CM-P 120 OSORNO SP, D. 1941 Blockade Breaker
Reederei : HAPAG
Bauwerft : Blohm & Voss, Hamburg,
Bau Nr. 517
6951 BRT/ 8960 tdw / 148,60 m Länge ü.a. / 18,37 m Breite./ Zwei ew. 8 Zyl. und ein ew. 6 Zyl. Zweitakt-Diesel ; MAN - B & V.
Zwei Generatoren,ein E-Fahrmotor, Siemens / 5850 PSe / 1 Schraube /15 kn. / pass. 28 ( 32) I. in 18 Kab. Bes. 58
7.9. 1938 Stapellauf / 21,12, 1938 Ablieferung. / 6.1. 1939 Jungfernreise Hamburg- Vaiparaiso- Dienst via Panamakanal
1.9. 1939 In Talcahuano aufgelegt / 29,6, 1941 nach Yokohama ausgelaufen/ 1941 Tarnname VOSSLAP /
16.12. 1942 als Blockadebrecher ab Kobe nach Bordeaux / 29.3. 1943 erneute Blockdefahrt Bordeauxkobe /
2.10.1943 Rückreise ab Kobe. 25,12,1943 unter dem Tarnnamen BERNAU in Bordeaux eingelaufen / 25,8,1944 bei der Räumung
Borde von den Deutschen in der Gironde als Blockschiff gesprengt.
Die Osorno lief am 6 Januar 1939 von Hamburg zu ihrer Jungfernfahrt an die Westküste Südamerikas aus, die Route,die sie dann bis Aug. 1939 noch mehr regelmäßig befuhr.
1941 : Chile-Japan
Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs überraschte das Schiff in Südamerika, und es wurde im Sep.1939 in Talcahuano, Chile,aufgelegt.Im Frühjahr 1941 übernahm die Osorno von den ebenfalls dort aufliegenden Hapag-Kombischiff Tacoma
( 8268 BRT ,1928 eine Ladung Erz. Wolle,Schweineborsten u. a. m., mit der sie dann im Mai den Ausbruch nach Japan versuchte.Dabei erlitt sie am 18. Juni im Pazifix Maschinenschaden und wurde manövrierunfähig.Die am Mai aus Coquimbo,
Chile, ebenfalls mit Ziel Japan ausgelaufene Bogota des NDL ( 1230 BRT 1937 ) empfing den gefunkten Hilferuf der Osorno
fand das Schiff und schleppte es über eine Entfernung von 1800 Seemeilen bis nach Yokohama.
Die Bogota übernahm dabei zweimal Treibstoff von der Osorno, und Yokohama wurde am 3. Juli 1941 erreicht.
1941/ 42 : Japan-Bordeaux
Nach Reparatur der Maschinenanlage wurde die Osorno mit kriegswichtigen Gütern beladen und für die Fahrt als Blockadebrecher vorbereitet,Sie verließ Japan am 23. Dezember 1941, nachdem ihre Besatzung das Aussehen des Schiffs
mit Hilfe von Sperrholz,Planen,Farbe usw. veränderthatte, um Neugierige zu täuschen. Das Schiff durchquerte den Pazifik,umrundete das Kap Hoorn und fuhr dann durch den Atlantik bis nach Bordeaux in Südfrankreich,wo es am 19 Feb.
1942 ankam.Wenige Tage zuvor, am 27 Januar, war bereits die Italienische Cortelazzo ebenfalls aus Japan eingetroffen und bald danacherreichte auch die italienische Pietro Orseolo ( 6 344 BRT) Bordeaux.
1943 Bordeaux-Jakarta
Am 23.März 1943 lief die OSORNO Bordeaux zu einer erneuten Blockadefahrt aus.Ziel war Japan,mit Zwischenstopp in Jakarta ( Indonesien).Zwar meldete die britische Funkaufklärung am 27. März das Auslaufen von mehrenen deutschen Frachtschiffen aus der Gironde mit Zerstörergeleit,aber die herbeiborderter U-Boote zu spät, um die OSORNO und die Portland abzufangen.Am 8 Mai erreichte die OSORNO Jakarta.Von dort ging sie weiter nach Japan.
1943 Japan -Bordeaux
Die OSORNO verließ Köbe-als erstes von fünf Schiffen- am 2. Okt. 1943, mit einer Ladung von 3944 t Kautschuk, 1826 t Zinn
und 180 t Wolframerz, mit Ziel Bordeaux.Mit an Bord waren die 47 Mann der ehemaligen deutschen Besatzung von U- 511,
das an Japan übergeben worden war.Schiff hatte zum eigenen Schutz eine Bewaffnung von einem 10,5 cm Geschütz,zwei 37-mm-Flack,vier 2 cm -Flak.ehemaligen deutschen Besatzung von U 511, das an Japan übergeben worden war. Das Schiff hatte zum eigenen Schutz eine Bewaffnung von einem 10,5 cm Geschütz,zwei 37-mm-Flak, vier 2 cm-Flak 38,vier 7,92-mm-MG 34 und vier Abschussgeräten für 8,6cm-Drahtseilraketen ( DSR). In Singgapur wo die OSORNO am 10 OKT. eintraf,gingen die
U-Boote-Männer von Bord,sie reisten weiter nach Penang,wo sie den Stamm der deutschen Basis für Monsun-Boote bildeten,die ab 1943 vor allen im IndischenOzean, aber auch im Pazifix operierten.Das Kap der Guten Hoffnung wurde am 15 Nov. umrundet.Am 8 Dez. wurde das Schiff von einer Liberator der US Navy gesichtet,die auf Ascension stationiert war.
