… O.K., auch ich komme langsam ins 3D-Druck-Zeitalter. Hier meine zweite Erwerbung (zusammen mit den brasilianischen Fregatten der Niteroi-Klasse, SAW-Version, GP-Version und Version nach Modernisierung): Der venezuelanische Zerstörer Nueva Esparta von Loftlines im Maßstab 1:1200.
Ja, auch ich hätte den lieber in 1:1250 und von Albatros gehabt, womit die Qualitätsdebatte hoffentlich abgeschlossen ist. Obwohl: Nach meinem ersten 3D-Kauf (Type 43 Zerstörer von Shapeways, der ohne umfangreiches „Pimpen“ nicht in die Vitrine kommt) bin ich hier doch ganz zufrieden. Norbert baut schönere Modelle, ist klar, aber stellt man ein älteres Modell, wie Hansa oder Delphin daneben, ist kaum ein Unterschied zu erkennen.
Die Nueva Esparta gehört zu meinen „Must have“ aber „nie auch nur davon geträumt“ Modellen. Vom Vorbild her sehr interessant: In den späten 40er Jahren war der Markt zwar überschwemmt von Surplus-Schiffen, insbesondere aus den USA und Großbritannien, dennoch wollten einige Staaten neue Schiffe mit aktueller Ausrüstung. Unter anderem fragte auch Venezuela in Großbritannien nach modernen Zerstörern an. Dort wurde während des zweiten Weltkrieges die Battle-Klasse als große Zerstörer gebaut, auch wegen der zu geringen Hauptartillerie war die britische Marine allerdings damit nicht zufrieden. Als Weiterentwicklung wurde in den späten 40er Jahren die Daring-Klasse, mit nun sechs statt vier 4,5‘‘ Kanonen in Dienst gestellt.
Irgendwann in dieser Phase kam nun die Bestellung aus Venezuela über drei Zerstörer. Diese Schiffe mussten nicht die Langstreckenfähigkeit haben wie ihre britischen Halbschwestern, der Einsatzbereich war die Karibik. Auch waren zu dieser Zeit hochmoderne Waffensysteme wie der Squid-Wasserbombenmörser oder der Mk. VI Turm für die 4,5‘‘ Kanonen noch nicht für den Export freigegeben. Das Ergebnis konnte sich trotzdem sehen lassen: In der Größe irgendwo zwischen der Battle und der Daring, mit sechs 4,5 '' Kanonen (in Mk. IV-Türmen wie auf der Battle-Klasse), nicht weniger als 16 Bofors 40 mm Kanonen in Zwillingstürmen. Neben Wasserbomben waren Torpedorohre in einem Dreiersatz eingerüstet. Alle Sensoren waren britischer Herkunft.
Auf dem Foto mal die drei Klassen im Vergleich (Nueva Esparta (LOL-N 7), Daring (WM 390) und Barfleur (Battle I-Klasse, AR 194)). Trotz des Maßstabsunterschiedes sind die baulichen Unterschiede gut zu erkennen.
In Kürze wird es dann ganz interessant, wenn Loftline eine weitere Weiterentwicklung der britischen Kanonenzerstörer herausbringt: Die chilenische Almirante Williams-Klasse, ähnlich der Nueva Esparta, aber mit 4‘‘ Kanonen in automatischen Einzeltürmen, mit Squid und internationalen Sensoren. Mal sehen, und evt. auch nach Modernisierung mit Seacat und Exocet.
Viele Grüße
Karl