznetzov 2.JPG  

 
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RE: Moderne russische Kriegsschiffe II

#6 von Stefan K. , 26.08.2014 10:08

Auch ein wirklich sehr schönes Modell. Wie Du schreibst, scheine ich dann wohl eine der ersten Ausgaben mit dem Olivgrünbeigen Flugdeck des gleichen Schiffes zu besitzen.
Waren bei deinem Modell auch die sonstigen Decks schon in rot lackiert? Jetzt wo ich Dein Modell sehe spiele ich mit dem Gedanken meines vielleicht auch später noch einmal zu überarbeiten.

Vielleicht wäre es ja eine Idee das ganze Flugdeck einmal genau zu vermessen und ein große Decal mit sämtlichen Markierungen zu erstellen (ähnlich wie ich es bei meiner Nashville auch getan habe - Post folgt evtl. später in separaten Thema).
Vielleicht Kannst Du dazu mal von Deiner Kuznetsov Luftaufnahme eine detailliertere Einzelaufnahme einstellen.
Evtl. kann ja auch das restliche Expertenkommitee mal seine Erfahrungen zu einem solchen Decal-Großprojekt einbringen was das Handling angeht. Evtl. ist es ja auch schlichtweg unmöglich ein solch großes Format unfallfrei anzubringen.

Ich finde es auf jeden Fall sehr praktisch, dass wir beide hier ein ähnliches "Spezialgebiet" einbringen. Das könnte doch gegenseitig den ein oder anderen Input für die eigenen Arbeiten generieren.

Beste Grüße Stefan



 
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RE: Moderne russische Kriegsschiffe II

#7 von Michael R , 26.08.2014 19:09

Hallo Stefan,
alle Decks waren bereits lackiert.
Eine Senkrechtaufnahme ist nicht einfach, eine geringe Verkantung kann schon dazu führen, dass es beim fertigen Decal doch nicht mehr ganz passgenau ist.
Ich schicke Dir einen Plan nach Hause, der mit meiner Miniatur übereinstimmt.

Ein Decal in der Größe aufbringen ist eigentlich kein Problem, bei meiner Nimitz hat es auch geklappt, allerdings gebe ich zu bedenken, dass der Skyjump möglicherweise ein Problem darstellen kann.



 
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RE: Moderne russische Kriegsschiffe II

#8 von Michael R , 26.08.2014 19:12

Die nächste Miniatur, die ich vorstellen möchte, ist das Aufklärungsschiff SSV 31 Ural.

Die Geschichte dieses Schiffes allein ist es wert, sich das Modell in die Vitrine zu stellen.
Der Rumpf des Schiffes basiert auf dem der Atomkreuzer der Kirov-Klasse. Ursprünglich war geplant, auf dieser Basis einen Flugdeckkreuzer zu konzipieren, aber der Rumpf erwies sich als zu schmal für diesen Zweck. Also wurde flugs umgeplant und das Projekt als Kommando- und Aufklärungsschiff fertiggestellt. Hier ist das russische Talent zur Improvisation zur Höchstform aufgelaufen.

Das Schiff wurde 1988 in Dienst gestellt, ist mit den damals modernsten elektronischen Systemen ausgestattet und wurde im Pazifik zur Überwachung des Nachrichtenverkehrs und der Aufklärung eingesetzt. Auch als Kommandoschiff hat es gedient. Möglicherweise hat es aber auch nie einen echten Bedarf an so einem Schiff gegeben und man hat verzweifelt nach einem irgendwie sinnvollen Einsatz gesucht. Die Betriebskosten müssen enorm gewesen sein und so wurde es schon 1989 in die Reserveflotte versetzt. Das Schiff ist mit zwei Atomreaktoren ausgestattet und so wurde es die nächsten Jahrzehnte als schwimmendes Kraftwerk für den Militärstützpunkt verwendet. Es wird wohl nie wieder auslaufen und harrt auf seine Verschrottung.


Die Miniatur ist von Hai mit der Nummer Hai 398.
Es kommt original in einem etwas nüchternen Schiffsgrau daher, daher musste ich eine Komplettbemalung der Decks und der Radarausstattung sowie der Beiboote vornehmen. Ist schon eine Zeit her und ich verwendete damals die lösemittelhaltigen Farben von Revell. Die gibt es heute nicht mehr, daher nutze ich seit ein paar Jahren die Airbrush-Farben von Vallejo, Acrylfarben auf Wasserbasis.


Angefügte Bilder:
Hai 398 Ural.JPG  

 
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RE: Moderne russische Kriegsschiffe II

#9 von Michael R , 27.08.2014 19:27

Als vorletztes Modell stelle ich hier das Kommunikationsschiff Kosmonaut Juri Gagarin vor.