Die folgende Suche durch britische Einheit blieb erfolglos,und die ORSONO getrant als britische Prome,entkam durch die
Sperrketten der patrouillierenden Schiffe in der Natal-Freetown Enge.Darauf lief die Operation" Stonewall " der Alliierten an
Leichten Kreuzer GAMBIA und GLASGOW verlegten von Plymouth nach Horta ( Azoren ) und führten von dort Suchpatrouillen durch,während die im Nordatlantik und in der Biskaya operierenden Fliegergeschwader des RAF Coastal
Commands und der US Navy in Alarmbereitschaft gesetzt wurden.Dennoch gelang es der ORSONO, nicht nur diesen Patrouillen zu entgehen,sondern auch die von alliierten Konvois in dichter Folge befahrenen nordatlantischen Konvoi-Routen USA-Gibraltar (am 16/17 Dez. und USA-Großbritannien ( am 19. Dez. unentdeckt zu kreuzen.
Am 21/22 Dez. befand sich die ORSONO nördlich der Azoren und änderte ihren Kurs ostwärts in Richtung Biskaya.
Dabei kreuzte sie im Abstand von weniger als einem Tagesmarsch die Routen zwei weiterer Konvois,wiederum ohne entdeckt zu werden.Am 23.Dez. wurde sie aber von einen Flugzeug des Geleitträgers Card entdeckt. Daraufhin kam es am 24,25. und 26 Dez. zu heftigen Aufeinanfertreffen zwischen deutschen U-Booten, die zur Deckung der Marschroute der ORSONO und der anderen Blockadebrecher herbeibefohlen worden waren,einerseits und zwei U-Jagd-Kampfgruppen (
Taask Groups um die beiden Geleitträger Card und Core sowie dem Geleitschutz eines weiteren Konvios um den Geleitträger Striker andererseits. Die Zerstörer Leary und Hurricane und das deutsche U-Boot U 645 wurden dabei versenkt.
Die ORSONO lief indessen weiter in Richtung Gironde-Mündung.Dabei wurde sie ab dem Morgen des 25 Dez. permanent von britischen,kanadischen und australischen Sunderland-Flugbooten beschattet,von denen sie eins abschoss.Am Mittag des 25 Dez. wurde sie dann von der am Vortage aus der Gironde zu diesem Zweck ( Unternehmen Bernau ) ausgelaufenen 8. Zerstörer-Flottille und der 4 torpedoboot-Flottille aufgenommen und in die Gironde eskortiert.Fliegerangriffe wurden von Ju 88 Fernjägern und der Flak der schiffe abgewehrt.Die Gironde wurde unversehrt erreicht,aber beim Einlaufen in die Gironde am 26. Dez. riss sich die OSORNO am Wrack des Sperrbrechers 21 den Rumpf auf und musste mit einem 12 m langen Riss auf den Strand gesetzt werden,um wenigstens die wertvolle ladung zu retten .Diese wurde dann auf Leichter
umgeladen und nach Bordeaux gebracht.Ein britischer Versuch am 31.Dez. dies durch einen Bomberangriff zu verhindern und das Schiff vollends zu zerstören,scheiterte wegen schlechter Sicht.Die OSORNO war der letzte Überwasser-Blockadebrecher, der sein Ziel erreichte.Danach musste die Zufuhr kriegswichtiger Rohrstoffe von und nach Ostasien durch Überwasserschiffe wegen nahezu lückenlosen Feindüberwachung unterbleiben.Für die erfolgreichen Fahrten nach Japan und die beiden Versorgungsfahrten von Japan nach bBordeaux wurde der Kapitän der OSORNO , Paul Hellmann ( 1889-1964) am 31. Dez. 1943 gleichzeitig mit beiden Stufen des Eisernen Kreuzes ( II und I Klasse ausgezeichnet.Nur sechs später
am 6 Januar 1944, wurde ihm als einzigem Angehörigen der Handelsmarine das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.
Die Verleihungszermonie mit Großadmiral Dönitz am 28 April 1944 wurde in der Deutschen Wochenschau Nr, 714 im
Mai 1944 gezeigt.
Ende
Das Wrack der OSORNO wurde bei der Aufgabe von Bordeaux am 25. Aug. 1944 von deutschen Soldaten in der Gironde gesprengt.