Sammlerkreis Berlin am 12.09.2017

#1 von Niels Neelsen , 13.09.2017 17:57

Wie in den beiden Vormonaten fanden sich auch im September ganze acht Sammlerfreunde im Restaurant Scheune ein - sterben wir aus? Jedenfalls war - zuverlässig wie immer - J. Gnewuch (Collectio Navalis) erschienen und hatte neben Heft 15 "U-Boote in Focus", dem Modell von U 35 von Albatros und dem Artillerieträger Flottille West von Helge Fischer (ein wunderschönes kleines Modell) auch wieder Flugzeuge dabei, diesmal Hellcat, Corsair, Kingfisher und Seagull, sämtlich im Blau der USN, dabei.
An Second Hand-Modellen gingen Liberty von Hansa, Empire Lankester von Len Jordan sowie diverse Flugzeuge von CAP in neue Hände über. Natürlich gab es einiges zu diskutieren, denn es wurden Farbbilder der neuesten Spidernavy-Modelle gezeigt. Im einzelnen waren dies der Tanker RFA Bishopdale in Kriegsausführung, HMS Goodwin (ein Konvoi-Rettungsschiff hatten wir Sammler noch nicht!) sowie die HMS Nairana (von 1918). Wir warten nun auf die "Hardware", die uns J. Gnewuch hoffentlich bald verkaufen kann!
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RE: Sammlerkreis Berlin am 12.09.2017

#2 von Niels Neelsen , 13.09.2017 18:18

Hier noch eine notwendige Ergänzung: HMS Goodwin ist natürlich völlig falsch, denn die Konvoi-Rettungsschiffe, also auch Goodwin, waren keine Kriegsschiife. Sie waren (mit Ausnahme der Geschützbedienungen) zivil bemannt, führten als Flagge das "Blue Ensign" und waren sogenannte "Mercantile Fleet Auxiliaries". ...Ich bitte um Nachsicht!!!
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RE: Sammlerkreis Berlin am 12.09.2017

#3 von Christian , 16.09.2017 17:48

sterben wir aus?
Das glaube ich nicht - aber ich denke, dass die Idee des "Stammtischs" und des regelmäßigen Treffens ausstirbt. Das habe ich auch in anderen Bereichen schon oft erlebt in den letzten 10-15 Jahren. Sehr viel, auch klassische Stammtisch-Themen, verlagert sich zunehmend ins Internet.



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RE: Sammlerkreis Berlin am 12.09.2017

#4 von RG , 16.09.2017 20:39

Im Internet ,also auch in diesem von mir sehr geschätzten Forum kann man schreiben und diskutieren,aber den haptischen und optischen Bezug zu den Modellen verliert man.
Aber selbst auf den Sammlertreffen gibt es keine bis kaum Second hand Tonnage, die Neuheiten purzeln auch nicht so wie gewünscht.
Eine wirklich regelmäßige Modellvorstellung über Hersteller und Händler reduziert sich ebenfalls. Einmal nicht da ,schon etwas verpasst…
Oder doch nicht?

Und das bei unserem wirklich nicht schlecht mit Besuchern ,Herstellern und Händlern bestücktem Sammlerkreis.

Nachwuchs ist auch lange nicht mehr in Sicht,war selber lange Zeit ab 26 J meist der Jüngste--und plötzlich ist man schon übers Rentenalter hinweg.

Und nochmals ,wir hier in München dürfen uns glücklich schätzen,wie es sonst im outback ausschaut… da liefert eben das Internet noch
lange nicht den (Sammel)Anreiz.

Ich bemühe mich inzwischen ,die Sammlungspflege ,dh. die Beschäftigung(Umbauten usw oder einfach nur Mitbringen von Modellen) mit
der eigenen Sammlung wieder in den Vordergrund zu rücken.

Auch wenn unser Sammlertreffen durchaus gut bis sehr gut besucht ist,sind doch wirklich ernsthafte 1250-fast-alles Sammler nur wenige
dabei. Vielmehr ist unser 1250er Sammlertreffen von aus unterschiedlichen Gründen maritim begeisterten Menschen besucht.

