Februar 21

#1 von Godeke Michels , 06.02.2021 16:20

Moin!

Diesmal wieder ein ziviles Rätsel.
Gefragt ist nach den Modellen, deren Hersteller und, um es wieder etwas anspruchsvoller zu machen, nach dem Fehler, den ich hier im Bild eingebaut habe.
War übrigens tatsächlich einer meinerseits, den ich nun aber korrigierte. Es ist nicht der viel zu geringe Abstand der beiden zu einander gemeint...



Beste Grüße,

Thorsten F.


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RE: Februar 21

#2 von BVL Dock 5 , 06.02.2021 18:37

Wenn ich mich nicht irre, sind das beides dänische Offshore-Schlepper aus 2010, Maersk Laser und Maersk Launcher.
Hersteller ist Conrad Modellbau. Nummern beider Modelle: CO-S 10652, obwohl die Modelle leichte Unterschiede aufweisen.
Den Fehler kann ich nicht entdecken, nur meine Modelle sind ohne die Anker und Ankerbojen.
Wie üblich bei Conrad waren die Modelle in einer Vitrine.
Bin gespannt, ob ich halbwegs richtig liege.
Hat Spaß gemacht, Bernd


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RE: Februar 21

#3 von BVL Dock 5 , 06.02.2021 20:36

Sind vielleicht die Anker falsch dargestellt? Die sehen mir etwas komisch aus.


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Lösung

#4 von Godeke Michels , 07.02.2021 14:00

Moin!
Sehr gut Bernd!
Es handelt sich tatsächlich um die neue MAERSK L-Klasse von Conrad. Namensvorgänger gab es von SeaVee und Rhe JUN. Bei mir sind es M. LIFTER (vorn) und M. LASER.
Zumindest eine weitere Version ist mir von Conrad noch bekannt. Und zwar wurde der Rumpf der M. LIFTER mit den Aufbauten der M. LASER (2 große Winden nebeneinander) kombiniert und ebenfalls mit dem Namen M. LASER versehen.
Auch den Fehler hast Du richtig erkannt. Die Anker sind zwar tatsächlich dem Original eines solchen sehr gut nachempfunden. Sie liegen allerdings falsch herum an Deck. So kriegt man die nicht zu Wasser.
Hier noch 2 Bilder aller drei Versionen, Anker diesmal richtig herum. Die Ketten sind zwar etwas zu dick, gefallen mir aber besser als Bindfäden. Die Bilder sind mit dem Handy gemacht, hoffe daß es dennoch geht.





Beste Grüße,
Thorsten F


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Lösung, nochmal...

#5 von Godeke Michels , 08.02.2021 21:51

Moin!

Herzlichen Glückwunsch Godeke Michels, wieder falsch...

Also:
es gibt zwar auch Ankerziehschlepper, die mit Ketten arbeiten, die sind aber so fein, daß die Kettenglieder schwer darstellbar sein dürften. Die stärkeren Ketten befinden sich aber natürlich zwischen Anker und zu verankerndem Gerät / Plattform und werden daher nicht auf Trommeln aufgespult. Die Bergung geschieht zumeist noch mit Stahlseilen.
Dabei habe ich bei YouTube zwei Möglichkeiten der Bergung für diese Art Anker gefunden mit unterschiedlichem Aussehen an Deck. Einmal verläuft die Kette an Deck des Schleppers über den Anker nach achtern (vorn MAERSK LIFTER, der Chaser, mit dem die Kette gegriffen wird, in orange).
Dann gibt es noch die Möglichkeit, daß der Anker an Deck unterhalb des Ankers nach achtern verläuft (Mitte und hinten, die beiden Versionen der MAERSK LASER). Ob das auch stets mit einem "Chaser" geschieht oder ob ein Anker dieser Bauart auch direkt angeschäkelt werden kann, habe ich nicht ermitteln können.





Hoffe nun passt es endlich.

Beste Grüße,

Thorsten F.


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RE: Lösung, nochmal...

