NEUHEIT Aug. 2023 CM- 351 St. Louis PA,D, 1929

#1 von Carlo Marquardt , 06.08.2023 20:32

CM- 351 St. Louis PA,D, 1929

Reederei: HAPAG-HAMBURG
Werft : Bremer Vulkan, Vegesack
Baunr. 670

16 732 BRt/ 10 660 tdw / 175,47- Länge ü.a. 22,08 m Breite
Vier dw. 6 -Zyl. Zweitakt-Diesel mit Getriebe , MAN-Vulkan
12 000 PSe / 2 Schrauben / 16,5 kn
Passagiere : 231 ( 353 ) I. in 150 Kab., 330 Touristen in 112 Kab., 429 III. in 126 Kab.
Bes. 325

Auf Kreuzfahrt max. 600 in 273 Kab. davon 231 außen.
Auf KDF Kreuzfahrt 800

2.8.1928 Stapellauf. ursprünglich als CINCINNATI geplant.
23,3.1929 Ablieferung

Die St. Louis lief am 28.März 1929 von Hamburg zu ihrer Jungfernfahrt nach New York City aus und wurde danach überwiegend
im Nordatlantikdienst von Hamburg nach Halifax ( Nova Scotia ) und New York eingesetzt.
Daneben unternahm sie jedoch ,besonders im Herbst und Frühjahr, auch Kreuzfahrten von jeweils 16-17 Tagen Dauer zu den Kanarischen Inseln
nach Madeira und nach Marokko.
Ab 1934 wurde sie im Sommer auch vom Amt für Reisen, Wandern und Urlaub der Kraft durch Freude (KdF) gechartert,
um mit jeweils 800 Urlaubern nach Norwegen zu reisen.

Irrfahrt :
Der Weltöffentlichkeit wurde die St. Louis durch ihre IRRFAHRT mit jüdischen Emigranten Mitte Mai bis Mitte Juni 1939 bekannt.
Das Schiff verließ am 13. Mai 1939 Hamburg zu einer Sonderfahrt mit Ziel Kuba.
An Bord befanden sich 937 Passagiere ,nahezu ausnahmslos deutsche Juden, die ein halbes Jahr nach den gewalttätigen Ausschreitungen des
Novemberpogroms aus dem nationalsozialistischen Deutschland geflüchtet waren.
Am 27. Mai 1939 erreichte das Schiff Havanna, wo es in der Bucht ankerte ,da die kubanische Regierung das Anlegen am Pier verweigerte.
Die kubanischen Visabestimmungen waren kurz zuvor geändert worden, und die dortigen Behörden verweigerten den Passagieren die Einreise.
Nach Verhandlungen des Kapitäns Gustav Schröder durften 29 Passagere von Bord gehen.
Am 2 Juni 1939 musste das Schiff Kuba verlassen.
Es kreuzte dann vor der Küste Floridas, während Kapitän Schröder, die HAPAG und jüdische Organisationen sogar den US-Präsidenten Franklin Roosevelt
persönlich um Hilfe baten, aber am 4.Juni 1039 lehnte Roosevelt auf innenpolitischen Druck das Anlegen des Schiffes in den USA und die Einreise der Flüchtlinge ab.
Schließlich musste die St. Louis auf Anweisung der Reederei nach Europa zurückkehren.
Erst kurz bevor die St. Louis den Ärmelkanal erreichte, konnten die jüdische Weltorganisation und der HAPAG-Direktor Holthusen die Regierung von
Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien zur Aufnahme der Emigranten bewegen.
Die Belgische Regierung erlaubte die Landung in Antwerpen , und am 17. Juni 1939 ging die Flüchtlinge dort von Bord.
Mit der Besatzung Belgiens, der Niederlande und Frankreichs durch die Wehrmacht im Sommer 1940 geriet die Mehrzahl der von diesen Ländern
aufgenommenen Emigranten jedoch wieder in den Herrschaftsbereich des NS- Regimes.
Die St. Louis versah danach wieder ihren normalen Dienst .
Dabei gelang es ihr ,noch kurz vor Kriegsbeging New York ( ohne Passagiere ) zu verlassen und damit der Internierung in den USA zu entgehen.
Sie durchfuhr in der Zeit vom 4-8 Sep. 1939 von britischen Schiffen unentdeckt die Dänemarkstraße und traf am 11. September 1939 im
sowjetischen Murmansk ein.
Dort lag sie bis Dezember 1939.
1. Januar 1940 erreichte sie schließlich Hamburg.
Nach einen Umbau im Mai 1940 in der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven nutzte die deutsche Kriegsmarine die St. Louis
als Wohnschiff ( CM-P 97 ) in Kiel, von September bis Dezember 1940 kurzzeitig auch in Stettin.
Bei einem alliierten Luftangriff auf Kiel am 30. August 1944 erhielt sie mehrere Bombentreffer und brannte teilweise aus.
Das erheblich beschädigte Schiff wurde am 22. September auf Grund gesetzt, um nicht zu sinken.
1946 wurde das Schiff gehoben, mit Erlaubnis der britischen Besatzungsmacht nach Hamburg geschleppt und notdürftig repariert.
An der Altonaer Landungsbrücke festgemacht , diente die ST. Louis der HAPAG von April 1947 bis April 1950 als Hotelschiff.
Die St .Louis wurde anschließend nach Bremerhaven zum Abbruch verkauft und dort 1952 abgewrackt.

Schwesterschiff :" MILWAUKEE "



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NEUHEIT AUG. 2023 CM- 352 MILWAUKEE PA, D, 1929 HAPAG
Neues Design : CM-P 1035 John C. Stennis CVN 74 USA 1995

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