Und das ist letztlich auch gut so,aber trotzdem : wo bleibt der Nachwuchs ??? Oder wie erreicht man ihn--falls es ihn doch gibt.
PS:
Bzgl des Modellnachlasses ist es mir persönlich ziemlich egal,was einmal mit meinen diversen Sammeleien geschieht. Mangels wirklichem
Interesse des eigenen Nachwuchses habe ich mir einfach mein eigenes Vergnügen/Gefallen oder wie auch immer an die erste Stelle gestellt.
Wenn jemand nach mir Geld lieber hat ,bitte,da mach ich mir kein Problem mehr daraus.



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RE: Sammlerkreis Berlin am 12.09.2017

#5 von Christian , 23.09.2017 22:22

Ich komme aus dem "Outback" und habe - zugegeben auch ohne Internet, sondern noch vorher - den Sammelanreiz bekommen, über die ganz normal in jedem Kaufhaus (Spielwarenabteilung) erhältlichen Revell-Modelle. Sicher, auf 1:1250 kam ich erst später, und zwar über ein ganz altmodisches Ladengeschäft. Dafür musste es mich aber auch erst ans andere Ende Deutschlands verschlagen, wo es (damals) solch ein Geschäft gab. Einen Stammtisch habe ich nie besucht und ich habe auch kein Interesse daran. Durch so etwas würde mein Interesse an einer Sache auch nicht geweckt werden (es gibt ja in meiner Ecke allerlei Treffen zu so manchem anderen Hobbythema, aber diese Dinge lassen mich trotzdem kalt). Aber da gibt es scheinbar unterschiedliche Herangehensweisen. Ich finde es eher befremdlich, wie an so etwas Altmodischem wie Stammtischen versucht wird, die Zukunft abzulesen.

Viele ältere Semester hier berichten doch immer mal wieder, wie sie damals die Modelle (z.B. von Wiking) für ein paar Mark im Spielwarenladen gekauft haben (das muss vor meiner Zeit gewesen sein, ich erinnere mich nicht, sowas je gesehen zu haben). Mit einem hochfiligranen 150€-Sammelobjekt geht das aber natürlich nicht. So gesehen würde Nachwuchs wohl mit deutlich schlichteren und dafür robusteren und vor allem billigeren Modellen, die es im Laden (oder heutzutage lieber gleich bei Ebay oder Amazon) gibt, gewonnen werden können. Aber das ginge freilich auf Kosten der Qualität, worüber mancher sich ja dann auch wieder aufregen würde. In meinen Augen sind Shapeways und die Wargamer-Szene, nun ja, nicht "die" Zukunft, aber doch ein wichtiger Teil davon. Teure und hochwertige Sachen sind nunmal eher was für "ältere" Sammler, die im Beruf schon weit genug gekommen sind und deren Kinder (sofern sie welche haben) auch schon aus dem Gröbsten raus sind.

Ich sehe das alles sehr entspannt, so weit ich das überblicken kann, bin ich der Jüngste hier (37), und ich glaube nicht, dass man sich Sorgen machen muss. Wenn ich sehe, was hier jeden Monat neu angeboten wird, bin ich immer wieder überrascht über die Vielzahl an breit gestreuten Angeboten. Ich weiß ja nicht, wie es "früher" war, aber angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch alle möglichen anderen Freizeitbeschäftigungen haben fast alle Hobbys etwas zurückstecken müssen. Ich glaube, dass 1:1250 gar nicht mal so schlecht dasteht. Aber die Stammtische werden trotzdem verschwinden, die sind einfach nicht interessant genug für spätere Generationen, welche nunmal mit dem Internet aufgewachsen sind und die Kommunikation über dieses Medium (ob nun zurecht oder nicht) nicht als nachteilig gegenüber realen Treffen empfinden.



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RE: Sammlerkreis Berlin am 12.09.2017

#6 von RG , 24.09.2017 09:40

Freude am Sammeln bzw ungezwungene Beschäftigung mit irgendeinem Thema ist nicht an ein Medium (Internet ,Treffen ,Printmedien )
gebunden.
Das Gespräch und dann auch mal langjährige Bekanntschaft ist aber auch einiges wert - naja ,gab ja auch mal so etwas wie Brieffreundschaften.