#6 von BVL Dock 5 , 08.02.2021 22:54

Moin Thorsten,
gut, dass es dir aufgefallen ist. So ist es richtig abgebildet. Beim Aufnehmen der Anker werden die Bojen an Deck geholt, und der Bojenstander (Draht zwischan Boje und
Anker) mit Hilfe der Winsch aufgetrommelt. So holt man den Anker an Deck. Die Plattform ist meist auch durch Drahtseile mit dem Anker verbunden, als Vorläufer, damit der
Anker besser fasst, werden Ketten verwendet. Ich hab mal auf einem Rohrverleger gearbeitet, der war sehr viel kleiner, aber das Prinzip ist immer das gleiche.
Jetzt sieht alles sehr viel stimmiger aus, danke für die Fotos. Was so Kleinigkeiten doch ausmachen.
Gruß Bernd


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RE: Lösung, nochmal...

#7 von BVL Dock 5 , 08.02.2021 23:05

Es passt doch noch nicht ganz. Die Kette gehört an den Ankerstock, der Standerdraht an die Ankerflunken. Ob diese Bezeichnungen zu diesen
Ankern passen muss ich nachsehen, ich hoffe, du verstehst trotzdem was ich meine. Mit dem Standerdraht wird der Anker aus dem Grund gebrochen und dann hoch geholt.
Die Kette ist am Ankerstock befestigt, damit sich der verlegte Anker sicherer in den Boden gräbt.
Aber das ist jetzt alles sehr pingelig, deine Modelle sehen trotzdem gut aus und die Idee finde ich toll.


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RE: Lösung, nochmal...

#8 von Godeke Michels , 10.02.2021 17:29

Hallo Bernd,

vielen Dank für die Infos!

Zum Hintergrund, warum ich die Anker jetzt so dargestellt habe.

Bei Youtube sind Videos zu finden, die genau diese Art von Anker bei der Bergung zeigen. Der Anker wird einerseits mittels eines Chasers (in zig verschiedenen Ausführungen gibt es die) "eingefangen". Dazu wird der Chaser nahe der Plattform über die Ankerkette geführt und durch Abstehen des AHVs vom Rig, rutscht der Chaser über die Kette, bis zum Anker. Da der Chaser mit einer Drahtleine (manchmal auch einer Kette) mit der / den Winde(n) des AHVs verbunden ist, löst dieser dann durch Erhöhung der Maschinenleistung den Anker aus dem Boden, der dann langsam gehievt wird. Mitunter wird er dann auch an Deck geholt, wobei er natürlich nicht mehr so schön neu und gelb ist, sondern gerne auch schlammig schwarz.
Hier ein Video dazu:

ab 2:27

https://www.youtube.com/watch?v=x_qG1PZI0kg

Ab 3:18 dann dieselbe Art Anker, allerdings mit einer anderen Befestigung der Kette ("unten") und geborgen scheinbar über den Bojenstander, wie Du schon schriebst und nicht mittels Chaser. Leider ist der Ausschnitt dazu recht kurz.
Da scheint es also auch zig Möglichkeiten zu geben. Scheinbar setzt sich aber die Chaser-Methode durch, da dadurch Bojen eingespart werden können (hab ich irgendwo anders gesehen, finde das aber leider nicht mehr)

Die erste Methode, vorn auf der M. LIFTER (bei der dann die Boje wieder weg müsste), die andere mittig und achtern auf der "falschen" und der "richtigen" M LASER.

Hier noch ein sehr tolles Video zur Arbeitsweise mit Chasern:

Ab 8:25 eine schematische Darstellung.

https://www.youtube.com/watch?v=k9Gm6EyUyrE

Bei der Marine durfte ich lernen, daß ein Schiff durch das Gewicht der Kette gehalten wird und der Anker lediglich die Kette fixiere, nicht aber das Schiff tragen würde. Würde dann auch die Länge der Kette erklärten, so das auch auf Rigs zuträfe.

Vielen Dank nochmal für die Infos und beste Grüße,

Thorsten F.


