Wahrig Masten
Vor vielen Jahren begeisterte Herr Günter Wahrig die Schiffsmodellsammler mit seinen exzellenten und stets vorbildgerechten Bemastungen und Bemalungen.
Bis heute ist die zuletzt erreichte Präzision seiner Metallmasten vorbildlich. Die Mehrzahl der Mercator-Modelle war damals mit Plastikmasten ausgestattet, die sich teilweise sogar verformten, keinesfalls vorbildgerecht waren und auch stets wie Plastikmasten aussahen. Eigentlich werteten sie die Modelle eher ab. In dieser Zeit begann die Verfeinerung der Wiking, Mercator und auch Navis/Neptun-Modelle mit Metallmasten aus dem Hause Wahrig.
Zu Anfang waren diese noch recht einfach ausgeführt; siehe Abbildungen 1 und 2 eines Wiking Models der Adolf Leonhardt.
Erst Mitte der 80er-Jahre erreichte Herr Wahrig durch seine einmaligen konischen gehärteteten und gelöteten Metallmasten eine bislang unerreichte Präszision. Seine Verfeinerungen umfassten nicht nur die Bemastungen, sondern sämtliche signifikanten Details, wie Lüfter, Kräne, Ausleger, Antennen und Flaggenstöcke; siehe Abbildungen 3,4, 5, 6 und 7 der Mercator-Modelle der Titanic und Bremen. Die meisten Wahrig-Verfeinerungen erkennt man stets an den vorhandenen Flaggenstöcken an Bug und Heck. Besonderen Wert legte er auf die absolut vorbildgerechte Ausführung, der zahlreiche Recherchen in Weyers Flottenbüchern oder Publikation von K.-H. Schwadtke voraus gingen. Und nicht nur die Bemastungen verfeinerte er gekonnt, auch farbliche Details korrigierte er stets vorbildgerecht.
Im Laufe der Jahre sieht man leider die Langzeitwirkung des Lötwassers bzw. der Metalllegierung, da offensichtlich einige Metallteile aufblühen; ähnlich der Zinkpest bei Druckguss-Modellautos; siehe Abbildung 2.
Schwerpunkte seiner Verfeinerungen waren die Schiffe der kaiserlichen Flotte sowie die Zivil- und Militärschiffe aus dem ersten Weltkrieg und der Zeit bis in die 60er-Jahre.