Interessanterweise bewegen sich die "älteren Semester" auf beiden Ebenen ,manch Jüngerem mag da etwas entgehen ,mangels eigener
Erfahrung. Sammlerkreise sollte man keinesfalls in eine -auch mich abschreckende- VEREINSecke stellen.

Vieles hat auch mit dem Wohnort zu tun ,Outback und so. Wer will schon erst lange (relativ) anreisen für etwas ,was man garnicht wirklich will…

Und doch: auch bei älteren war der Weg zum Hobby eigentlich ziemlich gleich,Spielwarenladen ,Plastikmodellbausätze,Revell ,Airfix usw.
Immerhin .Der Platz(mangel) sorgte dann für den Maßstab.

Wie krass das Outback (mangels Information) früher war ,habe ich selbst erlebt.In Hannover wohnhaft habe ich Modelle(ausser Wiking,Hansa,
Delphin) und Bücher in München bestellt,dabei hätte ich damals als Schüler mit dem Fahrrad nach Lehrte zu ERICH BREUSTEDT fahren
können und hätte ein damaliges Eldorado gefunden. SammlerLäden waren ja auch gleichzeitig TREFFPUNKTE.Wenn es sie denn noch gibt,in
Amazonzeiten kennt man den Postler meist besser.

Ansichten -auch zum Sammeln- ändern sich auch mal mit dem Lebensalter,davon ist auch kein heute 37J ausgenommen. Den würde ich dann
mit 60 vielleicht doch mal auf einem Treffen sehen ,aber nicht mehr als Nachwuchs bezeichnen.

Fazit: Nicht der Sammlerkreis braucht den Nachwuchs,sondern das gemeinsame Hobby.



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RE: Sammlerkreis Berlin am 12.09.2017

#7 von Christian , 27.09.2017 22:04

Ansichten -auch zum Sammeln- ändern sich auch mal mit dem Lebensalter,davon ist auch kein heute 37J ausgenommen. Den würde ich dann
mit 60 vielleicht doch mal auf einem Treffen sehen ,aber nicht mehr als Nachwuchs bezeichnen.

Das kann natürlich sein - man wird sehen. Jedenfalls stimme ich voll und ganz zu, dass Wachsen oder Schrumpfen des sich regelmäßig treffenden Sammlerkreises nicht das entscheidende Element ist. Das ist nett für alle, denen es gefällt, aber wichtiger für das Hobby als Ganzes ist zweifellos, wie viele Anhänger es insgesamt, also innerhalb und außerhalb der Sammlerkreise hat. So wie ich das sehe, ist der Weg bis zum Revell-Modell aus dem Spielwarenladen heute immer noch so wie früher. Aber danach scheint der Wechsel auf 1:1250 nicht mehr so gut zu klappen.

Das kann zum Einen daran liegen, dass es heute mehr Konkurrenz bei den Freizeitbeschäftigungen gibt. Wie ich schon geschrieben habe, betrifft das aber alle Hobbys und bedeutet letztlich nur, dass es etwas weniger Leute sein werden, aber keinesfalls einen totalen Niedergang. An anderer Stelle ging ich bereits auf die durch die "moderne Zeit" etwas gewandelten Schwerpunkte bei jüngeren Leuten ein (v.a. Partnerkompatibilität), was eventuell auch noch mal ein paar Leute "kostet". Ein Rückgang im Vergleich zu der Zeit vor, sagen wir, 30-40 Jahren, ist also unvermeidlich, aber auch nicht tragisch. Wenns nur das ist, sehe ich kein wirkliches Problem, und wenn doch, dann leider eines, das nicht in unserem Sinne zu lösen ist. Wenn es wirklich daran läge, dann wird man nichts machen können (außer warten, ob/bis sich die Zeiten wieder ändern).

