Buchempfehlung Deutsche Marine

#1 von Manfred Grimm , 01.08.2019 18:10

Ulrich Schiers: "Schwarz-Rot-Gold und die deutsche Flottengründung 1848" (Mittler im Maximillian Verlag, Hamburg 2019, broschiert, 275 Seiten, Abbildungen)

Der Autor, Militärhistoriker Ulrich Schiers, ist einschlägig bekannt für seine reiche Erfahrungen als Restaurator und Kurator von gelungenen Museumspräsentationen. Besucht man eine von ihm kuratierte Ausstellung, bekommt man den Eindruck, dass er eine sehr starke Affinität zu den alltäglichen Dingen des Alltags unserer Vorfahren hat.

Vermutlich deshalb bereichern Schiers Darstellung der Anfänge Deutscher Marinegeschichte, im oben genannten Buch, die vielen meist farbigen Abbildungen von Schiffsmodellen, Ölgemälden, Waffen, Orden, Uniformen, Flaggen und Zeitungsbildern.
Schon für diesen Augenschmaus lohnt sich die Anschaffung dieser Publikation.
Diese neue Veröffentlichung über die ersten Gehversuche zu preußisch-deutscher Seemacht, die bekanntermaßen unrühmlich, mit der zum Teil versteigerten "Reichsflotte" des Deutschen Bundes 1853 endete, ist aber vor Allem - wie ich finde - eine sehr gelungene, weil nicht trockene sondern zeitgemäße Geschichtsvermittlung.

Herzliche Sammlergrüße aus der Nordheide
Manfred Grimm



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RE: Buchempfehlung Deutsche Marine

#2 von Manfred Grimm , 08.03.2021 18:37

Diese Buchempfehlung betrifft zwar nicht die Deutsche Marine, sondern die Schiffe der Deutschen Hanse. Um nicht unnötigerweise ein neues Thema zu eröffnen schreibe ich sie hier.

Maritime Bücher gehören unabdingbar zum Schiffsmodelle sammeln. Ihr Inhalt in Verbindung mit den entsprechenden Schiffsmodellen ist für mich der „Treibstoff“ meiner Miniaturen. Erst beides zusammen (Modell und Buchtext) setzten das meistens längst verrottete oder verschrottete große Vorbild wieder gegenwärtig. Deshalb zur Buchempfehlung auch Bilder von wenigstens drei entsprechenden Schiffen.

Für die Schiffe der Hansezeit gibt es die lesenswerte Neuerscheinung von dem am Lehrstuhl für Spätmittelalter der Universität Mannheim lehrenden Hiram Kümper. „Der Traum vom Ehrbahren Kaufmann. Die Deutschen und die Hanse“, erschienen bei Propyläen.



Ich habe schon einige Bücher über die Hanse gelesen. Was in bisherigen Veröffentlichungen nur mehr oder weniger fragmentarisch behandelt wurde ist in diesem Buch vollständig gelungen: Ein umfassendes Bild dieser Handelsgemeinschaft. Dabei räumt Kümper besonders mit der falschen Vorstellung auf, die Hanse sei ausschließlich auf das Meer begrenzt gewesen. Nein, das Handelsbündnis verfügte auch über ein gewaltiges Wirtschaftsnetz von Hansestädten, das sich von Reval und Riga über Göttingen und Magdeburg bis nach Köln und Arnheim erstreckte und in Zeiten ihrer größten Ausdehnung etwa 300 See- und Binnenstädte des nördlichen Europas zusammenschloß.
Nicht nur Küstenstädte wie Lübeck und Stralsund, sondern auch Städte im Binnenland, wie Köln und Braunschweig, spielten eine ebenso wichtige Rolle wie die großen Hansekontore in Bergen, London, Brügge und Nowgorod.

Das Buch ist allgemeinverständlich geschrieben und läßt sich sehr gut lesen. Das einzig störende sind nur einige an den Haaren herbeigezogen wirkende Vergleiche z. B. zwischen dem Umgang mit der Pest in der Hansezeit und Corona heute, oder auch zwischen eingeschworenen Handelsgemeinschaften und gegenwärtigen studentischen Burschenschaften. Diese politische Korrektheit ist wohl der Klugheit des Autors geschuldet. Die Cancel Culture-Bewegung an den deutschen Universitäten ist gegenwärtig – Gott sei´s geklagt – sehr aktiv. Und welcher Lehrende steht schon gerne in einem leeren Hörsaal. Unter Berücksichtigung des Löwenanteils des Buches kann ich mir nicht vorstellen, daß der Autor hinter diesen Vergleichen steht. Außerdem schmälern diese paar Sätze keinesfalls den Gesamtinhalt.

Abschließend ohne Anspruch auf Vollständigkeit lesenswerte Publikationen, die bisher zum Thema (schwerpunktmäßig) veröffentlicht wurden:



herzliche Sammlergrüße
M. Grimm



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RE: Buchempfehlung Deutsche Marine

#3 von Manfred Grimm , 17.03.2021 16:22

Gestern bestellt und heute eingetroffen.
Rezension - siehe Hamburger Rundbrief Nr. 285
Informativ, mit Fotografien die ich überwiegend bisher noch nicht gesehen habe und dazu von ausgezeichneter Qualität, machen diese Publikationen sehr Habens wert.



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