Große Lücken bei Segelschiffen

#1 von Christian , 19.07.2017 14:15

Ich würde mir etwas mehr historische Segelschiffe wünschen. Ideen hätte ich viele, jede hat ihren eigenen Reiz. Ich habe über Monate alles zusammengetragen, was mir einfiel, und jetzt habe ich mich mal dazu durchgerungen, diese Liste hier zu posten (keine Garantie für Vollständigkeit, aber ich bin ja froh über jedes einzelne, dass vielleich doch mal umgesetzt wird - bitte in eher guter Qualität, Klasse vor Masse!):


1. Die historischen Schiffe aus Chapmans Buch „Architectura Navalis Mercatoria“ von 1768.
Chapmans Buch enthält ja hauptsächlich seine eigenen Entwürfe, aber zum Vergleich legt er auch Risse einiger historischer Schiffe bei. Mich würden dabei alle militärischen Nicht-Galleeren interessieren, das sind: LV/9 La Sirene (Frankreich), LV/10 The Unicorn (England), LVI/11 Jaramas (Schweden), LVI/12 Blau Hagern (Dänemark) und LVII/14 Neptunus (Ostende-Privateer).
Leider enthält das Buch für jedes Schiff nur einen Seitenriss (immerhin mit Dimensionsangaben) und eine grobe Skizze zur Besegelung. Zu den Farben sowie zu Details (z.B. der Aufbauten) gibt es nichts, aber bei fast allen Schiffen gibt es eine Heckansicht und ich habe schon Bilder von manchen dieser Schiffe in anderen Büchern gesehen, u.a. ein Foto von einem Modell der „Blau Hagern“ in einem alten dänischsprachigen Buch, also muss da mehr Material vorhanden sein (oder jemand hat sinnvoll ergänzt, was – in einem gewissen Rahmen – für mich durchaus auch vertretbar ist bei so alten Schiffen).

2. Brandenburgische Schiffe
Verschiedene Hersteller (Aquarius, JW, Argos) haben einige Schiffe des Kurfürsten in 1:1250 heraus gebracht, aber ich vermisse noch die recht berühmte Berlin, von der es viele Bilder gibt (muss also Material da sein, oder?).
Außerdem hat Günther Schmidt in seinem Buch „Schiffe unterm Roten Adler“ einige in Havelberg gebaute Fahrzeuge skizziert. Von manchen (z.B. „Kastell Friedrichsburg“) gibt es schon 1:1250-Modelle (in diesem Fall von JW), aber ich hätte gern noch ein paar mehr, in Frage kommen „Margarete“, „Friedrich III.“, „Fliegender Drache“, „Charlotte-Louise“ und die neue (zweite) „Churprinz“, die nicht fertig wurde. Vor allem Friedrich III. und Fliegender Drache würden mich sehr interessieren.

3. Die „Franklin“ der 1848er-Flotte
Dieses Schiff wurde der Hamburger Flottille von der Reederei Sloman zur Verfügung gestellt, aber bei Übergabe der Flottille an die neue Bundesflotte nicht mit übernommen, da es als zu schwach angesehen wurde. Verschiedene Bücher enthalten Daten über sie, z.B. von Walther Hubatsch „Die erste deutsche Flotte“ (hier nur technische Daten, aber ich habe irgendwo auch mal ein Bild von ihr gesehen). In dem Zusammenhang wäre auch mal der dänische Gegner vom Gefecht bei Helgoland, die Fregatte Valkyrien, interessant. Immerhin davon habe ich ein Modellfoto in dem oben genannten dänischen Buch vorliegen, also muss es ja irgendwo das Modell geben.

4. Weitere Hamburger Konvoischiffe
Wir haben von Aquarius die „Wappen von Hamburg I“ und ihr Schwesterschiff „Leopoldus Primus“. Aber es gab noch 3 (!) weitere „Wappen von Hamburg“, außerdem eine „Admiralität von Hamburg“ und mehrere Hilfskonvoischiffe (z.B. die „Prophet Daniel“). Natürlich gibt es zu vielen nur wenige Informationen, aber ein oder zwei davon sollten schon noch machbar sein, v.a. die berühmte Wappen von Hamburg III. (wobei mich die reichlich unbekannten Admiralität von Hamburg und Prophet Daniel noch deutlich mehr interessieren würden).