Zum Anderen aber denke ich, dass der Übergang von Revell zu 1:1250 heute schlechter läuft als früher. Das kann daran liegen, dass es einfach weniger Ladengeschäfte für unsere Modelle gibt, wobei ein kleiner, versteckter "Insider"-Laden auch nichts bringen würde. Wenn, dann müssten unsere Modelle am besten im Regal gleich neben denen von Revell stehen. Aber dafür sind sie zu hochwertig und deshalb auch zu hochpreisig. Einfachere Modelle, zum Beispiel eine BISMARCK für 10 Euro oder so, das könnte ich mir in so einem Regal vorstellen. So gesehen könnten sich große Hersteller unseres Maßstabes überlegen, ob sie eine "Low-Detail"-Serie für kleines Geld im normalen Handel anbieten könnten. Aber ich schätze, dass es dazu einen enormen Aufwand bräuchte, um überhaupt einen Vertrag mit einer Kaufhauskette abzuschließen und dann mit den nötigen, sehr großen Stückzahlen in Vorleistung zu gehen. So etwas ist wohl heutzutage nicht mehr möglich, zumindest nicht mit den gängigen Produktionsmethoden - vielleicht ja eher mit dem 3D-Druck? Wenn nicht jetzt, dann eventuell in ein paar Jahren? Diese Möglichkeit sollten unsere Hersteller keinesfalls verschlafen!

Die Alternative wäre es eben, den Online-Handel zu nutzen, aber auch das müsste dann da passieren, wo eben auch die Revell-Modelle an den Mann gebracht werden, man bräuchte also den gleichen Händler dazu, einen, der beides verkauft. Aber auch hier ist es wieder der Preis. Ein, sagen wir mal 16-20-Jähriger, der schon öfter mal ein Modell gebaut hat und nun, vielleicht aus Platzgründen, vielleicht aus Zeitgründen, vom Basteln aufs Sammeln umsteigen möchte, kann nunmal keine 120 Euro für ein Modell bezahlen. In jedem Fall wären also erst einmal billigere "Einsteigermodelle" nötig, und für die dann ein Vertriebsweg, der letztlich gemeinsam mit Revell läuft. Das ist der Grund, warum ich schon mehrmals auf die Möglichkeiten von Modellbau-Foren hingewiesen habe. Dort wird nur leider nicht gehandelt, aber immerhin hätte man da schonmal Zugang zu den richtigen Leuten. Ich denke, wer in unserem Bereich expandieren will, muss wohl solche oder ähnliche Wege gehen. Über die Wargamer-Szene könnten auch weitere Jugendliche für Schiffsmodelle interessiert werden, aber auch hierfür müssen die Modelle einfacher und billiger und leichter (im Sinn von "ohne Insiderwissen") zu bekommen sein.



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RE: Sammlerkreis Berlin am 12.09.2017

#8 von RG , 27.09.2017 23:09

Nur noch zwei Bemerkungen:

-heutzutage gibt es nach Revell usw den fast schon ausufernden Maßstab 1:700 ,ebenfalls meist Wasserlinie und mit unglaublichen
Zurüstsätzen ,die wirklich hervorragende Modelle hervorbringen können. Ebenso ziemlich teuer dann allerdings auch. Aber "sammelbar"
UND "etwas zum basteln". Würde ich nicht 1250 so lange und so gut kennen,ich wäre wohl heute bei 700.

-der Ausblick auf 3D mag oK sein,aber das bedarf doch immer noch eines erheblichen "Verarbeitungsaufwands". Und diesen Aufwand wird so mancher dann lieber in die 700 stecken ,die man ja out of box oder hochdiffizil fertigstellen kann.

PS: ich habe sehr sehr viel meist jap Literatur ,die sich mit meist 700 (und auch 350) beschäftigt,zT auf einem Niveau ,das ich auch den
Herstellern der 1250er vermittle und auch selber zum verändern meiner 1250er Sammlung benutze.Als mein erstes RG Modell erschien,
war ich knapp 27 J ,sammeln habe ich ungefähr mit 13/14 J begonnen.Anfang der 1960er Jahre…Jäger und Sammler bin ich geblieben ,auch
noch zusätzlich ohne Sammlertreffen bei Flugzeugen 1:144 ,Automodelle 1:87 und 1:43,Star Wars (Figuren) und auch die Barbies meiner Tochter
sind in Vitrinen im Haus verblieben…

Ich finds klasse,Münchner Sammlerkreis,Hamburger Rundbrief,Münchner Rundbrief ,Fachgeschäfte,alles vor Ort frohen Herzens genießbar.Glück gehabt zur rechten Zeit.



