Bevor jemand die Frage an mich richtet, ob ich irgendwie mit der Firma WTJ verbunden bin: Nein, bin ich nicht! Aber WTJ produziert preiswerte Schiffe, die mit ein wenig Aufwand in ganz passable Modelle umgebaut werden können.
So bietet WTJ unter der Bezeichnung „Destroyer #3 WTJ-010040“ für 3,25 $ ein Torpedoboot in 1:1250, das als Boot der„russischen PUIlKI-Klasse“ bezeichnet wird. Dafür erhält man dieses Wargaming-Modell:
Das Schiff stellt einen Zerstörer der SOKOL-Klasse dar, von denen die KRECET, ex PUILKI bzw. PYLKIJ, ein Schiff war (das namensgebende Typschiff SOKOL ist ein Einzelmodell und gehörte nicht zur Klasse). Details enthält z.B. „Die russischen Kriegsschiffe 1856 – 1917“ von Bernhard Gomm. Die Länge von 57,91 m wird im Modell mit ziemlich genauen 4,6 cm wiedergegeben.
Folgende Arbeiten müssen erledigt werden, um den 3D-Druck in ein ausreichend korrektes Modell zu verwandeln:
Das angedeutete Geschütz auf dem vorderen „Turm“ muss abgeschliffen werden (B), die leichte „Fahne“ (A) zur Abstützung des Geschützrohres ebenso. Die zwei nebeneinander (?) stehenden Lüfter zwischen Schornstein 1 und 2 (C) müssen entfernt und durch einen mittig angeordneten einzelnen Lüfter ersetzt werden (ich hab einen neuen Lüfter hergestellt und sicher in einer 0,8 mm Bohrung verklebt). Auf dem vorderen Turm habe ich ein aus Messingdraht gefertigtes 7,5 cm-Geschütz in einer Bohrung verklebt, achtern ein kleineres 4,7 cm-Geschütz. Die unmittelbar hinter dem „Turm“ stehenden zwei 4,7 cm-Geschütze habe ich nur durch Drahtwinkel angedeutet. Der Mast vervollständigt das Modell.
Nach gründlicher Reinigung (Details übergehe ich von nun an, siehe meine Bauberichte zum Hilfskreuzer URAL und zum Hospitalschiff OREL …) folgte die Bemalung. Ein schwarzer Rumpf mit gelben Schornsteinen stand um 1904 für die Schiffe der Baltischen u. Schwarzmeerflotte; der weiße Rumpf mit gelben Schornsteinen war der Standartanstrich der Schiffe in Ostasien und der khakifarbene Anstrich, um den sich viele Kontroversen und Diskussionen ranken, stellt die Farbgebung der Schiffe in Ostasien nach Kriegsbeginn 1904 dar (ich habe Humbrol 159 matt benutzt). Und „ja“, die Schiffe der SOKOL-Klasse waren in Europa und Asien eingesetzt.
Zu den Decksbelägen der Zerstörer konnte ich nichts finden, die Zeichnungen und Modelle im www variieren kolossal. Ich habe mich für das rotbraune Linoleum entschieden, das auch auf den großen Schiffen auf den Decks der Aufbauten Verwendung fand.
Vielleicht könntet Ihr, liebe Sammlerkollegen, mal kurz mitteilen, ob weitere Bauberichte in dieser Form erwünscht sind …