5. Die Stader Elbzollfregatten
Hier haben wir das letzte derartige Schiff, den „Piercer“, von Argos. Die beiden Vorgänger Bremer Schlüssel und Weißes Ross sind nur rudimentär bekannt, sehr schlechte Bilder gibt es in Graewes Buch „Die Stader Elb-Zoll-Fregatte und ihre Kommandanten 1650-1850“, ich glaube, mehr ist aus dem Thema nicht rauszuholen. Lustigerweise enthält das Buch eine Seiten-Heckansicht des Hamburger Konvoiers „Wappen von Hamburg IV“. Falls sich doch jemand an diesen beiden sehr exotischen Schiffen versuchen wollte, wäre ich sehr froh. Historische Ungenauigkeiten müssten in diesem Fall aber wohl hingenommen werden, weil es einfach keine genaueren Informationen dazu gibt.

6. Historische deutsche Handelsschiffe
In Walter Rieds Buch „Deutsche Segelschifffahrt seit 1470“ sind zahlreiche Fotos von Modellen enthalten, von denen manche sehr interessant für eine Umsetzung in 1:1250 wären. Sehr hübsch finde ich z.B. die Handelsfleute Die neue Karlsburg von 1692. Das Original soll im Focke-Museum Bremen stehen (ich hatte noch keine Gelegenheit, dieses zu besuchen, aber ich nehme auch an, dass seit Erscheinen des Buches die Ausstellung überarbeitet wurde). Das Buch enthält auch eine stark verkleinerte Abbildung eines Gemäldes aus Hamburg, dass die oben erwähnte „Prophet Daniel“ zeigt. Auch andere Konvoier sind abgebildet, darunter die „Wappen von Hamburg III“. Außerdem zeigt dieses Buch auch Schiffe der preußischen Seehandlung um 1830, z.B. die Prinzess Louise, die ich mir auch schön in 1:1250 vorstellen könnte.

7. Die zur Tudor-Zeit an England verkaufte Jesus von Lübeck
Von diesem Schiff gibt es recht gute Abbildungen in Angus Konstams „Tudor Warships (2)“ - beide Teile dieses Doppel-Heftchens enthalten auch einige andere interessante englische Schiffe jener Zeit.

8. Schiffe der preußischen Handelskompanien um 1755.
Diese Schiffe waren nur kurz im Einsatz, aber manche waren recht groß und beeindruckend. Da fast alle aus England gekauft wurden, ist es gut möglich, dass von manchen Pläne erhältlich sind. Mich interessiert v.a. die Prinz von Preußen, die ein ehemaliges englisches Linienschiff (!), ein 64er, war. In einem Berliner Museum hängt auch ein Gemälde von einem dieser Schiffe.

9. 1:1250-Versionen anderer Modelle (Modellbausätze)
Ich weiß nicht, ob ein 1:1250-Modellbauer es als „unter seiner Würde“ ansieht, ein größeres Modell für unseren Maßstab zu verkleinern, aber ich finde ehrlich gesagt, dass es aus verschiedenen Quellen durchaus interessante Segelschiffsmodelle gibt, die für 1:1250 sehr schön geeignet wären. Das fängt schon bei so was leicht Erhältlichem wie Revell-Modellen an (ich nenne mal die Batavia, die Dom Fernando II e Gloria und die Bonhomme Richard). Aber auch sehr schön sind einige Papier- bzw. Kartonmodelle, z.B. von der Firma Shipyard (hier ganz ausdrücklich die Schwarzer Rabe und die Papegojan, die ich wirklich SEHR gerne in 1:1250 hätte. Aber ich besitze auch zwei ältere Kartonmodellbaubögen (ungebaut) aus Polen, welche die Wodnik (das ist der Danziger „Meermann“ aus Wallensteins Flotte) und Smok (ein nie fertig gewordenes Schiff italienischen Stils aus dem späten 16. Jahrhundert) darstellen. Auch diese beiden wären eine Bereicherung für meine (jede?) 1:1250-Sammlung.

10. Ein paar berühmte Schiffe
Mir ist nicht bekannt, ob es ein 1:1250-Modell der Bounty gibt. Oder der Endeavour. Was ist mit der Halve Moon oder der Nonsuch und weiteren derartigen Fahrzeugen, die, meist als Entdeckerschiffe, eine wichtige Rolle in der Seefahrtsgeschichte spielten? Von denen gibt es viele Unterlagen, da muss doch was zu machen sein, oder?