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RE: Sammlerkreis Berlin am 12.09.2017

#9 von Godeke Michels , 28.09.2017 18:32

Stammtisch, altmodisch. Aha.
Ich bin immer wieder schwer beeindruckt, wenn jemand etwas, das er sogar nach eigenem Bekunden noch nicht einmal kennt, so qualifiziert beurteilen kann.
Das jüngste Mitglied des Sammlerkreises Weser-Ems ist 15 Jahre jung und kommt doch tatsächlich regelmäßig zu so etwas altmodischem, wie dem dortigen Sammlertreffen.
Aber genug der Ehre für ein reines Vorurteil.
Thorsten F.


Der Jammer mit der Menschheit ist, daß die Narren so selbstsicher sind und die Gescheiten so voller Zweifel. (Bertrand Russel)


 
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RE: Sammlerkreis Berlin am 12.09.2017

#10 von Christian , 30.09.2017 15:31

Bzgl. RG: Möglich, dass 1:700 in Modellbauerkreisen durch 1:1250 nicht (mehr) einzuholen ist, das kann ich nicht beurteilen. Immerhin nimmt 1:1250 weniger Platz im Regal ein, das ist schon ein Vorteil. Ob das reicht, ist eine andere Frage.


Bzgl. Godeke Michels: Tut mir leid, wenn du dich durch meinen Beitrag irgendwie angegriffen fühlst, das war keine Absicht. Dennoch widerlegt auch dein 15-jähriger Sammelkollege nicht die Aussage, dass stammtischartige Treffen altmodisch sind. Das Wort bedeutet laut Wörterbuch in etwa so viel wie "nicht mehr dem heutigen Zeitgeschmack entsprechend" und wird von manchen Leuten durchaus positiv gesehen (ähnlich der "Tradition", und man sagt ja auch, etwas sei "herrlich altmodisch"), es ist also keine Herabwürdigung.

Dennoch ist es eben nicht das, was aktuell die Mehrzahl der Leute schätzt, und das deckt sich ja mit den gerade in letzter Zeit häufiger werdenden Rückmeldungen aus allen möglichen Ecken Deutschlands, dass Sammlerkreise kaum noch Neuzugänge haben und allmählich "eingehen" (das geht nach meiner Beobachtung übrigens auch anderen Bereichen neben 1:1250 so, hat also keineswegs speziell mit unserem Hobby zu tun, sondern ist offenbar ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen, zumindest in meiner Gegend).

Meine Aussage zielte darauf ab, auf den Unterschied aufmerksam zu machen zwischen dem Rückgang der Besucher auf den Sammlertreffen und der Frage, ob es deswegen auch weniger Sammler gibt - nicht automatisch, weil der Rückgang bei den Sammlertreffen eben auch an den Treffen selber liegen kann, weil so etwas "nicht mehr dem heutigen Zeitgeschmack" entspricht. Das kann man gut oder schlecht finden, man kann auch über die junge Generation schimpfen, weil sie echte Werte nicht mehr zu schätzen weiß und eine tolle Erfahrung versäumt, aber all das ändert nichts an der Faktenlage, dass die Sammlertreffen immer schlechter besucht werden, auch wenn der Bereich Weser-Ems da offenbar eine Ausnahme ist - schön für euch!

Wie gesagt glaube ich aber nicht, dass man von dem Rückgang der Sammlerkreis-Mitglieder die Schlussfolgerung ziehen kann, dass es keine Sammler mehr gäbe - ich sammle ja auch und habe keinerlei Interesse daran, regelmäßige Treffen zu besuchen. Gut möglich, dass ich mit dieser Haltung nicht alleine dastehe. Ebenso gut möglich, dass ich da etwas Tolles verpasse, aber das sehe ich eben anders und darum ging es bei der ganzen Angelegenheit ja auch nicht.



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Sammlerkreis Berlin am 10.10.2017
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