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RE: Lösung, nochmal...

#9 von BVL Dock 5 , 10.02.2021 18:22

Vielen Dank für Deine Aufklärung, Thorsten. Das Video ist beeindruckend, kannte ich überhaupt nicht.
Danach ist ja doch alles richtig an Deck. Die Miniatur-Anker sind tatsächlich super nachgebildet.
Chaser waren mir gänzlich unbekannt, naja, meine "Kenntnisse" sind eher "gesundes Halbwissen" und meine praktischen
Erfahrungen in diese Richtung sind inzwischen 35 Jahre alt. Da hat sich vieles gewaltig verändert. Und das Ketten aufgetrommelt werden können, war deutlich zu sehen.
Wenn man sich die Filme ansieht, kann man nur Hochachtung vor der Arbeit dieser Männer bekommen. Ist beeindruckend.
Jetzt weißt du womit ich den heutigen Abend verbringe!
Dein Rätsel hat wieder etwas ausgelöst und das ist doch das Schöne an unserem Hobby, vielen Dank dafür.
Und mit der Ankerkette hast Du natürlich auch Recht, wie war das ? Länge = 5 mal Wassertiefe? Weiß ich nicht mehr aus dem Kopf.
Bleib gesund und Grüße zurück,
Bernd


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RE: Lösung, nochmal...

#10 von Godeke Michels , 11.02.2021 09:30

Hallo nochmal Bernd!

Freut mich, wenn ich bei Dir Interesse wecken konnte! Ehrlich gesagt bin ich auch gerade wieder richtig im Offshore-Fieber. Das kommt von den tollen Ankern, die ein Sammlerfreund gemacht hat. Übrigens nicht nur die, sondern auch weitere Ladung für AHTS.
Wir hatten auch gerade in unserem Sammlerkreis per WhatsApp das Thema, wie wahnsinnig sich die Technik im Offshore-Bereich entwickelt hat. Mittlerweile gibt es Ankerziehschlepper von 110 m Länge, SKANDI VEGA zB. Wenn man die REMBERTITUM (von Hansa) daneben sieht... Unglaublich.
Auch tolle Literaturtips wurden ausgetauscht.
Das Buch "The History of the Supply Ship" von Victor Gibson hab ich bereits und finde es super interessant. "Supply Ship Operations", auch von Victor Gbson, habe ich gerade bestellt. Aud der Seite "shipsandoil.co.uk" gibt es dazu gerade ein super Angebot. 20 GBP INKL VERSAND WELTWEIT!
"Supply Ship Operations" ist also natürlich auch bestellt. Gut, könnte man auch über Amazon machen für knappe 100 €...

Schließlich möchte ich noch ein Video von Youtube empfehlen. Da wurde eine Plattform komplett mit Ankern und Ketten ausgestattet. Die Ketten kommen dabei in den Laderaum unter Deck und werden nicht aufgetrommelt. Da kann ich nur annehmen, daß die einfach zu groß und schwer dafür sind und 4000 m eh nicht aufzutrommeln sein dürften. Auch die Chaser (hier in Ringform) sind gut zu sehen. Hoch interessant!

https://m.youtube.com/watch?v=wT2F1bv9HAI

Hoffe das klappt per Handy.

Ein gutes Beispiel, wie viel mehr "Schiffchen" - Sammeln ist, als das bloße Hinstellen von Miniaturen. Die armen, armen Menschen, die nicht unser Hobby haben...

Beste Grüße und weiterhin viel Spaß damit,

Thorsten F


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RE: Lösung, nochmal...

#11 von Manfred Grimm , 11.02.2021 11:10

Zitat von Godeke Michels im Beitrag #10
"Schiffchen" - Sammeln ist, als das bloße Hinstellen von Miniaturen.


deshalb nicht nur vielen Dank für Deine interessanten Beiträge, sondern auch ganz besonderen Dank für die Videoquellen und Deine Literaturhinweise!

Liebe Sammlergrüße
Manfred



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