11. Hans von Wismar
Das ist wohl das am schwersten zu beschaffende Modell. Dieses Schiff gehörte zu Wallensteins Flotte um 1630, und man weiß so gut wie nichts darüber. Es gibt eine Hafenansicht von Wismar, die ein großes Schiff zeigt, bei dem es sich um die „Hans von Wismar“ handeln könnte. Ein Maler unserer Tage hat diese Hafenansicht als Vorlage benutzt, um ein Bild von dieser Schlacht zu malen, bei dem man (neben der „Meermann“) im Hintergrund die „Hans von Wismar“ sieht. Ich habe dieses Bild im Original gesehen und hätte furchtbar gerne ein 1:1250-Modell dieses Schiffes, auch wenn es nicht historisch gesichert ist. Leider ist meines Wissens nichtmal die Länge des Originals bekannt, da würde ein Modellbauer also wirklich sehr ins Blaue hinein raten müssen. Aber in diesem Fall wäre es mir das wert. In dieses Schiff habe ich mich sozusagen verliebt!


Das war jetzt eine ewig lange Liste, und ich hoffe, damit niemanden "erschlagen" zu haben. Wie gesagt sammle ich diese Vorschläge schon recht lange. Ich kann auch kaum sagen, welche dieser Schiffe mir am wichtigsten sind (ich schätze, "Hans von Wismar", "Schwarzer Rabe", "Meermann", "Berlin", "Friedrich III." und "Fliegender Drache", also alles Schiffe des 17. Jahrhunderts, von denen es meiner Meinung nach viel zu wenige (und dann auch fast nur Linienschiffe) gibt). Ich würde mich aber auch über jedes andere freuen!

Falls ich mich übrigens irgendwo getäuscht haben sollte und es doch schon ein Modell gibt, wäre ich sehr dankbar für einen kurzen Hinweis, einmal, um das Schiff aus der Liste zu nehmen, und dann natürlich, um mich auf die "Jagd" danach machen zu können.



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RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#2 von Achim , 19.07.2017 17:13

Wow..., das ist ja mal eine Liste!! Da ist vieles drin, was mich auch interessieren wuerde! Und, ich denke, ich wuerde praktisch "alles" aus der Liste auch kaufen...., wenn sowas denn jemals herauskommen wuerde!

Persoenlich haette ich auch nichts gegen ein paar mehr Kriegsschiffe aus diesen Jahrhunderten! Christian erwaehnt ja auch schon, dass es um die Zeit de 16. und 17. Jahrhunderts fast nur Linienschiffe gibt! Und davon auch nur wenige! Da wuerden Fregatten und alles kleinere Klassen auch gut ankommen!! Zumindest bei mir!!

slds
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RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#3 von Roland Klinger ( Gast ) , 19.07.2017 23:02

Hallo Christian,
ich werde im August meine Vorschauliste veröffentlichen da sind einige deiner Schiffe enthalten die ich machen will.
Es sind auch einige der VOC Schiffe ( Halfmon, Batavia ) enthalten.

Super das hier doch Interesse an den alten Schiffen vorhanden ist.
pläne habe ich einige aus deiner Liste die ich umsetzen kann. Mal sehn was geht.

Grüße Roland Klinger


Roland Klinger

RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#4 von Christian , 20.07.2017 14:21

Diese Nachricht freut mich sehr!
Wenn ich hier doch etwas Zustimmung bekomme und dann noch höre, dass einige meiner Vorschläge bei Rodkling bereits in Planung sind (das müssen sie ja dann schon etwas länger sein), sehe ich, dass ich mit meinem Sammelgebiet doch nicht so (relativ) allein dastehe, wie ich dachte. Natürlich ist mir klar, dass Segelschiffe im 1:1250-Bereich eher eine Randerscheinung sind, zumal alte (Klipper und Windjammer haben ja ihre eigenen Anhänger, interessieren mich aber z.B. überhaupt nicht - viel zu modern!). Umso schöner, wenn es doch noch Hersteller gibt, die immer mal wieder welche anbieten, und das dann auch noch in dieser Qualität.

