Neben dem Medium Wasser fuhren (und fahren) Schiffe auch durch die Luft. Die imposantesten Vertreter dieser Luftschiffe waren wohl die Luftschiffe des Grafen Zeppelin.
Mit der Baunummer LZ-112 wurde das Luftschiff L-70 von der deutschen Marine am . Juli 1918 in Dienst gestellt. Schon am Nachmittag des 5. August 1918 erhob sich die L-70 zusammen mit vier anderen Luftschiffen vom Luftschiff-Stützpunkt Friedrichshafen zu einem Nachtangriff auf London in in den Himmel. Der Kommandant des Schiffes war der Führer der Luftschiffe, Fregattenkapitän Peter Strasser.
Schon im Anflug über der Nordsee wurden die Zeppeline vom Lenman Tail Feuerschiff entdeckt und an die Admiralität gemeldet. Daraufhin startete Major Egbert Cadbury mit seinem Airco DH-4 Jäger. Um auf die Flughöhe von fast 5000m zu gelangen, war es notwendig Reservetreibstoff und Bomben abzuwerfen. Um 22.20 Uhr begann er seinen Angriff auf LZ-112 mit einer Salve aus seinen MG´s mit Leuchtsprur-Munition. L-70 ging innerhalb von einer Minute komplett in Flammen auf und stürzte in einem riesigem Feuerball und der gesamten Besatzung ab. Mit dem Verlust von L-70 endeten die Zeppelin Luftangriffe auf England. Diese wurde von Zeppelin-Staaken und Gotha Riesenflugzeugen fortgesetzt. Die Luftschiffe wurden nur noch zu Fernaufklärung über der Nordsee eingesetzt.
LZ-112 / L-70 hatte eine Länge von 211,1 m und einen Durchmesser von 23,9 m. Volumen 62.200 m³ bei einem Leergewicht von nur 24.700 kg. 6 Maybach-Motoren von je 235 PS trieben die L-70 an. Neben der Besatzung von 30 Mann konnten 12.000 kg Treibstoff und bis zu 3000 kg Bomben zugeladen werden. Die Reisegeschwindigkeit betrug ungefähr 110 km/h bei einer Reichweite von bis zu 12.000 km. Die L-70 und ihre beiden Schwesterschiffe stellten den Höhepunkt des deutschen Luftschiffbaus im Ersten Weltkrieg dar.
Innerhalb weniger Jahre entwickelten sich Luftschiffe von zerbrechlichen Fluggeräten aus Stoff und Aluminium zu diesen wahrhaft atemberauben Luftfahrzeugen, aber schon zum Ende des Krieges war die Zeit der Luftschiffe vorüber und sie wurden durch Flugzeuge ersetzt.
Zu Vergleich und in Ermangelung eines anderen zeitgenössischen Schiffes habe ich den französischen Panzerkreuzer Waldeck-Rousseau genommen, der mit seinen 158,9 m und 14.200 Tonnen auch ein stattliches Schiff war. 1911 wurde sie in Dienst gestellt. Im Krieg war sie im Mittelmeer stationiert und wurde in keine größeren Kampfhandlungen verwickelt. Nach dem Krieg war die Waldeck-Rousseau Teil der französischen Schwarzmeer Flotte, wo sie die Weissrussischen Truppen unterstützte. Nach verschiedenen Einsätzen u.A. in Südost-Asien wurde sie 1936 aus der aktiven Flotte gestrichen und als Wohnhulk in Brest genutzt. Dort sank sie auf Reede am 8. August 1940 und wurde später teilweise abgebrochen.