Masten löten

#1 von Pisces , Gestern 14:21

Hallo Forum,

Ihr kennt das sicherlich, nur mal kurz ein Miniaturschiffchen abstauben,
umräumen oder überhaupt mal in die Hand nehmen um es einem Sammlerkollegen zu präsentieren und
- pling - ein geklebtes Mastteil springt auf nimmerwiedersehen davon .

Spätestens nach Produktion einer Kleinserie der Quest (Jade J 23) war ich vom - pling - "bedient".
Die geklebten Metall Masten anzufertigen, dann mit zusammengerollten Segeln darzustellen,
zu bemalen und dann auch noch zu guter letzt transportsicher zu verpacken reichten mir.
So schön das Ergebnis auch war, der Weg zum fertigen Modell war stressig ...

Vor einigen Monaten erwarb ich auf dem Hamburger Sammlertreffen mehrere günstige Navwar Rohlinge von britischen und französischen Segelschiffen. Sie sind zwar sind nicht mein Sammelgebiet.
Aber besonders die HMS Shannon weckte mein Interesse, baute sie mir doch mein Vater vor einem halben Jahrhundert als unbemalt belassenenes Vollrumpfplastik Schiff von Airifx,
solche Miniaturen zu bemasten als reizvolle eine Erweiterung meiner bastlerischen Aktivitäten.
Die beiliegendenen mit Segeln dargestellten Masten jedenfalls waren nicht nur plumb sondern auch teils krumm und schief.
Die wollte ich natürlich gegen feinere Exemplare ersetzen, nur wie ? Wir unterhielten uns zum Thema Masten auch auf dem Sammlertreffen, Tenor : machbar aber schwierig !

Angeregt dazu besorgte ich mir Anfang des Jahres eine günstige Lötstation in der Bucht, Weichlötpaste von OBI und danach auf der EME eine präzise Zange zum Draht trennen und dünnes Lot 0.6mm (60% Sn 40% Pb).
Eine vorhandene feine Pinzette komplettierte die Ausrüstung.



Letzte Woche nun konnte ich bei einem Sammlerkollegen seine ersten gelöteten Masten bestaunen. Die sahen super aus und waren zudem robust gegen Berührungen ! Er stand vor der selben Entscheidung sein erworbenes Konvolut, Rohlinge von allerdings modereren Handelsseglern, zu bemasten.
Er hatte sich ein Holzbrettchen zurecht gemacht um die Teile beim löten zu fixieren.
Lesenswert dazu : ( HR 4/1992/93 Nr. 133 , Toiler: S.35/36 )
Mein Ehrgeiz war so entgültig geweckt.
Also fertigte ich mir die Tage nun auch so ein Brettchen an.



Ich begann mit Messing- und Kupferdrähten Masten und Rahen anzufertigen.
Kupfer hat allerdings den Nachteil sich zu verbiegen. Festerer Messing- und Neusilberdraht sind daher vorzuziehen.



Geduld und eine ruhige Hand besitze ich. Das löten ging einfacher als befürchet von der Hand.
Das Flussmittel zischte kurz auf und das Lot ummantelte wunderbar die beiden zusammengeführten Mastenden.
Klar hatte ich teilweise zuviel Lot an der Lötkolbenspitze,
zudem musste man natürlich auch darauf achtgeben bei nahe beieinander liegenden Verbindungen die zuzugeführende Hitze dosiert einzusetzen.
Ansonsten hatte man schnell zwei Lötungen vor sich...
Aber: learning by doing.

Hilfreich war das "Ablegen" einer Lotkugel auf dem Amboss meinens Schraubstocks. Ich konnte an ihr so tüpfchenweise Lot "anzapfen".



Das positive Ergebnis von dem weniger angewandten Lot sieht man bei den nachfolgenden feineren Masten für die Quest.







Ich möchte mit diesen Zeilen den ein oder anderen von Euch ermutigen das Thema Masten ebenfalls auf diesem Wege anzugehen.

Gruß
Christian



 
Pisces
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