Ich hoffe natürlich auf möglichst viele aus meiner Liste, freue mich aber auch über passende Schiffe, die ich jetzt nicht auf der Rechnung hatte! Zumal ich mich in meiner Liste ja weitgehend auf deutsche Schiffe konzentriert habe, aber auch viele andere Länder haben noch viel zu bieten (Russland, Dänemark und Schweden sind bislang im 1:1250-Segment noch fast gar nicht vertreten! Ok, bei Schweden kommt jetzt die Wasa von Rodkling - toll! - und aus Russland gibt es die Ingermannland von JW, aber sonst?). Da fehlt z.B. noch die dänische "Norske Löwe", nur um mal irgendwo anzufangen. Und aus der Zeit der Armada (1588) gibt es auch fast nichts, nur 2 Engländer von JW. Da wäre auch noch viel mehr drin, finde ich. Aus Venedig haben wir zwar haufenweise Galeeren und Galeassen, aber keine "richtigen" Segelschiffe. Wenigstens so berühmte wie die "Santissima Madre" von 1566 (oder so, habs gerade in der Eile nicht nachgeschlagen) sollte man im Auge behalten.

Aber es das sind alles nur Beispiele, die mir gerade so durch den Kopf gehen, alles was ich damit wirklich sagen will, ist, dass es noch so große Lücken bei den Segelschiffen gibt, dass man als Hersteller da fast nichts falsch machen kann, wenn man Schiffe aus dieser Epoche anbietet. Deshalb freue ich mich jetzt auch sehr auf die Rodkling-Vorschauliste! Im Optimalfall wird es eine perfekte Mischung aus Wunscherfüllung und toller Überraschung.



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RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#5 von Johann , 21.07.2017 10:29

Hallo zusammen,

ich bin nach einer "kleinen" Kunstpause wieder dabei (Kassel hat mich wieder angefixt), zur Zeit arbeite ich an der BUNTEN KUH, an den ZEVEN PROVINCIEN und an der LEXINGTON.
Ich wollte mich erst anmelden, wenn ich die fertig habe, allerdings will ich es vermeiden, dass Doppelproduktionen entstehen, aber auch, dass Listen angefertigt werden, die dann alle anderen Hersteller blockieren. Das Sammeln und Beschaffen von Unterlagen nimmt viel Zeit in Anspruch und ist dann für die Tonne.

Christian, du schreibst, daß dich die BERLIN oder FRIEDRICH III freuen würden, das Problem ist, zumindest bei mir, das es Dreimaster mit, ich glaube, acht Rahsegel sind, d.h. der Arbeitsaufwand ist der selbe wie bei der INGERMANLAND oder anderen "kapitalen" Schiffen, nur der Preis ist es nicht. Aber auch die Stückzahlen meiner ROTER LÖWE, DERFFLINGER, BRACKE, CASTELL FRIEDRICHSBURG oder die GALEERE FÜR BERLIN sind nicht der Renner gewesen.
Es gibt einige bekannte Schiffe wie die WASA (ein sehr schönes Modell, sie wird, wie ich es verstanden habe nur getakelt ausgeliefert), VICTORY, BATAVIA... usw., das sind die Modelle, die die Chance haben öfter als 20-30x verkauft zu werden und um die geht der Run (Liste). Dabei gibt es zwei Arten von Modellen, die "edlen" und "gesuperten" wenigen Modelle, oder die für den weiteren Sammlerkreis (hier sehe ich mich).

Gruß, Johann

(gibt es hier so etwas wie einen Vorstellungsthread, will mich ja schließlich ordentlich vorstellen :-) )



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RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#6 von Christian , 21.07.2017 16:58

Hallo Johann! Ich freue mich sehr, hier von dir zu lesen! Bzgl. Vorstellung bittest du am besten darum, deinen eigenen Bereich in der Rubrik "Hersteller" zu bekommen.