In den 1960er Jahren, als der Wettlauf zu den Sternen zwischen Sowjetunion und den USA in vollem Gange war, stellte man rasch fest, dass die volle Kontrolle und Überwachung der militärischen und auch zivilen Satelliten von den Landstationen des größten Staates der Erde nicht möglich war. Auch Stationen in befreundeten Ländern halfen hier nur bedingt weiter.
So wurde nach und nach eine Flotte von zuletzt 22 Kommunikationsschiffen gebaut, deren größtes die Kosmonaut Juri Gagarin war, welche 1970 in Dienst stellte. Die Schiffe dienten der Kommunikation mit bemannten und unbemannten Raumflugkörpern und halfen auch bei der Erforschung der Atmosphäre und des näheren Weltraumes. Mehr als 20 Jahre leistete das Schiff gute Arbeit, auch später noch, als ein Netz von geostationären Satelliten die Aufgaben der Kommunikationsschiffe mehr und mehr übernahmen. Mit dem Ende der Sowjetunion kam auch das Ende der Kommunikationsschiffe. Nach und nach wurden alle bis auf zwei außerdienst gestellt, im Jahr 1992 die Kosmonaut Juri Gagarin, welche dann 1996 nach Indien zum Verschrotten verbracht wurde.

Die vorliegende Miniatur ist von Delphin mit der Herstellernummer D 128.
Delphin fertigte ja eher robuste Modelle, die nicht für Ihre Detailierung bekannt waren.
Aber im vorliegenden Falle stört das nicht, da das Modell als solches und auch die markanten Teile, die großen Antennen stimmig, wenn auch zu dick, herausgearbeitet wurden. Könnte man heute vermutlich besser machen, aber einem Hersteller, der mit diesem Gedanken spielt sei ans Herz gelegt, sich auf die noch nicht gebauten anderen Kommunikationsschiffe zu konzentrieren. Die finden sicher auch Liebhaber.
Es war nicht einfach, an Fotos zu kommen, die das Schiff von oben zeigen. Aber das Ergebnis liegt nun vor.
Das Modell wurde mit Decksbemalung auf allen Decks versehen, die technischen Aufbauten wurden ebenfalls gepönt.


Angefügte Bilder:
D 128 Juri Gagarin.JPG  

 
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RE: Moderne russische Kriegsschiffe II

#10 von Michael R , 28.08.2014 19:02

Die aus Sammlersicht interessanteste Miniatur habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben.
Es handelt sich um den Flugdeckkreuzer Leningrad.

Die Entwicklung dieser interessanten Schiffsklasse geht direkt auf die Bedrohung durch die amerikanischen strategischen Atomuboote zurück. Die U-Jagdkapazitäten der Sowjetmarine reichten nicht aus, daher wurde auf das klassische Konzept des Flugdeckkreuzers zurückgegriffen.
Ursprünglich waren drei Schiffe in dieser Klasse geplant, aber das dritte Schiff, die Kiev, wurde nach Indienststellung der Moskwa abgebrochen, als sich in der Erprobung große Probleme mit der Topplastigkeit abzeichneten. Außerdem waren die Schiffe wegen ihrer hohen Aufbauten extrem windanfällig. Für erste Erfahrungen im Flugbetrieb von Schiffen aus reichte allerdings die Ausstattung mit immerhin 18 Hubschraubern Ka-25.
Die Leningrad wurde 1969 in Dienst gestellt, war überwiegend im Schwarzen Meer und im Mittelmeer im Einsatz und wurde 1991 außer Dienst gestellt. Sie ist zwischenzeitlich abgewrackt.

Nun zur Vorstellung der Miniatur. Jetzt kommt der Clou. Die Leningrad wurde von Trident-alpha (Nr. 10090) herausgebracht, das Schwesterschiff Moskwa von Delphin (Nr. 64).
Mein Exemplar ist ein Kunststoffguss, Hersteller unbekannt. Es ist kein Resin, sondern durchgängig grauer Kunststoff. Vielleicht kann ja hier jemand mit Hinweisen helfen. Ich habe das Modell Second Hand erstanden, so wie es ist. Ich bin mir sicher, dass es ein Einzelstück ist, oder doch zumindest in sehr geringen Stückzahlen gefertigt wurde. Dafür spricht auch die äußerst aufwendige Bemalung und Ausstattung mit Details wie Antennen und Hubschraubern.


Angefügte Bilder:
Leningrad.JPG  

 
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RE: Moderne russische Kriegsschiffe II

#11 von Horst S , 29.08.2014 18:14

Hallo,
der Flugdeckkreuzer Leningrad ist ein Eigenbau von Jose Detilleux aus Belgien. Er hat in dieser Art sehr viele Modelle erstellt und seine Sammlung muss ein Erlebnis sein. Ich hatte leider nie das Vergnügen, diese Sammlung zu sehen, hatte aber etliche seiner wunderbaren Modelle im Besitz!



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