Baubeschreibung für IJN Transporter YASUKAWA MARU
Hallo Sammler,
von Len Jordan gibt es den Rohling des Frachters SILVERPALM M110. SILVERPALM hatte eine ganze Reihe von Schwesterschiffen, u.a. die SILVERCYPRESS später YASUKAWA MARU, welche einen besonderen Lebenslauf hatte, siehe unten.
Im Maßstab 1:700 gibt es einen Modellbausatz der Firma Niko der YASUKAWA MARU. Vom Fertigmodell sind im Internet hervorragende Fotos zu finden, die mir als Grundlage des Umbaus des Len Jordan Modells M110 gedient haben.
Umbau
Die Hauptteil des Umbaus war die Erstellung der Flak-Plattformen und der sechs IJA Typ 88 75 mm AA und acht IJA Typ 98 20 mm AA Maschinenkanonen aus Polystyrol.
Am Rohling mussten nur wenige Teile entfernt werden, damit die Plattformen angebaut werden konnten. Zwei Daihatsu Landungsboote vor der Brücke sind aus meinen Trident Beständen und die beiden Masten wie immer selbst gebaut. Sehr knifflig war das Anbringen der „schwebenden“ Plattform um den Schornstein und des Laufstegs von der Brücke dorthin. Vorher musste der Schornstein ca. 2 mm verlängert werden.
Vor dem Grundieren mit einem mittleren blaugrau hatte ich noch ein paar Lüfter und Treppen angebaut.
Für die Bemalung habe ich mich an den Vorschlag der Fa. Niko gehalten: Hauptdeck in rotbraun, Boots – und Brückendecks in hell holz. Der Tarnanstrich besteht außer dem mittleren blaugrau noch aus ein sehr helles grau und ein dunkel grau. Abschließend wurde das Ganze gealtert und mit Roststellen versehen.
Lebenslauf
Die SILVERCYPRESS wurde von Harland & Wolff, Ltd. als 6.770 BRT Passagier-Frachtschiff für die Silver Line, London 1930 gebaut und im Dezember des Jahres für einen weltweiten Einsatz in Dienst gestellt.
Am 13.01.1937 während einer Reise von New York nach Manila, Philippinen beginnt im Maschinenraum von SILVERCYPRESS ein Feuer und breitet sich auf die Fracht aus. Das Feuer hält sieben Tage lang an, zerstört die gesamte hintere Hälfte des Schiffes und beschädigt ihre Hauptmotoren. Noch immer brennend wird die SILVERCYPRESS in seichtem Wasser auf der Insel Guimaras gestrandet und später nach Manila geschleppt. Die Versicherer beurteilen das Schiff als Totalschaden. und verkaufe den Hulk für seinen Schrottwert an Miyachi Shoten, K.K. Schiffsbrecher, die es nach Japan schleppen.
Der Rumpf wird an Kawasaki Kisen Kaisha, K.K., Kobe, verkauft und in Tsurumi, Yokohama repariert. Nach 20 Monaten sind die Reparaturen abgeschlossen und sie wird in YASUKAWA MARU umbenannt und ab dem 18.12.1939 zwischen Japan und Nordamerika im Linienverkehr eingesetzt.
Ende Februar 1941 wird die YASUKAWA MARU an die kaiserlichen Armee übergeben und bei Landungsoperationen von März bis Juli 1941 in China in Zhenhai und Fuzhou eingesetzt.
Im August 1941 übernimmt die kaiserliche Marine das Schiff und wandelt es in einen bewaffneten Truppentransporter um, ausgestattet mit sechs IJA Typ 88 75 mm AA und acht IJA Typ 98 20 mm AA Maschinenkanonen.
Ab 8. Dezember 1941 Teilnahme an der Operation "M" - Der Angriff auf die südlichen Philippinen.
Ab März 1942 Teilnahme an der Operation "J" - Die Invasion von Java
Ab 6. Juni 1942 Teilnahme an der Operation FS - Geplante japanische Invasion von Fidschi, Samoa und Neukaledonien. Am 13. Juni 1942 Ankunft in Palau. Die Schlacht in der Korallen See und das Desaster bei Midway haben zur Folge, dass die Operation FS verschoben und später annulliert wird.
Ab 19. August 1942 Versorgungsfahrten von Rabaul nach Basabua, Neuguinea
Ab 6. Oktober 1942 Versorgungsfahrten nach Bougainville, Salomomen Inseln.
Am 13. Oktober 1942 wird die YASUKAWA MARU von sechs B-17E "Flying Fortress" bei Bougainville angegriffen, aber nicht beschädigt.
Am 2. November 1942 ist YASUKAWA MARU in Basabua, Huon Golf, NE von Buna, Neu-Guinea. Von ca. 08.00 Uhr bis ca. 14.00 Uhr führen schwere Bomber der 5. US-Luftwaffe B-17 mehrere Angriffe im Gebiet der Buna durch. Die vierte Welle von Bomben trifft ihren Laderaum Nr. 3 und den Maschinenraum und macht sie manövrierunfähig. YASUKAWA MARU driftet und wird später von einem jap. Torpedoboot in der Dampier Straße versenkt.
Gruß von der südlichen Nordsee
Andreas Harnack