März 21

#1 von Godeke Michels , 07.03.2021 10:40

Moin!

Diesmal wieder zurück zu "den Grauen".
Es handelt sich dabei um ein wirklich SEHR knackiges Rätsel. Doch ist die Geschichte darum einfach so interessant, daß sie in Form eines Rätsels in Erinnerung gerufen zu werden absolut wert ist. Mir war dieses Geschehen übrigens bis zu dieser Woche selbst unbekannt, insofern vielen Dank für die Idee dazu! Von wem, wird erst bei der Lösung verraten.
Die Modelle sind von links nach rechts in der zeitlichen Abfolge der Ereignisse dargestellt - und ja liebe Nietenzähler, daß Floß ist natürlich VIIIIEL zu groß... Dafür lässt sich aber erkennen, daß es aus Kunststoff hergestellt wurde, was einen Schluss auf dessen Hersteller erlaubt.

Nun aber! Lange genug gequatscht!
Welche Modelle, welche Hersteller, welches Ereignis?



Beste Grüße,

Thorsten F.


Der Jammer mit der Menschheit ist, daß die Narren so selbstsicher sind und die Gescheiten so voller Zweifel. (Bertrand Russel)


 
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RE: März 21

#2 von Michael Andreas , 07.03.2021 12:15

Ist es vielleicht das Einbringen von U 570, nachdem es sich am 27.8.1941 einer Hudson ergeben hatte, unter der es versehentlich aufgetaucht war?


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RE: März 21

#3 von Sewing , 07.03.2021 12:24

Dann wären aber die britischen Beteiligten falsch. Die Modelle zeigen eine Liberator, eine Sunderland und eine Flower Korvette. Tatsächlich beteiligt waren aber eine Hudson, eine Catalina und ein Ujagd-Trawler


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#4 von Sewing , 07.03.2021 12:50

Abgesehen davon hatte U-570 auch noch keine Flakverstärkung.


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RE: März 21

#5 von Godeke Michels , 07.03.2021 12:53

Moin!
U 570 soll es nicht darstellen, die Flugzeugmuster sind auch richtig erkannt.


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RE: März 21

#6 von proflutz , 07.03.2021 13:00

Neptun 1182a Snowberry Klasse
Mercator M 152c Typ VII C oder doch Mercator M 152d Typ VII C (gepanzerte Brücke)?
Schlauchboot von HDS


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RE: März 21

#7 von Godeke Michels , 07.03.2021 15:38

Richtig, Modelle und Hersteller stimmen.
Es ist tatsächlich die ungepanzerte Version, das Bild im sammelhafen ist insofern falsch, da bei 152 c und 1520d jeweils die Version mit gepanzertem Turm gezeigt wird (diese kleinen, quadratischen Plättchen an den Seiten). Auf dem Bild wirkt es aus der Perspektive so, als wäre da auch dieser Schild, stimmt. Ist am Modell tatsächlich nicht ganz so stark ausgeprägt. Wenn man das dann direkt mit der Version mit Panzerung vergleicht, wird es deutlich, denn dieser Panzerschutz ist doch deutlich prominenter.
Die Flugzeuge:
B 24 von CAP,
Sunderland von Hansa.
Ganz nach links würde noch eine Catalina gehören, die das U-Boot entdeckt hat. Aber da hab ich nicht heraus gefunden, ob das eine US oder Brit Version war, wenn auch Einiges für Letzteres spricht.


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RE: März 21

#8 von Norbert Bröcher , 07.03.2021 23:24

....vielleicht noch ein kleiner Hinweis....sowohl das Uboot als auch die angreifende B 24 sind verlustig gegangen.....das gibt schon einmal einen kleinen Hinweis auf die Abfolge....
solong, Norbert


 
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RE: März 21

#9 von Michael Andreas , 10.03.2021 10:53

Lieber Viktualienbruder,
was ist denn nun die genaue Lösung?