Bzgl. BERLIN und FRIEDRICH III: Ich habe gerade mal schnell in den Büchern nachgeschaut: BERLIN hat 8 und FRIEDRICH III 9 Rahsegel. Wobei FRIEDRICH III damit genau so viele hat wie INGERMANNLAND und auch fast genauso lang ist. Ein Modell der FRIEDRICH III in Preis und Qualität der Ingermannland wäre etwas, worüber ich mich sehr freuen würde. Die BERLIN ist freilich nur halb so groß und liegt damit eher in der Liga der KASTELL FRIEDRICHSBURG, hat aber mehr Segel als diese (8 gegenüber 5). Das würde sicherlich nicht mehr zum gleichen Preis gehen, das ist richtig. Mögliche Lösungen für dieses Problem sieht man bei anderen Herstellern, z.B. eingeholte Segel oder sogar Masten ganz ohne Segel, was alles freilich nicht mehr so toll aussieht wie gesetzte Segel, aber in besonderen Fällen vielleicht eine Überlegung wert wäre (eingeholte Segel sehen auf jeden Fall besser aus als ganz "nackte" Masten - selbst Takelung kann das nicht mehr ausgleichen, zumal man aus größerer Entferung die Takelung kaum noch sieht, die Segel - oder eben fehlenden Segel - aber schon). Ich finde, dass man sich auch überlegen muss, ob man ein besonders aufwendiges Modell nicht vielleicht doch auch mal ein paar Euro teurer anbietet, zumindest versuchsweise, um zu sehen, wie gut sich das dann noch verkauft.

Hinsichtlich der Stückzahlen habe ich leider gar keinen Einblick, was da so geht. Du sagst ja, dass du für den weiteren Sammlerkreis bauen willst (finde ich gut!), aber du sagst auch, dass manche Segelschiffe nur in geringen Stückzahlen verkauft wurden (ich übernehme mal deine "20-30"). Zumindest diese Schiffe haben also offenbar nur einen kleinen Kreis von Fans. Da scheint mir eine gute Lösung zu sein, bestimmte Modelle in kleinerer Stückzahl (mit angepasstem Preis) und andere, "massentauglichere", in größerer Stückzahl zu bauen. Solange die Selteneren nicht so teuer werden, dass auch die 20-30 sie nicht mehr abnehmen, wäre das eine Möglichkeit, um ein paar weitere Seltene zu ermöglichen, die es sonst ja überhaupt nicht geben würde.

Im Übrigen sehe ich den Unterschied zwischen den Modellen für den "weiteren Sammlerkreis" und den "edlen, gesuperten, wenigen" nur bedingt. In meiner Virtrine steht z.B. die DERFFLINGER neben der FRIEDRICH WILHELM ZU PFERDE von Aquarius, und ich sehe da nur ganz wenig qualitative Unterschiede (konkret: Aquarius hat im Bereich der Rehling mehr Oberflächenstruktur - wenn das alles ist, nehme ich gerne das JW-Modell, das ja doch in einer ganz anderen Preisklasse unterwegs ist und dafür wirklich nur diesen einen (meiner Meinung nach winzigen) Nachteil hat - vom Preis-Leistungsverhältnis ist es keinesfalls schlechter, zumal es dafür ja sogar noch beflaggt ist! Auf größere Entferung macht es deshalb sogar mehr her! Und getakelt ist ja auch das Aquarius-Modell nicht). Somit scheint der Hauptunterschied in der produzierten Stückzahl zu liegen ("weiterer Sammlerkreis" vs. "edle, gesuperte, wenige"), und da ist mein Vorschlag, sich möglichst eng an der Nachfrage zu orientieren.

Wegen des "Runs" auf die wenigen populären Schiffe aus jener Zeit kann ich deine Bedenken gut verstehen. Diese Epoche ist vielen relativ unbekannt und hat deshalb eher wenige Anhänger. Gerade deshalb dachte ich ja auch daran, 1:1250-Versionen größerer Modelle zu machen, denn hier hat zumindest die Recherchearbeit schon jemand anders gemacht. Dies würde den Aufwand etwas reduzieren und vielleicht eben doch das eine oder andere Model rechtfertigen. Eventuell kann man sich ja mit dem Hersteller des Vorlagenmodells einigen, damit man dessen Pläne benutzen darf, z.B. indem man ein paar Euro auf den Stückpreis draufschlägt und sozusagen als "Lizenzgebühr" weitergibt - oder so. Von solchen Sachen habe ich keine Ahnung, aber fragen kostet ja nichts. Ähnliche Regelungen könnte man auch mit Leuten treffen, die in unserer Zeit Replicas historsicher Schiffe gebaut haben, z.B. fällt mir da noch die schwedische GÖTEBORG ein, von der es meines Wissens noch gar kein Modell gibt, in keinem Maßstab. Ist natürlich am Ende wieder mal eine Preisfrage, aber wie gesagt, Möglichkeiten sehe ich da schon.



