NEUHEIT September 2019
Die Scythia-Klasse der Cunard Line
CM-159 LACONIA II PA,GB, 1921
Reederei: CUNARD Line , Liverpool
Bauwerft: Swan, Hunter & Wigham Richardson,Newcastle
Baunr. 1125
19 680 BRT/ 190,x 22, 3 m / Getriebeturbinen ; Wallsend Slipway / 13 500 PSw / 16 Kn /
Passagiere 340 I Klasse / 340 II Klasse / 1500 III / Besatzung 410
1921 9. April : Stapellauf. Der schon im November 1920 vorgesehene Stapellauf mußte damals verschoben werden, weil die Ablaufbahn
durch den nach einen Brand gesunkenen französischen Passagierschiffsneubau MEDUANA blockiert war.
1922 Jan. Fertigstellung. 25 Mai :Jungfernreise Southampton-New York, dann Liverpool-New York-Dienst.
1923 Hamburg-New York-Dienst ,ab 1924 wieder Liverpool-New York.
1924 Änderung und Reduzierung der Passagiereinrichtungen .In den 30 er Jahren sehr oft Kreuzfahrten.
1939 Hilfskreuzer der Royal Navy /
1940 Truppentransporter CM-P 34 LACONIA II
1942 12 Sept. Mit 2732 Menschen an Bord, darunter 1800 italienischen Kriegsgefangenen,
wird die " LACONIA II " im Südatlantik auf Pos. 05.05 S-11.38 W durch zwei Torpedos des deutschen U-Boots U- 156 versenkt.( kkpt. Werner Hartenstein aus Plauen)
Als sich das U-Boot der Versenkungsstelle nähert und feststellt ,wer sich an Bord dieses Schiffes befand, beginn in der Geschichte
des Seekriegs einzigartige ,dramatische Rettungsaktion. U 156 übernimmt Schiffsbrüchige ,fordert in einem offenen Funkspruch alle in der
Nähe stehenden Schiffe zur Hilfeleistung auf und bittet in einem verschlüsselten Frunkspruch den Befehlshaber der U-Boote um Unter
Stützung .Die deutschen Boote U 506 und U 507 sowie das italienische U-Boot " CAPELLINI " werden zur Untergangsstelle beordert und treffen
am 14 und 15 September dortein. Der Befehlshaber der U-Boote ,Vizeadmiral Karl Dönitz ,bittet die französische Vichy-Regierung um
Entsendung von Rettungsschiffen, worauf die Franzosen den Kreuzer" GLOIRE " den Aviso DUMONT D `Urville und den Minensucher
" ANNAMITE " in See schicken .
Die deutschen U-Boote sind inzwischen mit geretteten Schiffbrüchigen überfüllt, mit Italienern, Polen ( den ehemaligen Bewachern der Italiener );
mit britischen Soldaten ,Frauen und Kindern.
U- 156 hat zeitweise 260 (!) Schiffbrüchige an Bord .Man beginnt jetzt die Rettungsboote der " LACONIA " zusammenzuholen.
Verwundete zu versorgen und Proviant auszugeben .Mit vier Rettungsboote im Schlepp wird U- 156 am 16. September von einen
amerikanischen " LIBERATOR " Bomber angeflogen. Das U- Boot zeigt eine 4 m großen Rotkreuzflagge und versucht vergeblich,
mit dem Flugzeug in Morsekontakt zu kommen. Die " LIBERATOR " dreht ab, kehrt jedoch nach kurzer Zeit zurück und belegt das mit
unbenannten Geschützen ,Rotkreuzflagge und vier Booten im Schlepp fahrende U- 156 in vier Anflügen mit sechs Bomben ,von denen
eine zwischen den Retrungsbooten niedergeht und ein Boot zum Kenntern bringt ,während eine andere Bombe direkt neben
dem U-Boot detoniert und erhebliche Beschädigungen verursacht.
U 156 gibt daraufhin die noch an Bord befindlichen 55 Briten und 55 Italiener an die Rettungsboote ab und läuft zwecks Reparatur
seiner Schäden nach Westen. Trotz der durch diesen Vorfall bewiesenen Gefahr für U-Boote läßt Dönitz die Rettungsaktion nicht
abbrechen. Er tut das auch dann nicht, als am 17 September U- 506 mit 142 Schiffbrüchigen an Bord von einem Flugzeug
angegriffen wird.Zum Glück kann das Boot rechtzeitig tauchen, so das die Bomben erst explodieren ,als das Boot schon auf 60 m
Tiefe war. Im Laufe des 17.September übernehmen die französischen Schiffe die " LACONIA " Überlebenden.
1111 Menschen werden gerettet, darunter ca. 400 Italiener.
Nach Abschluß der Rettungsaktion, am Abend des 17. September, erläßt der Befehlshaber der U-Boote unter dem Eindruck der abgelaufenen
Ereignisse und wegen der wachsenden alliierten Luftüberwachung auf dem Atlantik den Befehl an alle deutschen U- Boote, daß die
Rettung Schiffbrüchiger von versenkten Schiffen zu unterbleiben habe.
Diese als " LACONIA" -Befehl bekanntgewordene Anweisung wurde im Nürnberger Prozeß von der britischen Anklagebehörde als
Mord befehl interpretiert. Dieser Auffassung schloß sich allerdings das Internationale Militärgeicht nicht an.
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