Metall vs Kunststoff ,(m)ein Statement heute

#1 von RG , 28.10.2018 14:35

Ich weiß,daß es ein kontroverses Thema ist .Ich möchte aber auch einmal ein Statement als meine grundsätzliche Meinung abgeben.

Früher (!) gab es ja in 1250 verschiedene Wiking Modelle in Kunststoff,auch HDS hat welche angeboten. Dazu dann noch 1200 Bausätze von
Eagle und Pyro und vielleicht auch weitere. Insbesondere das Modell der Forrestal mit seinen Bordflugzeugen war ein deutliches Highlight
der damaligen Zeit.
Als dann von LH die Midway in Metall erschien,wurde ich als Fürsprecher der Kunststoff-Forrestal im alten HR ziemlich angegangen ,denn nur
Metall schien damals der richtige Weg zu sein. Allerdings erschien ja damals auch die Enterprise von Trident in Kunststoff ,leider etwas zu klein.
Die weiteren Trident Träger waren dann aber eigentlich dann wieder wohl gelitten ,ein Metallguß solcher Größe schien zunächst wohl nicht recht
machbar, ebenso wie man wohl eine Weile über ContainerRiesen dachte.
So entwickelte sich also Trident in Schleuderguß und SchichtMontage zu ziemlicher (damaliger)Güte,parallel dazu für die Zeit vor 1945 Navis/Neptun und viele sich entwickelnde (Klein)serien. Und dies in einer meist überzeugenden Qualität. Und es gab natürlich auch
Produktionen in Resinguß.

Fertigung in Kunststoff geriet erst einmal in den Hintergrund ,wurde aber zB durch HobbyBoss in unserem Maßststab als Bausatz wieder eingeführt,die an Fertigmodelle gewöhnte Sammlergemeinde blieb aber zögerlich ,zumal man ja noch Zusammenbau und Bemalung handwerklich
hinbekommen mußte um diese Modelle in der Vitrine zusammen präsentieren zu können.

Der nächste Player mit günstigen Großserienmodellen war dann wohl F.Toys mit -man könnte sagen- zerlegten Fertigmodellen in sehr gutem
Preisleistungsverhältnis mit Tampondrucken der Decks uvm.Leider stagniert diese Produktion zZt trotz angeblich hoher Verkaufszahlen...

Damit komme ich für mich in die Richtung ,die jeder jetzt auch erwartet hat: 3D-Druck unserer Modelle...

Da es ja unterschiedlichste Kunststoffe ,Druckmaschinen und qualitativ unterschiedlichste Software basierend auf ebenso qualitativ unter-
schiedlichsten Quellen gibt ,lässt sich heute dieses Medium nicht so einfach in die Sammellanschaft integrieren. Und noch so teure Maschinen
spucken eben keine fertigen ,bemalten Modelle auf Kopfdruck aus. Damit bleibt für die meisten Sammler zu viel noch zu tun ,man traut sich
besonders im zivilen (bunten) Sektor einfach zu wenig zu . Hier hat aber zB Stefan (K) für viele neue Horizonte eröffnet ,bunt wie grau !!

Aber auch wenn es jetzt möglich scheint ,sich ein Modell drucken zu lassen ,das bedarf schon einiges an Aufwand bzw Eigeninteresse des
"Producers". Wenn also im heutigen 3D Druckbereich (Kunststoff)etwas vergleichbares zu den zT recht teuren sogenannten konventionellen
Modellen geschaffen werden soll ,dann kommt eben noch ein erheblicher auch kostenmäßiger Aufwand dazu.

Das geht alles ,aber zumindest spricht dann der erwartete/erhoffte Kostenfaktor nicht mehr für die neuzeitliche Methoden: Kunsstoffspritzguß
erfordert neben dem Urmodellbau auch einen äußerst hohen Aufwand zur Erstellung der Metallformen,nur rechenbar über sehr hohe Auflagen.
3D erscheint da als Rettung,da ja praktisch einzeln produziert werden kann . Leider -siehe oben- ,so richtig fertig ist das Modell dann noch nicht.
Und die Vorarbeit ,bis dann alles auf Knopfdruck funktioniert ...

Wie im konventionellen Urmodellbau hängt alles von einer machbaren Qualität der Quellen und der SW Erstellung ab. Hier kommt ja dann konventionell und 3D-Druck eigentlich schön zusammen,denn wirklich gute Urmodellbaues gibt es nicht viele und die verteilen sich noch auf
diverse Modelltypen ,bunt --grau ,Zeitalter. Da sehe ich eine große Zukunft und diese Zusammenarbeit hat ja auch bereits begonnen.

Das bisher geschriebene sollte eigentlich schon mal belegen,daß ich in meiner Sammelhistorie eigentlich von Anfang an materialunabhängig
vorgegangen bin ,für mich sollte der jeweilige zeitabhängige Qualitätsstandard gelten ,bezahlbar sollte das Ganze natürlich auch noch sein.

So sind etliche Metallmodelle zugunsten von F-Toys aus der Sammlung geflogen und ich würde mir von dort noch viel mehr wünschen.

Und nun: 3D im Selbstversuch sozusagen: @proflutz hatte mir ein gedrucktes Modell der Admiral Grigoroviv (nicht im Maßstab) mal so geschickt
zur Kenntnisnahme ,um den "ungläubigen Thomas" mal etwas zu zeigen. ..
Und in der Tat ,ich habe ein bisschen daran probiert und prompt jetzt drei Modelle über Plauen bekommen (Admiral Gorshkov,Ad.Grigorovic und
Buran M). Diese stehen jetzt fast fertig neben mir auf dem Schreibtisch und ich muß sagen ,genauso wünsche ich mir die Modelle in diesem
(wenn auch speziellen) Sammelbereich ! Etwas Eigenbearbeitung und ich brauche kein "Metall" . Im Gegenteil ,lieferbare metallen Gegenstücke
sind trotz heftiger Nacharbeit nicht vergleichbar.
Insgesamt zeigt mir das aber auch wieder die Crux: welche Drücke von welchen Erstellern sind wirklich gut und halten einer gewissen
Kontrolle zum Original stand ? Ich persönlich hatte nun mal das Glück ,vom Lutz eine kompetente Beratung zu bekommen,modellspezifisch.
Es bleibt aber trotzdem so ,daß nicht jedes hier im Forum gezeigte "fertig gepönte" Modell bei mir ein HABEN MUSS -Reflex auslöst.Aber
jedenfalls gilt für mich jetzt :

Wenn etwas gut ist ,sollte man es nicht schlecht reden ,die Material- und Sammelfrage muß und darf jeder für sich entscheiden.Ich gehe
sehr zufrieden in diesen regnerischen Bastelherbst .
Und es sei noch einmal Stefan gedankt für seine Akribie im Decal-Bereich , die dazu führt ,daß auch ältere Modelle durch die Ausstrahlung
und Exaktheit dieser Applikationen neue Leben bekommen,dem Sammler Freude bringen !!!

Einfach mein Wort zum Sonntag
RG

PS: Sollte ich irgendetwas vergessen haben zu erwähnen, keine Absicht.



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RE: Metall vs Kunststoff ,(m)ein Statement heute

#2 von RalfW , 28.10.2018 19:01

Aber ein gutes Wort zum Sonntag!!


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