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RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#7 von Achim , 21.07.2017 18:31

Hallo Johann! Das ist wirklich schoen zu hoeren!
Bte die Neuheiten vor erscheinen anbieten! Ggf am besten hier im Forum?
slds
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RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#8 von Nauarchus , 21.07.2017 23:16

Moin!

Wow..., das ist ja mal eine Liste!! Da ist vieles drin, was mich auch interessieren wuerde! Und, ich denke, ich wuerde praktisch "alles" aus der Liste auch kaufen...., wenn sowas denn jemals herauskommen wuerde!
Nicht nur Du! Da bin ich ganz auf Deiner Linie! Achim u. Christian, ihr seid nicht die einzigen die sich für dieses Thema interessieren.

Christian's Ausführungen kann ich - außer weiteren Schiffen - nix hinzufügen, er hat mir da aus dem Sammlerherzen gesprochen.

Gruß Nauarchus :)


 
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RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#9 von Spreecaptain , 22.07.2017 08:26

Guten Morgen !

Ich bin etwas verwundert über die Information, dass einige Modelle nicht gut liefen. Ich war immer der Überzeugung, dass die Serien
schon ausverkauft sind bevor sie überhaupt vollständig produziert wurden. Ich hätte auch von den genannten "Ladenhütern" sofort eines
genommen, wenn denn nur die Chance bestanden hätte.Insoweit würde ich es sehr begrüßen, wenn ein neues Modell hier im Forum angekündigt wird
und die Bezugsquelle gleich mit.

Btw: als gebürtiger Lübecker suche ich noch immer (verzweifelt) den "Adler von Lübeck". Gab es gerade zwar in der eBucht, aber da gehe ich nicht hin.

Gruß von der Spree

Jens



 
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RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#10 von Christian , 22.07.2017 10:36

Ich bin vor lauter Eingehen auf Johanns Beitrag nochgar nicht dazu gekommen, mich über seine Ankündigungen zu freuen – die BUNTE KUH ist zwar etwas früh für mich, aber geht schon noch, zumal so ein berühmtes Schiff. Die DE ZEVEN PROVINCIEN (ich nehme mal an, die berühmte aus den 1660ern) trifft mitten ins Herz, sozusagen. Toll! Und bei der LEXINGTON muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich da jetzt gar kein Bild vor Augen habe. Mit den Amerikanern kenne ich mich nicht mehr so gut aus, weil sie schon etwas spät für mich sind, aber nehmen würde ich sie trotzdem noch (sooo spät sind sie ja jetzt auch wieder nicht).

Aber da muss ich Spreecaptain zustimmen – es gibt auf den Listen diverser Hersteller, auch JW, viele Modelle, die ich tatsächlich noch niemals irgendwo gesehen habe, weder bei einem Händler, noch auf Ebay, nichtmal ein Foto im Internet. Ich habe mich manchmal schon gefragt, ob das nur Projekte sein könnten, die (noch?) nicht umgesetzt wurden. Würden sie nicht auf der Liste stehen, wüsste ich gar nicht, dass es sie gibt.

Wenn es da irgendwo noch Restposten gibt, dann bitte anbieten, am besten hier! Vermutlich würden manche Verkaufszahlen auch etwas höher ausfallen, wenn man wüsste, welche Schiffe wann, wo und wie erhältlich sind. Und bei manchen (z.B. REVENGE oder ROTER LÖWE) würde ich mich auch sehr über eine Neuauflage freuen, falls es keine Restposten mehr gibt. Aber mir ist natürlich klar, dass so eine Neuauflage für den Hersteller eine große Unsicherheit darstellt.

Mein Vorschlag: Neuauflage nach Vorbestellung. Es werden genau so viele hergestellt, wie man als Hersteller auch sicher wieder losbekommt. Und wenn sich so wenige Leute melden, dass sich die Produktion nicht lohnt, dann wurde eben – leider – die Mindestbestellmenge nicht erreicht (kann man ja vorher angeben). Man kann es ja in 2-3 Jahren nochmal anbieten, vielleicht sind es dann mehr Interessenten. Dieses Konzept kenne ich aus anderen Sammelbereichen, dort funktioniert es sehr gut. Klar hat man trotzdem Leerlauf, weil z.B. jemand vorbestellt und dann trotzdem nicht abnimmt (das verbindlich zu machen geht zwar, ist aber aufwendig wegen der rechtlichen Aspekte, wenn man sich da zu weit verstrickt, lohnt sich der Aufwand wirtschaftlich nicht mehr), aber zumindest kann man so die Fehlerquote ein bisschen reduzieren. Vielleicht ist das eine Überlegung wert, um Neuauflagen realisierbar zu machen?