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RE: März 21 AUFLÖSUNG

#10 von Norbert Bröcher , 10.03.2021 10:54

Moin,
so nun zur Auflösung, die kommt dieses Mal ausnahmsweis von mir ;-) ... Miniaturhersteller sind ja vom Rätsel ansonsten ausgeschlossen... da ich aber Thorsten die Geschichte hier als Rätselmöglichkeit vorgeschlagen hatte, hat er mir den "Vortritt" bei der Auflösung gelassen....Es geht hier um den Verlust von U 468 im Juli 1943 und die besonderen Umstände dieses Verlustes. Ich erlaube mir der Zeitersparnis wegen (habe noch genug Arktikas zu machen...) den Wikipedia Artikel hier mit einigen Ergänzungen zu zitieren.
"Am 7. Juli 1943 lief U 468 ein letztes Mal aus La Pallice aus, um im Mittelatlantik alliierte Schiffe zu jagen, doch es kam auch diesmal zu keinen Erfolgen. Am 11. August 1943 wurde das U-Boot südwestlich von Dakar von der Besatzung eines leichten Seeaufklärungsflugzeugs, einer sogenannten Catalina, entdeckt. Diese meldete die Position des Ubootes, woraufhin ein schwerer "Liberator"-Bomber der britischen RAF Squadron 200 die Verfolgung aufnahm und U 468 mit Wasserbomben angriff. Es gelang dessen Besatzung mithilfe der 2-cm-Flak, das Flugzeug in Brand zu schießen. Doch trotz erheblicher Beschädigungen griff dessen Pilot, Lloyd Allan Trigg das U-Boot mit seiner brennenden Liberator erneut an. Er warf sechs mit Torpex bestückte Wasserbomben, die auf geringe Tiefe eingestellt waren, auf das U-Boot. Die dicht neben diesem ins Wasser schlagende Wasserbomben reichten aus, das U-Boot so schwer zu treffen, dass Wasser eindrang und sich Chlorgas bildete, was den Tod der meisten Besatzungsmitglieder zur Folge hatte. Schwer verwundete, blutende U-Boot-Fahrer fielen ins Wasser und wurden nach Berichten Überlebender von Haien und Barrakudas gefressen. Die Liberator stürzte mit einer Explosion ins Meer, so dass alle ihre acht Besatzungsmitglieder umkamen – wie auch 44 Mann der U-Boot-Besatzung. Nur sieben Mitglieder der Besatzung von U 468 – darunter der Kommandant Klemens Schamong, zwei weitere Offiziere und ein Unteroffizier – konnten sich aus dem sinkenden U-Boot retten. Zunächst fanden drei der im Wasser Schwimmenden ein Rettungsschlauchboot aus der abgestürzten Liberator, und später gesellten sich vier weitere Überlebende dazu. Zwei Tage später wurden die im Wasser treibenden, von Haien umkreisten Seeleute von einem Sunderland-Flugboot entdeckt, das auf die Suche nach den Vermissten aus der Liberator geschickt worden war. Die Sunderland-Besatzung hielt die Schiffbrüchigen für Leute aus der Liberator, worauf sie ein Rettungsfloß abwarf und über Funk ein britisches Kriegsschiff heranführte. Am 13. August wurden die schiffbrüchigen Deutschen von der britischen Korvette HMS Clarkia aufgenommen und gerieten in Kriegsgefangenschaft. Laut zeitgenössischen Berichten hatten zwei der Geretteten schwerste Bisswunden: Einem war von einem Hai ein Arm zerfleischt worden, während einem anderen ein Stück Fleisch vom Schenkel gebissen worden war."
Soweit das Zitat Wikipedia. Ergänzend hinzuzufügen wäre noch, dass die geretteten Ubootfahrer große Mühe hatten, den Verantwortlichen auf der HMS CLARKIA glaubhaft zu machen, dass sie die einzigen Überlebenden seien und den Verdacht zu entkräften, sie hätten eventuell Überlebende der Liberator umgebracht, um in den Besitz des Rettunsgfloßes zu kommen. Dies gelang letztlich unter der eidessattlichen Aussage der Geretteten. Während des Verhöres haben die Deutschen darauf hingewiesen, dass der Pilot der Liberator aussergewöhnlich "tapfer" seinen Angriff aus das Uboot durchgezogen habe und -wäre so etwas auf deutscher Seite geschehen- er dafür die höchstmögliche mitlitärische Auszeichnung bekommen hätte. Das hat anscheinend der englischen Seite zu denken gegeben: Zitat Wikipedia: "Der gefallene Pilot der Liberator, Flying Officer Lloyd Allan Trigg RNZAF, wurde für die Versenkung von U 468 posthum mit dem Victoria-Kreuz ausgezeichnet. Eine Besonderheit bestand darin, dass diese Auszeichnung in diesem Fall zum einzigen Mal auf Grund der Aussage eines Angehörigen feindlicher Streitkräfte – des gefangenen Klemens Schamong – verliehen wurde. Es war außerdem die erste Verleihung dieses Ordens an einen Angehörigen einer britischen Flugzeugbesatzung im Kampf gegen U-Boote." Soweit diese doch außergewöhnliche Geschichte...wohlwissend und eingedenk in welcher Zeit und welchen Feindbildern wir uns 1943 bewegt haben.
Hier noch ein paar Hinweise für diejenigen, die das noch einmal vertiefend nachlesen möchten, zuerst der zitierte Wikipedia Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/U_468 sowie zwei englischsprachige Artikel:
http://www.vconline.org.uk/lloyd-a-trigg...OaMN_QAiB9F54E#
https://www.nzherald.co.nz/nz/u-boat-ski...P4ER3UCQD4NLMU/
wer bei facebook sein sollte, kann das auch hier noch einmal nachlesen, dort auch ein Foto der Witwe, die ihren beiden Söhnen die Auszeichnungen ihres verstorbenen Vaters zeigen: https://www.facebook.com/RarityColor/posts/2368105736668334


 
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RE: März 21 AUFLÖSUNG

#11 von Godeke Michels , 10.03.2021 11:39

Moin!
Vielen Dank nochmals fürs Teilen dieser Angelegenheit selbst und die Idee, daraus ein Rätsel zu machen.
Verbindet es doch sehr schön das Hobby "Schiffchen"an sich mit der Geschichte, was für mich persönlich einen sehr wichtigen Aspekt für die Ausgestaltung meiner jeweiligen Sammlungsgebiete darstellt.
Beste Grüße,
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RE: März 21 AUFLÖSUNG

#12 von Michael Andreas , 10.03.2021 17:06

Welch eine Geschichte!!! Danke, besonders für die Auflösung durch Norbert Bröcher.


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