@Spreecaptain:
Manchmal benutzen ganz professionelle und seriöse Händler Ebay, weil ihr eigener Internetshop zu unbekannt ist. Das sind auch nicht immer gezielt 1:1250-Händler; ich stieß auch schon auf Schiffe in Läden, die eigentlich auf Modelleisenbahnen oder Modellbau spezialisiert sind. Es lohnt sich manchmal, im Internet nach dem Ebay-Verkäufer zu suchen (der heißt in solchen Fällen meist so wie sein Laden - oder ziemlich ähnlich). Wenn es kein Privatmann ist, kann man dann über seinen eigenen Laden gut einkaufen. Ist zumindest einen Versuch wert. Die freuen sich auch meistens, wenn jemand direkt bei ihnen einkauft, dann müssen sie nichts an Ebay abzwicken.



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RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#11 von Johann , 22.07.2017 12:57

Hallo,

Christian, danke für den Tip mit dem eigenen Bereich und schön, daß man sich noch an mich erinnert

Ich will hier nicht OT sein:

Zitat
Aber da muss ich Spreecaptain zustimmen – es gibt auf den Listen diverser Hersteller, auch JW, viele Modelle, die ich tatsächlich noch niemals irgendwo gesehen habe, weder bei einem Händler, noch auf Ebay, nichtmal ein Foto im Internet. Ich habe mich manchmal schon gefragt, ob das nur Projekte sein könnten, die (noch?) nicht umgesetzt wurden. Würden sie nicht auf der Liste stehen, wüsste ich gar nicht, dass es sie gibt.



Alle Modelle aus der Liste sind fertig und "prinzipiell" auch noch zu haben, weil ich nichts davon halte Modelle zu limitieren.
Genau das war ja der Grund, warum ich die Lust am Bauen vor vier Jahren verloren hatte (diese "kleckerweise" Nachproduktion ging mir irgendwann auf die Nerven, sich praktisch immer wieder in die alten Arbeitsabläufe reinzuversetzen; die Schablonen für die Masten zu finden; sich neu zu motivieren usw...). Das werde ich mit den neuen Modellen anders machen.

Von den alten Modellen sind aber noch einige fertig und Spreecaptain über den ADLER könnten wir ja sprechen, und die LISA habe ich auch.

Fotos von den Modellen habe ich, das sollte kein Problem sein.


Wünsche ein schönes Wochenende,
Johann



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RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#12 von Johann , 22.07.2017 13:53

Hallo,

auf dieser Seite sind ca. 3/4 meiner Modelle zu sehen:

http://bob.plord.net/Ships/Manufacturers.html


Johann



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RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#13 von Spreecaptain , 23.07.2017 12:42

Hallo Johann,

das ist Musik in meinen Ohren. Ich würde beide sehr gerne nehmen. Wie wäre der Ablauf, wenn es denn möglich ist ?

Gruß von der Spree

Jens


 
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RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#14 von Lubeca , 24.07.2017 18:44

Wenn wir schon über Lübeck sprechen, den Adler und die Lisa hab ich ja schon, aber den Jesus oder den Engel würde ich, wenn er denn käme, auch gern noch haben wollen. Im übrigen lasse ich nichts auf Deine Modelle kommen.
Gruß, Lubeca


 
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RE: Große Lücken bei Segelschiffen

#15 von Christian , 26.07.2017 14:08

Alle Modelle aus der Liste sind fertig und "prinzipiell" auch noch zu haben, weil ich nichts davon halte Modelle zu limitieren.
Danke für diese wichtige Information - ich wollte mit meiner Aussage auch nur vermitteln, wie schwer manche dieser "alten" JW-Modelle zu bekommen sind - es gibt sie praktisch nirgends, alles komplett leergefegt. Umso erfreulicher, wenn das eine oder andere vielleicht irgendwann mal wiederkommt.



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